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Team

31.05.17

Quartett verlässt HSV - Danke, Jungs!

Mit Rene Adler, Johan Djourou, Matthias Ostrzolek und Ashton Götz verlassen vier Spieler den HSV, die auf eine mehrjährige und intensive Zeit beim Bundesliga-Dino zurückblicken können. 

482 Stunden, bzw. 28.922 Minuten oder 1.735.320 Sekunden – so lange haben Rene Adler, Johan Djourou, Matthias Ostrzolek und Asthon Götz gemeinsam die Raute auf der Brust getragen. 334 Pflichtspieleinsätze stehen für das Quartett zu Buche und einige davon bleiben gleich allen vier Akteuren in Erinnerung. HSV.de blickt auf die jeweilige Zeit der Rothosen, die zum Sommer den Verein in verschiedene Richtungen verlassen werden, zurück. 

Rene Adler – 5 Jahre, 129 Spiele

Der 1985 in Leipzig geborene Schlussmann wechselte zur Saison 2012/13 vom Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen an die Elbe und unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag beim HSV. Damals noch im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft wollte Adler nach langer Verletzungspause beim HSV wieder voll angreifen und bewies gleich in seiner Premieren-Saison seine ganze Klasse. In 32 Partien spielte „Adel“, wie er im Mannschaftskreis genannt wurde, sieben Mal zu Null und beendete die Saison als Tabellensiebter – jeweils Bestwerte für seine HSV-Zeit. 

Dem starken Beginn im Dress der Rothosen folgte eine Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen. In der Saison 2013/14 kassierte Adler die meisten Gegentore (63) seiner Bundesliga-Karriere, musste bei der erfolgreichen Relegation gegen Fürth zudem verletzungsbedingt passen. Zu Beginn der neuen Spielzeit verlor der 1,91 Meter große Keeper dann seinen Stammplatz an Jaroslav Drobny und wurde von einer Kapselverletzung im Knie zusätzlich ausgebremst. Doch Adler kämpfte sich auf seine Art und Weise zurück. Professionell, willensstark und letztlich mit einer brillanten Torwarttechnik gesegnet, kehrte er am 25. Spieltag zurück ins Tor und verhalf dem Bundesliga-Dino mit starken Leistungen zur erneuten Rettung – Relegation gegen Karlsruhe mit gehaltenem Elfmeter inklusive! 

In den vergangenen beiden Spielzeiten war Adler dann als stellvertretender Mannschaftskapitän mehr denn je ein prägendes Gesicht der Rothosen und wurde in der Saison 2015/16 vom Fachmagazin kicker zum besten Torhüter der Saison ausgezeichnet. Auch in seinem letzten HSV-Jahr hielt „Adel“ fleißig Punkte fest, auch wenn ihn zunächst mit einer Schleimbeutelentzündung und zum Saisonende mit einem Rippenbruch abermals Verletzungen in die Quere kamen. „Ich gehe mit viel Wehmut - besonders nach diesem mal wieder emotionalen Saisonfinale! Hamburg ist meine Heimat geworden und wird es auch nach meiner sportlichen Karriere sein“, verabschiedete sich Adler auf eigenem Wunsch vom HSV. 

Johan Djourou – 4 Jahre, 104 Spiele

Ein Jahr nach Rene Adler wechselte Innenverteidiger Johan Djourou vom FC Arsenal zum Hamburger SV. Zunächst als Leihspieler und später fest verpflichtet etablierte sich „Joe“ schnell als Stammspieler in der HSV-Defensive. Und diese hatte vor allem in den ersten beiden Jahren ordentlich zu tun. So ging es für den Schweizer, der mit der Nationalmannschaft je zwei Europa- und Weltmeisterschaften (2006, 2008, 2014, 2016) bestreiten durfte, und die Rothosen gleich zweimal in die Relegation. In den vier „Do-or-Die“-Spielen stand der in der Elfenbeinküste geborene Verteidiger dann jeweils in der Startelf und stand in 328 von 360 möglichen Spielminuten seinen Mann.  

