Pressekonferenz
03.03.17
„Hertha ist eine harte Nuss, wir müssen Geduld mitbringen“
In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC (Sonnabend, Anstoß: 17:30 Uhr) sprach Cheftrainer Markus Gisdol unter anderem über den Ausfall von Mergim Mavaraj, die Stärken der Berliner und die mannschaftliche Entwicklung während seiner Amtszeit.
Gegen Hertha BSC erlebte Markus Gisdol am 1. Oktober 2016 sein Bundesliga-Debüt als HSV-Trainer. Am kommenden Sonnabend, knapp fünf Monate und exakt 17 Spiele später, trifft der 47-Jährige in der Bundesliga nun erneut auf die Hauptstädter. Sein eigenes Team hat seitdem eine Entwicklung genommen, befindet sich aufgrund des historisch schwachen Saisonstarts aber im Abstiegskampf. Dementsprechend schwer wird das kommende Heimspiel gegen den Tabellenfünften aus der Bundeshauptstadt, wie Markus Gisdol in der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels erklärte: „Das ist eine ganz schwer zu bespielende Mannschaft, die wenig Räume und Situationen zulässt. Hertha ist eine harte Nuss und wir müssen ein Stück weit Geduld mitbringen.“
Im Detail sprach der 47-jährige Cheftrainer über…
… die Personalsituation: Mergim Mavraj hat sich bei der Elfmetersituation im Spiel gegen Gladbach leider einen Sehnenanriss im Knieansatz zugezogen und wird etwa vier Wochen ausfallen. Darüber hinaus wird Johan Djourou heute noch nicht trainieren können. Er hat nach wie vor eine Magen-Darm-Erkrankung und bezüglich eines Einsatzes sieht es nicht gut aus. Ansonsten haben einige Spieler die gewöhnlichen Blessuren mit aus dem Pokalspiel genommen, aber zum Glück bestehen aktuell keine weiteren Fragezeichen.
... den Ausfall von Mergim Mavraj: Das ist natürlich ein Wermutstropfen. Er ist nicht nur als Spieler auf dem Platz, sondern auch außerhalb davon wertvoll. Wir sind es gewohnt in dieser Saison irgendwie alles mitzunehmen, was möglich ist. Mich trifft der Ausfall, aber nicht mehr so hart, weil wir mittlerweile alle diese Schläge gewohnt sind. Wir müssen schnell nach vorne blicken, wieder umbauen und eine gute Lösung finden. Gideon Jung und Albin Ekdal haben vor der Winterpause bewiesen, dass sie ebenfalls Alternativen für die Innenverteidigung sind.
… das Spiel gegen Hertha BSC: Die Berliner sind Tabellenfünfter mit 37 Punkten und das spricht Bände. Sie haben eine sehr disziplinierte Mannschaft, die stabil spielt und sehr gut verteidigt – besonders nach einer Führung. Sie halten das Spiel extrem einfach, haben ihre Grundtugenden parat und haben sich in den letzten zwei Jahren Stück für Stück unter den besten sechs Teams etabliert. Das ist eine ganz schwer zu bespielende Mannschaft, die wenig Räume und Situationen zulässt. Hertha ist eine harte Nuss und wir müssen ein Stück weit Geduld mitbringen. Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen, aber in puncto Erwartungshaltung muss man gegen so eine gute Mannschaft vielleicht auch mal nur einen Punkt mitnehmen.
… die Entwicklung in den 17 Spielen unter seiner Amtszeit: Damals in der Anfangsphase hatte man große Bedenken, ob die Mannschaft überhaupt ein Tor schießen kann oder wettbewerbsfähig ist. Es hat ein paar Spiele gedauert, bis wir uns ein vollständiges Bild machen konnten. Dann haben wir gewisse Maßnahmen eingeleitet und seitdem haben wir ausgenommen vom Bayern-Spiel eine Entwicklung genommen, die sich sehen lassen kann. Vom 10. Spieltag an gerechnet ist sie auch von der Punktausbeute her in Ordnung. Wir zahlen aber immer noch die Rechnung von den ersten zehn Spielen, das wird uns bis Saisonende begleiten.
… Aaron Hunt: Ich habe mir gewünscht, dass er so zurückkommt. Bei Aaron lief es bis zur Winterpause nicht so gut, weil er sich etwas auf dem Weg befunden und das Spiel gegen den Ball nicht 100-prozentig angenommen hat. Als sich dann am Ende der Transferperiode gezeigt hat, dass er bei uns bleibt, haben wir ein klärendes Gespräch geführt. Wir haben ein Strich darunter gemacht und wollten gemeinsam weiterkommen. Seit diesem Zeitpunkt macht es Aaron klasse. Er macht gute Spiele und viele Schritte vorwärts. Das zeigt mir, welche Überraschungen manchmal möglich sind. Wir brauchen nicht nur elf gute, sondern viele gute Spieler. Deshalb hat Aaron ein Lob verdient.
… die Nehmerqualitäten seines Teams: Für uns ist es immer wieder wichtig, die Dinge schnell abzuhaken. Diese Fähigkeit hat unsere Mannschaft. Ich glaube, es gibt nicht viele Mannschaften, die so eine schwache Leistung im nächsten Spiel auf diese Art abschütteln können. Wir müssen uns daran orientieren und nicht zu tief in die einzelnen Rückschläge gehen. So eine Nicht-Leistung wie gegen München ist zu akzeptieren. Es gibt keine vollständige Erklärung dafür.