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Pressekonferenz

26.07.19

"Es ist wichtig, dass wir ein geschlossenes Bild abgeben"

In der Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt gegen den SV Darmstadt 98 sprach Dieter Hecking über die rund sechswöchige Vorbereitung, die Entscheidung auf der Torwartposition und das anstehende Spiel gegen die "Lilien".

Die Erfahrung ist beinahe mit Händen zu greifen. All seine Aussagen wirken strukturiert, differenziert und zielgerichtet. Dieter Hecking zeichnet mit seiner Wortwahl in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 (28. Juli, Anstoß: 13.30 Uhr) ein klares Bild, das den Ist-Zustand seines Teams deutlich umreißt. Aus dem Übungsleiter spricht eine große Überzeugung, die durch eine gute, rund sechswöchige Vorbereitung begründet ist. Der 54-Jährige macht allerdings auch klar, dass der große Umbruch im HSV-Kader (bisher zehn Neuzugänge) gleichbedeutend mit einer Herausforderung ist, die selbst der erfahrene Trainer-Haudegen in dieser Form noch nicht erlebt hat. Dementsprechend bedeutsam wäre ein Auftaktsieg gegen die "Lilien" am Sonntag (ab 13.15 Uhr live im HSVnetradio), um direkt im ersten Saisonspiel der 2. Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis in die neue Zeitrechnung zu starten. Wie das gelingen soll, welcher Keeper in zwei Tagen zwischen den Pfosten steht und welche Meinung er zu anderen Themen rund um den HSV hat, das erklärte Dieter Hecking in der heutigen Pressekonferenz.

Im Detail sprach der HSV-Cheftrainer über... 

... die abgelaufene Vorbereitung: In der Vorbereitungszeit muss man die Leute immer neu kennenlernen. Wir hatten einen großen Umbruch in der Mannschaft und im Staff. Daher mussten wir uns erstmal annähern. Man kann nicht erwarten, dass immer alles reibungslos läuft, wenn man neu kommt. Da haben wir ein paar Abläufe geändert, so dass es jetzt besser passt. Trotzdem wird es am Sonntag noch zu sehen sein, dass wir eine fast schon einmalige Fluktuation im Kader hatten. Insgesamt wirkt jetzt aber alles sehr harmonisch auf mich. 

... zur Entscheidung auf der Torhüterposition: Es ist die Entscheidung gefallen, dass Daniel Heuer Fernandes im Tor stehen wird. Er bekommt auch die Rückennummer 1. Tom Mickel wird zunächst die Nummer zwei. Die Beiden haben in der Vorbereitung einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Julian Pollersbeck ist dementsprechend die Nummer drei. Diese Entscheidung hat in Bezug auf Julian Pollersbeck nichts mit der Vergangenheit zu tun. Er war zunächst leicht verletzt und hat anschließend ein paar Probleme gehabt. Wir wollen ihn aber auf ein gutes Niveau bringen, so dass es bei diesem momentanen Stand nicht bleiben muss. Das betone ich ausdrücklich.

... die Vorfreude auf das Spiel: Natürlich ist immer Vorfreude da. Es wird mein erstes Heimspiel als HSV-Cheftrainer sein. Wenn ich höre, dass rund 40.000 Karten verkauft sind, dann ist das ein tolles Zeichen. Die Voraussetzungen, ein gutes Heimspiel abzuliefern, sind gegeben. Der Gegner wirkt auf mich sehr stabil und homogen. Daher erwarte ich einen unbequemen Kontrahenten. Aber auch solche Gegner kann man schlagen.

... seine Erwartungen an die Saison: Da gibt es so viele Punkte, die wir beachten müssen. Zuallererst muss die Mannschaft harmonisch sein und ein gutes Betriebsklima haben. Zudem muss sie leistungswillig sein. Der nächste Schritt wird sein, dass wir das in den letzten Jahren verloren gegangene Vertrauen wieder zurückgewinnen. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Es muss wieder transparent werden, wer welche Entscheidungen trifft. Bisher war die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und Aufsichtsrat außergewöhnlich gut. Wir haben sehr viel Freiraum bekommen und trotzdem wurde alles kritisch hinterfragt. Es wird auch in Zukunft wichtig sein, dass man ein geschlossenes Bild abgibt. Wenn uns das gelingt, dann bin ich sicher, dass wir eine gute Saison spielen werden.

... mögliche weitere Transfers: Erstmal geht es jetzt um die Spieler, die hier sind. Wir haben sehr offene Gespräche geführt. Grundsätzlich fließt bis zum 2. September aber viel Wasser die Elbe runter. Daher halte ich es für beide Richtungen möglich, dass wir noch Transfers tätigen. Das hat nichts mit einer Wunschliste zu tun, sondern immer mit Möglichkeiten. In fünfeinhalb Wochen Transferperiode kann noch viel passieren.

... die neue Regel, dass 20 Spieler im Kader stehen dürfen: Ich werde natürlich davon Gebrauch machen, da ich auch einer der ersten war, die den 18-Mann-Kader moniert haben. Für einen Trainer ist es eine der unangenehmsten Aufgaben, den Spielern zu sagen, dass sie nicht im Kader stehen. Gerade nach einer sechswöchigen Vorbereitung. In diesem Sinne bin ich froh, dass die FIFA so entschieden hat.

... die Gegebenheiten in der 2. Bundesliga: Man muss sich immer anpassen. Dennoch habe ich mein Erstliga-Denken mit nach Hamburg gebracht. Das ist auch wichtig, denn ansonsten kommt man sehr schnell an einen Punkt, an dem man sich nicht mehr hochziehen kann. Man muss immer ambitioniert bleiben. Deshalb die die Herangehensweise von meiner inhaltlichen Einstellung so, als wenn ich einen Bundesligisten trainieren würde.