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Interview

18.06.19

"Ich hatte direkt das Gefühl, es hat mich gepackt"

In seiner ersten Medienrunde als Spieler des HSV spricht Sonny Kittel über die Entscheidung, zum HSV zu wechseln, seine Art auf dem Platz und eine Sache, die ihn und seine Familie nervt.

Vor gut neun Jahren feierte Sonny Kittel sein Bundesliga-Debüt für Eintracht Frankfurt. In der Saison 2010/11 wurde er am zweiten Spieltag im zarten Alter von gerade einmal 17 Jahren im Heimspiel gegen – natürlich - den HSV eingewechselt. Es waren am Ende laut Statistik nur sechs Minuten, doch der mittlerweile 26-jährige offensive Mittelfeldspieler erinnert sich noch genau daran. „Ich habe damals unter anderem gegen Ruud van Nistelrooy gespielt. Es war ein tolles Erlebnis“. Am gestrigen Montag (17. Juni) unterschrieb der gebürtige Gießener einen Vierjahresvertrag bei den Rothosen und wird von nun an das Trikot mit der Raute auf der Brust selber tragen. „Die Gespräche mit Dieter Hecking haben mich von Anfang an überzeugt“, verriet Kittel am Dienstag (18. Juni) in seiner ersten Medienrunde, nachdem er zunächst im Rahmen des Vorbereitungsstarts weitere Tests absolvieren musste.

In der Presserunde sprach er über…

… seine Entscheidung, zum HSV zu wechseln: Ich hatte einige Optionen und auch viele Gespräche, aber seit dem ersten Gespräch mit Dieter Hecking hatte ich direkt das Gefühl, dass es mich gepackt hat. Ich hatte einfach ein sehr gutes Gefühl, dass der HSV der nächste und beste Schritt für mich sein kann. Dieter Hecking hat sehr viele Dinge angesprochen, die mir auch wichtig sind. Für mich ist es etwas ganz Besonderes beim HSV unter Vertrag stehen zu können und in diesem Stadion vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen.

… seine Eindrücke vom HSV: Für mich zählt das Sportliche und die Gespräche mit den Verantwortlichen. Die waren super. In den letzten Jahren ist hier sicherlich nicht alles so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Mir hat aber keiner abgeraten. Natürlich gab es andere Optionen, aber bei Hamburg waren alle glücklich damit und haben wir geraten, dass das die beste Entscheidung ist.

… seine Verletzungen in seiner Karriere: Ich weiß, dass das zu meiner Geschichte dazugehört, aber mich und meine Familie nervt es mittlerweile schon, wenn man das im zweiten Satz lesen muss. Ich schäme mich nicht dafür und habe auch kein Problem damit, aber meine letzte schwere Verletzung ist rund fünf Jahre her. Dass ich fit bin, beweisen die Statistiken und die Anzahl der Spiele der letzten Jahre. Bis auf meine Gelbsperren habe ich kein Spiel verpasst, das spricht für mich. Ich fühle mich absolut stabil.

… über seine Ziele mit dem Club: Ich gehe mit sehr viel Demut an die Aufgabe. Ich habe schon zwei Jahre in der Liga gespielt und weiß, wie schwer es ist, in den verschiedensten Stadien zu spielen und gegen die Mannschaften aufzulaufen. Natürlich ist der Anspruch des Vereins, wieder erfolgreicher zu spielen, aber besonderen Druck verspüren ich dadurch nicht. Es ist eher Vorfreude und die gewisse Demut, wie die Liga tickt.

… seine Art auf dem Platz: Das Aggressive entspricht gar nicht meiner Art. Ich bin eigentlich eher zurückhaltend und ruhig. Meine Familie fragt mich auch, warum es auf dem Platz manchmal anders ist. Ich will es aber gar nicht übertreiben. Emotionen gehören dazu. Das bin ich auch manchmal auf dem Platz, aber nie im negativen Sinne, eher um der Mannschaft damit zu helfen, und nicht um andere zu verletzen und zu beleidigen.