Pressekonferenz
05.05.17
"Der erste Schritt muss immer vom Team kommen"
In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (Sonntag, Anstoß: 15:30 Uhr) sprach HSV-Trainer Markus Gisdol unter anderem über die Personalsituation, das Kurztrainingslager in Rotenburg und den Support der Fans.
Vor dem wichtigen Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (Sonnabend, 15:30 Uhr) haben sich die Rothosen dazu entschieden, die Abläufe in der Vorbereitung zu ändern und mit Hilfe eines dreitägigen Kurztrainingslagers noch enger zusammenzurücken. Seit gestern hat der HSV-Tross jenes Lager im niedersächsischen Rotenburg bezogen und bereits die ersten Einheiten in der ruhigen Atmosphäre konzentriert und voller Engagement absolviert. Auch bezüglich der obligatorischen Pressekonferenz im Rahmen des Spieltags gab es am heutigen Freitag eine Änderung. In einem Besprechungsraum im Hotel "Landhof Wachtelhof" beantwortete Cheftrainer Markus Gisdol die Fragen der Medienvertreter und betonte im Hinblick auf die wichtige Aufgabe: "Wir werden alles mobilisieren, um am Sonntag mit einer bestmöglichsten Einstellung und Fokussierung in dieses Spiel zu gehen. Der erste Schritt muss dabei von uns kommen. Wir müssen den ersten Schritt machen und dann trägt uns auch das Publikum und eine ganze Stadt."
Im Detail sprach der 47-Jährige über...
... die personelle Situation: Wir können bei Christian Mathenia, Aaron Hunt und Lewis Holtby, der heute im Training kurz behandelt werden musste, mit einem Spieleinsatz rechnen. Alle Spieler, die wir hier mit in Rotenburg haben, konnten problemlos trainieren.
... das Kurztrainingslager in Rotenburg: Wir wollen hier zusammen und für uns sein. Wir haben diese Maßnahme ergriffen, um den Geist, der unser Team auszeichnet, nochmal zu beschwören und die Heimspielatmosphäre zu erzeugen. Auch die Mannschaft hat das Signal gesendet, dass sie gern nochmal zusammen irgendwo hinfahren möchte und dann haben wir uns gemeinsam für das Trainingslager entschieden. Wir finden hier glücklicherweise optimale Bedingungen vor und wollen im internen Kreis auch abseits des Platzes ein paar Dinge machen. Das gehört zu einer Mannschaft dazu.
... die aktuelle Situation: Das Spiel in Augsburg hat nochmal aufgerüttelt. Unterm Strich ist es so, dass es die Mannschaft nicht schafft, das Niveau der Top-Ergebnisse zu halten und eine Rückrunde auf Champions League-Level zu spielen. Deshalb hast du auch mal einen Durchhänger, den man akzeptieren muss. Wir versuchen jetzt alle Kraft in die nächsten Aufgaben zu stecken. Wir werden alles mobilisieren, um am Sonntag mit einer bestmöglichsten Einstellung und Fokussierung in dieses Spiel zu gehen. Diese Mannschaft zeichnet es aus, dass sie Rückschläge wegstecken kann, wieder bereitsteht und dann ein ganz anderes Gesicht zeigen kann.
... die Freistellung einiger Akteure: Nach dem Spiel in Augsburg hat sich die Situation nochmal gravierend verändert. Wir haben in unserem engen Kreis die Situation in Ruhe analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Gruppe verändern wollen. Wir wollen mit diesen Jungs hier, von denen wir 100 Prozent überzeugt sind, dass sie 100 Prozent Spannung, 100 Prozent Energie und 100 Prozent Bereitschaft besitzen, alles raushauen! Deshalb haben wir diese Veränderungen vorgenommen.
... die Drucksituation: Natürlich finden wir eine besondere Situation vor, aber diese Spannung macht unseren Sport auch aus. Wir haben gleichzeitig eine Riesenchance, diesen kniffligen Moment zu meistern. In meiner Trainerlaufbahn hat es solche Momente schon gegeben und wir haben sie gemeistert. Daran denkst du dein ganzes Leben lang und so spreche ich auch mit meinen Spielern. Ich möchte ihnen diese große Chance, dass wir unser Ziel vom Klassenerhalt erreichen können, obwohl wir schon abgeschrieben und tot erklärt waren, vor Augen führen.
... den Support der Fans: Wir nehmen die Unterstützung sehr positiv zur Kenntnis. Aber das Wichtigste ist, dass von der Mannschaft der Funke wieder überspringt. Das ist uns in den Spielen zuvor oft gelungen und deshalb wurden wir auch top unterstützt und von der Stimmung getragen. Der erste Schritt muss immer vom Team kommen. Wir können nicht erwarten, dass uns immer ein roter Teppich ausgerollt wird und du nur durch die Unterstützung von außen ein Spiel gewinnst. Wir müssen den ersten Schritt machen und dann trägt uns auch das Publikum und eine ganze Stadt. Das wollen wir versuchen, wieder herzustellen.
... den Gegner aus Mainz: Die ganze Mannschaft ist geprägt von ihrem Trainer, der jetzt über Jahre gute Leistungen abgeliefert hat. Sie finden jetzt erstmals eine schwierige Situation vor und haben zuletzt auch nicht immer ihre beste Leistung gezeigt. Das ist kein Geheimnis, aber auf der anderen Seite ist das eine Mannschaft, die eine gute Umschaltbewegung besitzt und stabil auftritt. Sie lebt von ihrer Teamleistung und hier muss man Martin Schmidt großen Respekt zollen. Das ist bemerkenswert.