Pressekonferenz
28.09.18
„Ein aussergewöhnliches Spiel für Hamburg“
In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli sprach HSV-Cheftrainer Christian Titz über das Kribbeln vor dem Derby, das öffentliche Abschlusstraining und Youngster Fiete Arp.
Die Marschroute war bereits unmittelbar nach dem Abpfiff des gestrigen Punktspiels in Fürth (0:0) gesteckt: Die knapp 3.000 mitgereisten HSV-Fans im Gästeblock skandierten „Wir wollen den Derbysieg!“ und klatschten mit der Mannschaft ab. Diese versammelte sich im Anschluss vor dem obligatorischen Rede-Antwort-Spiel mit den Medienvertretern, das normalerweise direkt nach Spielende auf dem Platz beginnt, geschlossen in der Kabine und schwörte sich aufs Derby ein. Am heutigen Freitag reiste der HSV-Tross dann mit dem Zug zurück in die Hansestadt und absolvierte am Nachmittag eine regenerative Einheit am Volksparkstadion. HSV-Trainer Christian Titz, der wenige Stunden zuvor das morgige Abschlusstraining öffentlich ansetzen ließ, stimmte gleichzeitig in der Spieltags-Pressekonferenz auf das bevorstehende Stadtderby ein und erklärte: „Es ist ein außergewöhnliches Spiel für Hamburg. Wir wollen natürlich alles geben, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Der Sieger kriegt die Lorbeeren, der Verlierer die Häme - natürlich ist da jeder hoch motiviert!“
Im Detail sprach der 47-Jährige in der PK über…
... das Kribbeln vor dem Derby: Bei uns herrscht eine große Vorfreude auf das Spiel. Bereits gestern direkt nach dem Spiel hat man den Jungs angemerkt, dass sie sich auf die Partie freuen. Es ist ein außergewöhnliches Spiel für Hamburg und das merkt man, desto näher es nun Richtung Anstoß geht. Wir wollen natürlich alles geben, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Der Sieger kriegt die Lorbeeren, der Verlierer die Häme - natürlich ist da jeder hoch motiviert!
... das öffentliche Abschlusstraining: Wie sich unsere Fans seit Wochen und Monaten gegenüber der Mannschaft verhalten, ist einfach fantastisch. Dort ist eine echte Verbindung gewachsen. Es kam der Wunsch von den Fans, die Mannschaft nochmal zu unterstützen und besonders auf das Derby einzustimmen. Ich halte das für eine gute Idee, da die Spieler so sehen, dass viele Fans und Menschen in dieser Stadt hinter ihnen stehen. Das wird uns im Training ein Stück weit beflügeln und macht deutlich, wie besonders das Derby ist und worum es geht.
... das gestrige Spiel: Ich freue mich, dass die Mannschaft gestern wieder die nötige Stabilität auf den Platz gebracht hat. Wir haben bis auf den Freistoß in der 2. Spielminute keine Chance für den Gegner zugelassen und sehr gut verteidigt. Es war schade, dass wir uns nicht komplett belohen konnte. Man hat gesehen, dass die Unruhen um die hohe Niederlage gegen Regensburg ihre Spuren hinterlassen haben und die Mannschaft das erst abstreifen musste. Insgesamt war es aber ein vernünftiger Auftritt, auf dem wir aufbauen können.
... Fiete Arp: Ich kann ihnen sagen, dass Fiete das gleiche Ansinnen wie wir alle hat und sich ein friedliches Derby wünscht. Er ist hoch motiviert und kann es nicht abwarten, auf den Platz zu gehen. Er hat dieses Derby auch schon als Jugendspieler erlebt und war selbst da bis in die Haarspitzen motiviert. Man musste ihn immer zurückhalten. Was er heute Nachmittag mit seinem kurzzeitigen Instagram-Post getan hat, ging ein Stück zu weit. Das weiß er aber auch selbst. Er hat das nicht bös gemeint, sondern wollte signalisieren, dass er bereit für dieses Spiel ist. Er will es für sich, seinen Verein und die HSV-Fans gewinnen. Für uns ist es gut, einen Spieler wie ihn in unseren Reihen zu haben, der so auf das Derby brennt.
... die Grenzen der Rivalität: Im Fußball sollte es immer so sein, dass wir uns gegenseitig als Menschen sehen und respektieren. Wenn wir draußen auf dem Platz stehen, dann darf es eine sportliche Rivalität geben. Diese finde ich auch gut. Im Stadion dürfen auch mal Schlachtgesänge angestimmt werden. Ähnlich verhält es sich mit Frotzeleien zwischen den Spielern im Vorfeld der Partie. Das gehört dazu und macht das Ganze auch ein Stück weit interessant. Das ist alles in Ordnung, darf aber natürlich nicht in eine andere Richtung gehen.
... den Gegner: St. Pauli ist ein sehr unangenehmer Gegner. Die Mannschaft steht sehr kompakt, verteidigt gut und strahlt eine große Gefahr im Umschaltspiel aus. Insgesamt haben sie auch Offensivspieler mit reichlich Qualität in ihren Reihen, auf die man aufpassen muss. Ich glaube, dass wir ein Spiel sehen werden, wo beide Mannschaft einen Abnutzungskampf betreiben. Das ist typisch für ein Derby, das immer unter besonderen Gesichtspunkten zu sehen ist.