Zur Saison 2015/16 übernahm Djourou das Kapitänsamt von Rafael van der Vaart, führte die Rothosen fortan aufs Feld und erzielte am 2. Spieltag gegen den VfB Stuttgart seinen ersten Bundesliga-Treffer zum 3:2-Endstand. In seinem vermeintlich besten HSV-Jahr gelang „Joe“ bei der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 ein weiterer Treffer, die Saison beendete er gemeinsam mit den Rothosen auf Rang 10. Während der jüngst abgelaufenen Spielzeit 2016/17 verlor der Schweizer die Kapitänsbinde an Go Sakai und spielte im Saisonendspurt dann keine entscheidende Rolle mehr. Der 30-Jährige verlässt den Bundesliga-Dino ebenfalls zum Saisonende und kann auf 104 Pflichtspiele mit der Raute auf der Brust zurückblicken. 

Matthias Ostrzolek – 3 Jahre, 89 Spiele

Neben zwei Last-Minute-Rettungen mit dem HSV wird Matthias Ostrzolek vor allen Dingen den 4. Dezember 2016 nicht mehr vergessen. An jenem Tag legt der gelernte Linksverteidiger in der 90. Spielminute alles in seinen Abschluss und trifft zum 2:0-Endstand in Darmstadt. Es ist sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt und zudem der erste HSV-Sieg der Saison! Seinen ersten Treffer im 133. Bundesliga-Spiel erzielt „Matze“ dabei nicht als Linksverteidiger, sondern als Sechser. Denn auf dieser Position hat ihn Cheftrainer Markus Gisdol in der vergangenen Saison notgedrungen, aber erfolgreich eingesetzt. Schließlich kommt die bissige und kämpferische Spielweise des gebürtigen Bochumers auf dieser Position zum Tragen. 

Professionell im Hinblick auf seine Ernährung, ein Arbeitstier im Kraftraum und ein Winner auf dem Platz – so strafte Ostrzolek in der vergangenen Spielzeit seine Kritiker Lügen und war statistisch ein Erfolgsgarant für die Rothosen. Denn mit dem 1,78 Meter großen Verteidiger auf dem Platz hatte der HSV eine positive Bilanz (9 Siege, 7 Remis, 8 Niederlagen). Ohne Ostrzolek gingen dagegen acht der zehn Partien verloren. Für den 26-Jährigen ist das Kapitel an der Elbe nach drei Jahren und 89 Pflichtspielen für den HSV dennoch beendet. Nach Bochum, Augsburg und Hamburg zieht er seine Zelte nun in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover auf. Beim Aufsteiger 96 hat Matthias Ostrzolek einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2020 unterschrieben und will seine Erfahrung aus mittlerweile 151 Bundesliga-Spielen an der Leine einbringen. 

Ashton Götz – 9 Jahre, 138 Spiele*

Mit Ashton Philip Shawn Götz verlässt sowohl ein Hamburger als auch ein Eigengewächs den HSV. Der Sohn eines US-Amerikaners und einer Deutschen wurde in Pirmasens geboren und zog im Alter von sechs Jahren in die Hansestadt. Dort begann er zunächst in der Jugend beim FC St. Georg-Horn das Fußballspielen. Über den SC Concordia und SC Hamm 02, wo er noch als Spielmacher agierte, ging es 2008 schließlich ins Nachwuchsleistungszentrum des HSV. Dort biss sich „Ash“ von der B-Jugend aus Stück für Stück bis zu den Profis durch, wurde dabei zum Verteidiger umgeschult und feierte am 24. September 2014 unter Cheftrainer Joe Zinnbauer, der zu Saisonbeginn noch sein Trainer in der U23 war, sein Bundesliga-Debüt. Es folgten elf weitere Einsätze im Fußball-Oberhaus, zuletzt in der abgelaufenen Saison beim 0:3 in Köln. 

Mehr Einsätze blieben dem stets sehr höflichen und bodenständigen HSVer aber verwehrt. Hartnäckige und langwierige Verletzungen standen ihm dabei leider immer wieder im Weg. Nichtsdestotrotz kann Götz insgesamt auf 138 Spiele im Dress der Rothosen zurückblicken – zwölf für die Profis, 20 für die U17, 24 für die U19 und 82 für die HSV-Zwote. Nach neun Jahren HSV beginnt für den 23-Jährigen nun ein neuer Abschnitt – hoffentlich mit weniger Verletzungen und mehr Einsätzen im Profibereich. 

Der HSV dankt Rene Adler, Johan Djourou, Matthias Ostrzolek und Ashton Götz für die 482 Stunden, 28.922 Minuten oder 1.735.320 Sekunden und wünscht auf dem weiteren Karriereweg alles Gute!