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03.09.25
Lokonga über Trainer-Typen, NBA-Vorbilder und das HSV-Abenteuer
In einer Medienrunde stellte sich HSV-Neuzugang Sambi Lokonga näher vor. Der 25-jährige Mittelfeldspieler gewährte dabei spannende Einblicke in seine Persönlichkeit auf und abseits des Platzes.
Ob beim Training mit den Teamkollegen, beim Autogrammeschreiben für die Fans oder im Gespräch mit den Medienvertretern – das breite Grinsen von Albert Sambi Lokonga ist dieser Tage im Volkspark allgegenwärtig. Der zentrale Mittelfeldspieler, der am Deadline Day vom FC Arsenal zum HSV wechselte, präsentiert sich als äußerst aufgeschlossener Typ.
Sein internationaler Karriereweg mit Profi-Stationen in Belgien, England und Spanien sowie sein ausgeprägtes Sprachtalent – „Sambi“ spricht fünf Sprachen (Französisch, Englisch, Niederländisch, Lingala, Spanisch) – dürften ihm den Einstieg in Hamburg erleichtern. Ebenso wie die Tatsache, dass mit Fabio Vieira ein Teamkollege mit von der Themse an die Elbe wechselte. „Darüber bin ich sehr glücklich. Fabio ist nicht nur ein toller Spieler, der unserer Mannschaft weiterhilft, sondern natürlich auch schon ein bekanntes Gesicht für mich“, erklärt der 25-Jährige und verrät mit einem verschmitzten Lächeln: „Dabei wusste ich anfangs gar nicht, dass er auch hierher wechselt. Das habe ich erst nach meiner Ankunft im Büro von Claus Costa erfahren.“

„Ich habe gern den Ball am Fuß“
Die wirklich neuen Gesichter beim HSV lernt Lokonga nun nach und nach besser kennen. Zur ersten Trainingseinheit mit der Raute auf der Brust schnappte sich HSV-Kapitän Yussuf Poulsen direkt den Neuzugang. Auf dem Platz gab es dann auch die ersten Gespräche mit Coach Merlin Polzin. Dieser hatte zuvor gemeinsam mit der sportlichen Führung bezüglich eines Wechsels erfolgreiche Überzeugungsarbeit geleistet. „Ich hatte wirklich sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Ich war beeindruckt, wie viel sie über mich als Spieler und meine Spielweise wissen. Das hat mich echt überzeugt. Wir haben viel über Fußball, Taktik und meine Position innerhalb des Teams gesprochen“, erklärt der zweimalige Nationalspieler Belgiens.
Er selbst sei ein Spieler, der gern den Ball am Fuß habe und dabei flexibel einsetzbar sei. „Die Position ist zweitrangig, Hauptsache auf dem Feld: Ich habe schon als Sechser, Achter, Zehner oder zuletzt sogar als halber Stürmer gespielt.“ Beim FC Arsenal lernte er dabei mit Cheftrainer Mikel Arteta von einem jungen Coach, der auf deckungsgleicher Position eine erfolgreiche Karriere hingelegt hat. „Ich habe sehr viel von Coach Arteta gelernt“, sagt der zentrale Mittelfeldspieler. „Er ist in meinen Augen einer der besten Trainer der Welt, sodass man automatisch eine Menge mitnimmt, wenn man für ihn spielt. Er ist jemand, der in jedem Training 100 Prozent einfordert und immer spielt, um zu gewinnen.“

„Wir haben eine gute Mannschaft“
Von den Besten der Welt zu lernen, nimmt sich „Sambi“ auch vor, wenn er mal vom Fußball abschaltet. „Das kommt selten vor, aber dann verfolge ich gern die NBA. Ich liebe es, die besten Spieler der Liga zu beobachten: ihr Verhalten, ihre Gewohnheiten, ihren verrückten Siegeswillen. LeBron James und Kobe Bryant sind da zwei inspirierende Sportler.“ Weltmeister Dennis Schröder ist ihm auf Nachfrage wiederum weniger ein Begriff. „Ich muss anscheinend noch viele Dinge über Deutschland lernen“, reagiert er lächelnd. Das gilt auch für den HSV-Kosmos, in den er fortan voll eintauchen wird: „All zu viele Berührungspunkte hatte ich mit dem HSV ehrlich gesagt noch nicht. Ich weiß allerdings, dass es in Hamburg bereits einige belgische Spieler gab: Vincent Kompany natürlich, aber auch Spieler aus der jüngeren Vergangenheit wie Orel Mangala und Amadou Onana. Ich hoffe natürlich, diese Liste an erfolgreichen Spielern fortsetzen zu können“
Mit Vincent Kompany, einst sein Trainer in Anderlecht, kommt es dabei schon bald zu einem Wiedersehen, auf das sich Lokonga ebenso freut wie auf das Abenteuer Bundesliga: „Ich habe die letzten beiden Spiele gesehen. Jedes Team hat seine Schwierigkeiten. Wir haben eine gute Mannschaft und gute Spieler. Wenn wir dran glauben, können wir etwas erreichen in der Saison.“ Was ihn dabei nach Fußball in Belgien, England und Spanien im deutschen Oberhaus erwartet? „Mein Eindruck vom deutschen Fußball ist, dass sehr gern sehr viel gepresst wird. Das wird sicherlich ein Unterschied zu meinen vorherigen Stationen. Ich werde herausfinden müssen, wie viel Spaß das machen wird. (lacht) Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir eine gute Saison spielen werden.“ Wenn jemand dieser Aufgabe gewachsen scheint, dann der aufgeschlossene und anpassungsfähige Mann aus dem Mittelfeldzentrum, der gern den Ball hat, um die Dinge anzupacken.
Mehr über den Start von Sambi Lakonga seht ihr hier im Video.