Pressekonferenz
07.04.21
„Wir nehmen alles so, wie es kommt“
In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Darmstadt 98 sprach Cheftrainer Daniel Thioune über die Stärke der Lilien, den durchgewürfelten Spielplan sowie das anstehende Restprogramm der Rothosen.
Wer Daniel Thioune in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 genau beobachtete, der sah einen sehr aufgeräumten und fokussierten Trainer. Das unnötige 3:3-Unentschieden gegen Hannover 96 wurde offensichtlich schnell und zielgerichtet aufgearbeitet. „Wir wissen, dass das Ergebnis den einen oder anderen HSV-Fan sehr unzufrieden zurückgelassen hat. Wir müssen aber auch die Ruhe bewahren“, erklärte der Cheftrainer. Am Freitagabend (9. April, ab 18 Uhr live im HSVnetradio) empfangen die Rothosen nun Darmstadt 98 im heimischen Volksparkstadion. „Wir erwarten eine Mannschaft, die versuchen wird, bei uns zu punkten“, warnte Thioune vor den Lilien.
Im Detail sprach er über …
… die Personalsituation: Es ist Gott sei Dank nichts passiert. Wir haben gesehen, dass Josha Vagnoman am Ende des Spiels in Hannover Probleme bekommen hatte. Die sind aber muskulärer Natur in Form eines Krampfes gewesen. Somit fallen für das kommende Spiel nur zwei Spieler aus. Toni Leistner, der sich noch im Aufbautraining befindet, und Amadou Onana, der sich in Hannover die fünfte Gelbe Karte abgeholt hat. Alle anderen Spieler waren in dieser Woche auf dem Platz und werden auch morgen wieder im Training erwartet.
… den Gegner: Auf Darmstädter-Seite hat sich ein bisschen was getan. Wir hatten sie in der Hinrunde zu einer Phase, die bei uns etwas unruhiger war. Wir hatten drei Spiele hintereinander nicht gewonnen und sind nach Darmstadt gefahren, um erst einmal sicher und kompakt zu stehen, und dass sich die Ergebnisse wieder einstellen. Das ist nun ein bisschen das Spiegelbild auf der anderen Seite. Ich finde, dass Markus Anfang sehr oft den fußballerischen Ansatz wählt. Er hat viele Ideen, die noch nicht so die Früchte getragen haben. So war es in den letzten Wochen oft so, dass die Mannschaft sehr gut gespielt hat, aber sich die Ergebnisse nicht eingestellt haben. Am vergangenen Wochenende haben sie das Spiel gegen Düsseldorf unglücklicherweise verloren. Sie waren sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft.
Sie stehen sehr eng, sehr kompakt und lassen nicht mehr so viel zu. Sie haben eine sehr hohe Qualität, zum Beispiel mit Serdar Dursun, mit Skarke, mit Honsak und mit Berko auf den Außenbahnen, die sehr viel Tempo besitzen. Sie müssen sicherlich noch einige Punkte einsammeln, um die nächsten Wochen in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Wir erwarten eine Mannschaft, die versuchen wird, bei uns zu punkten. Aber auch wir haben das Ziel, dass alle drei Punkte bei uns bleiben.
"In jeder Partie muss man bei 100 Prozent sein. Da ist es völlig egal, wie der Gegner heißt."
… die Planungen nach den Quarantänefällen in Karlsruhe und Sandhausen: Das macht erst einmal nichts mit uns. Wir sind vorbereitet. Wir haben auch mitbekommen, dass die Spiele vermutlich ausfallen, aber sie noch nicht offiziell abgesagt wurden. Das schiebe ich erst einmal weit von mir. In gut 48 Stunden haben wir die Darmstädter zu Gast. Das ist unser tägliches Brot. Wir müssen zusehen, dass wir uns nur darauf konzentrieren. Dann werden wir sehen, was die nächsten Tage bringen. Wir nehmen alles so, wie es kommt, und haben ein gewisses Maß an Gelassenheit. Neu planen machen wir dann ab Samstagvormittag.
… das Quarantäne-Konzept der DFL: Was ich festgestellt habe, ist, dass es unfassbar dynamisch ist. Wir waren froh darüber, dass das Quarantäne-Trainingslager erst einmal nicht kommt, da ich viel lieber in meinem Bett schlafe als in einem fremden, und auch nicht so lange von meiner Familie getrennt sein möchte. So geht’s vielen Menschen. Aber wir müssen sehr sensibel damit sein. Ich habe immer betont, dass es ein Privileg für uns ist, spielen zu dürfen. In erster Linie steht die Gesundheit über allem. Wir müssen immer auf Sicht fahren. Wir müssen uns sicher damit auseinandersetzen, um die Saison gescheit zu beenden. Es muss nicht erzwungen werden. Wir sind sehr gut aufgestellt und vorbereitet. Alle Mannschaften gehen damit sensibel um. Da muss man erst einmal abwarten.
… das vermeintlich leichte Restprogramm: Wenn man gegen den 18. verloren hat, dann darf man den Finger heben bei dieser Aussage. In jeder Partie muss man bei 100 Prozent sein. Da ist es völlig egal, wie der Gegner heißt. Der Tabellenplatz entscheidet nie darüber, wie eine Partie ausgeht, sondern immer die eigene Performance auf dem Platz. Die kann man am besten beeinflussen. Wir machen uns frei davon, ob der nächste Gegner, der kommt, ein paar Plätze hinter uns in der Tabelle steht.