Nachbericht
29.09.20
Paderborn-Parforceritt und Kaderplanung: Mutzel ordnet ein
Der HSV-Sportdirektor sprach in einer Medienrunde über den 4:3-Auswärtssieg des Hamburger SV in Paderborn und kommentierte die etwaige Verpflichtung von potenziellen Neuzugängen.
Achterbahnfahrt, Schlagabtausch oder Spektakel: Das Zweitliga-Spiel zwischen dem SC Paderborn und dem HSV am gestrigen Montagabend kann mit vielen verschiedenen Schlagwörtern beschrieben werden - eins aber haben alle gemeinsam: Vollumfänglich zusammenfassen können sie den verrückten 4:3-Auswärtssieg der Rothosen nicht, denn dieser Parforceritt zweier offensivstarker Teams hat viele Geschichten geschrieben, die weit über die sieben gefallenen Tore hinausgehen. In diesem Kontext gehörte die historisch bedeutsamste Story des Abends eindeutig Simon Terodde, der mit seinen Zweitliga-Treffern 121 und 122 die alleinige Spitze in der ewigen Torschützenliste der eingleisigen 2. Bundesliga (seit 1981/82) erklomm.
Weniger erfreulich war hingegen die Phase zwischen der 34. und 38. Minute, in der die Rothosen eine scheinbar sichere 2:0-Führung durch mehrere individuelle Fehler hergaben und sich plötzlich einem Rückstand gegenübersahen. Die Reatkion auf die drei Nackenschläge war jedoch beeindruckend, wie auch Michael Mutzel festhielt. Der HSV-Sportdirektor feierte am vergangenen Sonntag (27. September) seinen 41. Geburtstag und wurde von der Mannschaft nachträglich mit dem aufsehenerregenden Auswärtssieg beschenkt. Dementsprechend gut gelaunt ordnete der Ex-Profi die relevanten Themen rund um die Rothosen in der heutigen Medienrunde ein - und äußerte sich dabei auch zu etwaigen Neuverpflichtungen kurz vor Ende des Sommer-Transferfensters (5. Oktober).
Im Detail sprach Michael Mutzel über...
... die verbesserungswürdigen Aspekte:
Die Analyse hat aufgezeigt, dass wir viel zu leichte Gegentore bekommen haben, die wir ein Stück weit hergeschenkt haben. Das wissen die Jungs auch, die da beteiligt waren. Das zeigt uns, dass Fehler in dieser Liga ganz schnell bestraft werden. Das war auch schon beim DFB-Pokal-Spiel in Dresden (1:4) so. Daran müssen wir arbeiten.
... die Qualitäten von Simon Terodde:
Sein Verhalten in der Box ist beeindruckend. Sein eigentliches Erfolgsrezept ist aber, dass er sich selbst nicht so wichtig nimmt und immer für die Mannschaft arbeitet. Das ganze Lob ist ihm schon fast unangenehm, weil er das Team stets in den Vordergrund stellt. Es ist toll, dass es solche Sportler gibt.
... den unglücklichen Auftritt von Klaus Gjasula:
Ich habe manchmal das Gefühl, dass Klaus alles richtig machen und zeigen will. Dann ist es ganz normal, dass auch mal Fehler passieren. Stark finde ich, dass er sich vor dem 3:3 mutig aufdreht und eine schöne Einleitung spielt, die dann später zum Tor führt. Klaus ist erfahren genug, um damit umzugehen. Diese Fehler wird er nicht jede Woche machen. Toll fand ich, dass die Jungs auch für ihn gebissen und das Spiel gedreht haben.
... das Ende des Trasferfensters:
Wir haben einen guten Eindruck von unserer Mannschaft. Darüber hinaus gucken wir als sportliche Leitung (siehe Foto, v.l.: Jonas Boldt, Daniel Thioune, Michael Mutzel) genau, was der Markt noch hergibt. Wenn wir was Gutes machen können, dann machen wir das. Wenn sich nichts ergibt, dann haben wir dennoch ein gutes Gefühl. Unabhängig vom guten Start sieht der Job immer vor, dass wir den Kader besser machen wollen.