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Nachbericht

15.10.17

Die richtigen Lehren ziehen, mehr Konsequenz zeigen

Am Tag nach der ärgerlichen 2:3-Niederlage beim 1. FSV Mainz 05 ordnet HSV-Trainer Markus Gisdol das gestrige Spiel und die Gesamtsituation des HSV ein.

Der Frust über die gestrige 2:3-Niederlage in Mainz war den Rothosen beim heutigen Training, das die Spieler in Gruppen jeweils auf dem Fahrrad, im Kraftraum oder auf dem Platz absolvierten, noch immer anzumerken. Da konnten selbst der herbstliche Sonnenschein und die äußerst warmen Temperaturen nicht drüber hinwegtäuschen. „Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen und selbst mit einem Unentschieden wäre ich nicht zufrieden gewesen“, brachte HSV-Trainer Markus Gisdol in einer Presserunde die gegenwärtige Gemütslage auf den Punkt. Wohl wissend, dass die „hätte, wäre, wenn“-Szenarien die verlorenen Punkte in Mainz auch nicht mehr zurückholen können. Umso mehr gilt es jetzt, die Enttäuschung herunterzuschlucken, die Ärmel hochzukrempeln und die gestrigen Versäumnisse aufzuarbeiten. „Wir müssen diese engen Spielsituationen, in denen wir momentan nicht die letzte Konsequenz haben, noch mehr trainieren und simulieren“, sagt der 48-Jährige. Denn die kommenden Aufgaben, namentlich zuerst das kommende Heimspiel am Sonnabend (Anstoß: 18:30 Uhr) gegen Rekordmeister Bayern München, werden nicht leichter. 

Im Detail sprach Markus Gisdol am heutigen Sonntag über… 

… die gestrige Niederlage: Der Ärger ist groß, dass wir gestern nichts mitgenommen haben. Ich kann es auch nicht mehr hören, dass wir eigentlich ganz gut gespielt haben. Denn am Schluss haben wir aus den letzten beiden Spielen nur einen Punkt gemacht, obwohl viel mehr möglich gewesen wäre. Wir hätten dieses Spiel nicht verlieren dürfen und selbst mit einem Unentschieden wäre ich nicht zufrieden gewesen. Die letzte Konsequenz in den entscheidenden und engen Situationen hat gefehlt. Die Situationen, die zu den Gegentoren führen, dürfen wir so nicht zulassen und gleichzeitig haben wir vorne die deutlich besseren Chancen nicht genutzt. Das müssen wir abstellen.  

… die kommende Trainingsarbeit: Es ist ja grundsätzlich vernünftig, was wir machen. Wir spielen ein Stück weit besser als in der Vorsaison, auch wenn die Punkteausbeute nicht passt. Es geht dabei nicht um den Kopf, sondern darum, die engen Spielsituationen, in denen wir momentan nicht die letzte Konsequenz haben, noch mehr mit der Mannschaft zu analysieren, zu trainieren und zu simulieren. Wir werden uns im Training diesbezüglich in die Arbeit reinstürzen.   

… die Gesamtsituation: Wir haben hier in Hamburg schon schwierigere Situationen gemeistert und ich bin absolut sicher, dass wir die Mannschaft wieder dazu bringen, Punkte zu holen und gestärkt aus dieser Situation hervorgehen. Die Saison ist noch früh und ich bin kein Freund davon, dann schon irgendwelche Szenarien aufzumachen. Wir müssen die Situation, so annehmen, wie sie aktuell ist. Die Punkteausbeute war zuletzt unbefriedigend. Wir hätten deutlich mehr Punkte einfahren können und müssen uns jetzt wieder heranarbeiten und den Anschluss ans Mittelfeld bekommen. 18 Zähler zur Winterpause ist dabei keine utopische Vorgabe, sondern schon ein Ziel, welches wir erreichen können. 

… Christian Mathenia: Wir müssen ihm vor allen Dingen Vertrauen geben. Er trainiert tadellos und ist in jedem Training sehr konzentriert. Er muss sich jetzt als Nummer eins in Hamburg etwas freischwimmen. Das ist eine große Aufgabe. In der letzten Saison war er die Nummer zwei und ist durch die Verletzung von Rene Adler in diese Rolle reingerutscht. Es ist nun also eine andere Situation. Wir unterstützen ihn dabei zu 100 Prozent. Mathenia ist unsere Nummer eins.  

… Tatsuya Ito: Er muss sich erstmal an das Tempo im Training und im Spiel gewöhnen. Eigentlich wäre er aktuell genau der richtige Spieler, um immer für die letzte halbe Stunde reinzukommen. Schließlich kommt er aus einer langen Verletzung heraus. Aber aufgrund unserer Situation hat er sich auch in diese Position gespielt und er war überzeugend. Jede Minute, die er auf dem Platz stand, hat uns gutgetan. Über diese Zeit sollte man mehr berichten. Für das andere brauchen wir mehr Geduld.  

… das kommende Spiel gegen Bayern: Es ist ähnlich wie vor dem Spiel gegen Dortmund: Auch dort wurden uns wenig Chancen zugeschrieben, aber das Spiel war knapp und wir hatten Möglichkeiten. Ich glaube, wenn wir in dem Spiel an unser Maximum kommen, können wir trotzdem dagegenhalten, auch wenn es die Bayern sind. Ich will in so einem Spiel schon alles reinhauen und versuchen zu punkten. Wir sollen uns nicht im Vorfeld kleiner machen wie notwendig.