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Pressekonferenz

12.05.16

„Die letzte Woche passt nicht zu unserem Jahr“

Bruno Labbadia brach in der Pressekonferenz eine Lanze für die bisherige Saison, die ihm in der letzten Woche zu negativ gemacht wurde. Jaroslav Drobny wird gegen Augsburg nicht mehr im Tor des HSV stehen.

Die Pressekonferenz in den Räumen des Volksparkstadions ging am Donnerstag (12 Mai) länger als es in der Regel der Fall ist. Das lag aber nicht an dem bevorstehenden letzten Saisonspiel der Rothosen gegen den FC Augsburg am Samstag (14. Mai, ab 15.15 Uhr live im HSVnetradio), wofür die Einladung der Medienvertreter eigentlich gedacht war, sondern vielmehr an der Themenlage der letzten Tage rund um den Verein. Nach der Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonnabend und der Bekanntgabe der Trennung von Peter Knäbel am Montag folgte in den letzten beiden Tagen noch eine Diskussion über den Umgang mit Spielern, die den Verein verlassen. 

Grund genug für Bruno Labbadia, die aktuelle Lage mit einleitenden Worten aus seiner Sicht zu kommentieren. „Es ist das erste Mal, seitdem ich da bin, eine Unruhe da, die man sonst nur aus den Jahren davor kennt. Es ist ein wenig schade, dass die von uns gespielte Saison dadurch ein wenig untergeht“, versuchte der Cheftrainer die Situation weitsichtiger einzuordnen. Man habe es bisher immer gut geschafft, den Fokus auf den Sport zu legen. Trotz der eingeschränkten Mittel, hätte man eine ordentliche Saison gespielt. „Wir standen nie auf einem Abstiegsrang und sind nie in direkte Abstiegsgefahr geraten“, so Labbadia. Zudem habe man auch tolle Spiele gezeigt und unter anderem zwei Mal das Derby gewonnen, zählte er weitere positive Aspekte auf. 

Der Verein und das Team stehen über allem

Natürlich würde man sich auch nicht in die Tasche lügen und alles schönreden. „Uns hat die Konstanz gefehlt, wir haben zu wenig Heimsiege. Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir wollen immer das Optimale herausholen“, sagte Labbadia. Den negativen Trend, der durch die Niederlage gegen den VfL Wolfsburg ausgelöst wurde, möchte er aber nicht als alleinige Analyse stehen lassen. „Die letzte Woche passt nicht zu unserem Jahr“. 

Aus diesem Grund will der Cheftrainer seine Mannschaft auch noch einmal auf das letzte Saisonspiel gegen Augsburg einschwören. „Wir wollen uns besser präsentieren als gegen den VfL und das Spiel für uns entscheiden. Das ist unser Ziel“, bestätigte Labbadia. Dafür werde er die aufgekommenen Themen noch einmal mit den Spielern ansprechen. Dazu zähle auch die Situation um die Profis, die den Verein nach der Saison aufgrund von auslaufenden Verträgen verlassen. „Ich glaube, dass wir immer sehr korrekt mit allen umgegangen sind. Wir haben allen Spielern gesagt, dass wir allen die Entscheidung erst bekanntgeben, wenn wir gerettet sind. Und über diese Entscheidung bin ich sehr froh. Denn wenn ich es nicht so gemacht hätte, und bei jedem Spieler der geht fünf bis zehn Prozent gefehlt hätten, dann würden wir vielleicht dort stehen, wo jetzt andere drei Teams stehen“, erklärte Labbadia.

Mickel steht im Tor

Grund für seine erklärenden Worte waren unter anderem Äußerungen von Jaroslav Drobny, der sich in einem Interview darüber beklagt hatte, zu spät informiert worden zu sein. Dabei hatte der Schlussmann unter anderem gesagt, dass keiner der Verantwortlichen die Eier in der Hose hätte, ihm diese Entscheidung mitzuteilen. „Drobo hat einen Kodex verletzt, den wir bislang gut gelebt und an den sich bislang alle gehalten haben. Keiner greift den anderen an“, kritisierte Labbadia, der zudem bekannt gab, dass Drobny gegen Augsburg nicht im Tor stehen werde. Dies hätte aber nichts mit seinen Äußerungen zu tun. „Ich weiß doch, was für ein Typ er ist. Er hat mir vielmehr seit zwei Tagen vermittelt, dass sein Kumpel Tom Mickel spielen soll, und dass er selber nicht genug Spannung hat, die du brauchst, um ein Bundesliga-Spiel zu bestreiten. Deswegen wird auch Mickel spielen. Wir werden nie jemanden zwingen, für den HSV zu spielen. Wir müssen alle im Sinne des Vereins handeln“, so der Cheftrainer. Auf der Bank werde zudem Tino Dehmelt Platz nehmen. 

 "Wir müssen uns nun Spieler suchen, die Lust haben hier zu spielen"

Neben Drobny werden gegen Augsburg auch Albin Ekdal (Schnittwunden nach Sturz), Aaron Hunt (Mandel-Op) und Gidoen Jung (Rückenprobleme) fehlen. Nicolai Müller wird hingegen voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen. Gestern kehrte der beste Torschütze der bisherigen Saison (8 Treffer) ins Mannschaftstraining zurück. „Wir müssen abwarten, wie er es verkraftet hat, aber es sah schon ganz gut aus“, äußerte sich Labbadia positiv. Insgesamt müsse man das jetzt auch als Chance sehen, den nächsten Schritt zu machen. „Wir haben uns zwei Spieltage vor Saisonende gerettet und müssen uns nun Spieler suchen, die Lust haben hier zu spielen. Wir werden uns nie ausruhen, wir werden immer weiter an uns arbeiten“, erklärte Labbadia, den man es nach den deutlichen Worten in der Pressekonferenz einmal mehr abnimmt, dass er diesen auch Taten folgen lässt. 

Die komplette Pressekonferenz könnt ihr euch hier noch einmal anschauen: