Spieltags-Fakten
03.11.22
Spannende Gegensätze: Der Faktencheck zu #HSVSSV
Defensive Kompaktheit trifft auf offensive Wucht – diese und viele weitere Gegensätze kennzeichnen das vorletzte HSV-Heimspiel des Jahres gegen den SSV Jahn Regensburg, das torreich zu werden verspricht.
#1 Torreiche Vorgeschichte
Wenn am Sonntag um 13.30 Uhr die Partie zwischen dem HSV und dem SSV angepfiffen wird, dann sind Tore eigentlich garantiert. Denn wenn die Rothosen im Volkspark den Jahn empfangen, dann fallen im Schnitt 4,25 Tore pro Partie. Im Letzten Aufeinandertreffen im Volksparkstadion waren es sogar 5 Treffer, am Ende gewann der HSV mit 4:1, nachdem die vorherigen Heimspiele gegen die Regensburger 3:1 und 2:1 gewonnen worden waren. Und dieses Mal? Ein HSVer jedenfalls freut sich ganz besonders auf das Spiel: Anssi Suhonen. Der junge Finne erzielte in seiner bisherigen Profikarriere 2 Tore – beide gegen den SSV Jahn Regensburg.
#2 Der Kapitän und die Kompaktheit
Für HSV-Kapitän Sebastian Schonlau wird das Duell mit den Bayern sein erstes Spiel nach drei Partien Pause (DFB-Pokal gegen Leipzig sowie in der Liga gegen den 1. FC Magdeburg und beim SC Paderborn) infolge seiner Roten Karte im Stadtduell. Wie wichtig seine Rückkehr für die Mannschaft ist, belegen auch die Zahlen. Zwar betont Schonlau selbst, dass man diese nicht nur an seinem Fehlen festmachen dürfe, dennoch ist auffällig, dass das Team mit ihm auf dem Feld im Schnitt alle 142 Minuten ein Gegentor kassiert, ohne ihn zuletzt hingegen alle 28 Minuten. Gut, dass der Käpt`n zurück ist!
#3 Unangenehmer Gegner
Der SSV Jahn Regensburg ist – wie man im heutigen Fußball-Sprech sagt – unangenehm zu bespielen. In Zahlen, Daten und Fakten ausgedrückt, bedeutet dies: Der SSV überlässt dem Gegner gern das Spiel und kommt selbst lediglich auf 46% Ballbesitz, steht dafür aber tief und verengt geschickt die Räume – mit durchschnittlich 21,2 Metern weist der SSV den geringsten Abstand zwischen den eigenen Spielern auf. Zudem stören sie durch die ligaweit meisten Foulspiele den Spielfluss des Gegners, gut zu erkennen an der Nettospielzeit, die bei Partien mit Regensburg-Beteiligung am niedrigsten ausfällt (49 Minuten). Mit dieser unangenehmen Spielweise haben es die Regensburger geschafft, sechs ihrer 14 Spiele zu null zu spielen, was nur dem SC Paderborn öfter gelang. Allerdings: An weniger guten Tagen kassieren die Bayern auch gern mal richtige Klatschen, so wie beim 0:6 gegen den KSC oder dem 0:4 gegen Fortuna Düsseldorf.
#4 Duell der Torjäger: Glatzel vs. Albers
Die Regensburger Spielweise ist nicht auf Offensiv-Feuerwerk ausgelegt, oder in Zahlen ausgedrückt: Nach erzielten Toren steht der SSV mit 14 Treffern aus 14 Partien nur auf Platz 17, lediglich Nürnberg traf noch seltener. Aufpassen muss der HSV dennoch, denn mit Andreas Albers haben die Bayern einen Top-Torjäger in ihren Reihen, der jetzt auch Regensburger Rekordtorschütze in der 2. Bundesliga ist: 36 Tore in 113 Spielen. In dieser Saison traf er schon 6-mal. Und: Immer wenn Albers trifft, gewinnt der Jahn. Seine 6 Treffer markierte er in 4 Spielen, und alle 4 gewann der Jahn. Aus den 10 Partien ohne Albers-Tor hingegen holte man nur einen Sieg. Die Albers-Rolle nimmt beim HSV Robert Glatzel ein, der seit seinem Treffer in Paderborn nun alleiniger Zweitliga-Rekordschütze des HSV ist. Es war sein 30. Treffer im 48. Zweiligaspiel für die Rothosen, mit dem er Sonny Kittel den Rekord abluchste. Der freut sich dennoch sehr auf das anstehende Spiel, denn mit 9 Scorerpunkten (4 Tore, 5 Assists) war Kittel gegen keinen anderen Club erfolgreicher als gegen Regensburg.
#5 Duell der Gegensätze und der Luftgiganten
Der HSV zählt zu den Top-3 der Liga, was die Torabschlüsse angeht: Insgesamt schossen oder köpften die Rothosen in dieser Saison 217-mal auf des Geners Tor. Die Regensburger hingegen kommen in dieser Kategorie lediglich auf 159 Abschlüsse und rangieren damit auf dem drittletzten Rang der 2. Liga. Auffällig beim HSV: Kaum eine Mannschaft kam zu mehr Abschlüssen per Kopf als die Rothosen, und niemand erzielt per Kopf so viele Treffer wie der HSV (8). Aber: Es gibt in der Liga auch kaum ein Team, das defensiv in der Luft so stark ist wie der SSV Jahn Regensburg, der bislang in 14 Spielen leidiglich 2 Gegentore durch Kopfbälle zuließ. Offensive Kopfballwucht gegen defensive Kopfballkompaktheit – was wird sich am Ende durchsetzen?