Team
27.09.21
Stabiler Start - Vuskovics ereignisreiches Debüt
Mario Vuskovic gab beim 2:2-Remis gegen Nürnberg sein Startelf-Debüt für den HSV. Als bester Zweikämpfer und mit lehrreichen Erfahrungen im Gepäck verließ der Kroate nach 90 umkämpften Minuten den Platz und erhielt ein Lob vom Cheftrainer.
Die Aufgabe war anspruchsvoll: Im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (2:2) musste der HSV am gestrigen Sonntag erstmals seinen Abwehrchef und Kapitän Sebastian Schonlau (Gelb-Rot-Sperre) ersetzen. Mario Vuskovic – der 19-jährige Sommer-Zugang und Leihspieler von Hajduk Split – erhielt an seiner Stelle das Startelfmandat und bildete an der Seite von Eigengewächs Jonas David (21) das mit Abstand jüngste Innenverteidiger-Duo des 8. Zweitliga-Spieltags. Überhaupt war kein anderer von Beginn an aufgestellter Innenverteidiger an diesem Spieltag jünger als der 1,89 Meter große Kroate.
Auffällig am und gegen den Ball
Dieser verließ nach 90 umkämpften Minuten mit einem ordentlichen Arbeitsnachweis den Platz: 15 seiner 18 Zweikämpfe und damit satte 83,33 Prozent seiner Duelle entschied der Kroate für sich – Bestwert unter allen Feldspielern. Auch bei den gespielten Pässen (88) lag der U21-Nationalspieler am weitesten vorn, brachte 94 Prozent seiner Zuspiele an den Mann und wusste vor allem mit Flugbällen das Spiel immer wieder erfolgreich in die Breite zu ziehen. Zudem sammelte Vuksovic nach den HSV-Außenverteidigern Jan Gyamerah (112) und Tim Leibold (106) die drittmeisten Ballkontakte (104) aller Akteure. Letztlich spielte der offensiv wie defensiv aktive Innenverteidiger über die gesamte Spieldauer nur ein einziges Mal Foul, wenngleich dieses folgenschwer war und nach Videobeweis zum Elfmeter und der 1:0-Führung der Nürnberger durch Valentini führte (22.).
Der Neuzugang, der vor seinem Wechsel in seiner kroatischen Heimat bereits 67 Profispiele (vier Tore, zwei Vorlagen) absolvierte, musste in dieser Situation auf dem für ihn neuen Terrain der 2. Bundesliga zweifelsfrei Lehrgeld zahlen, blieb im weiteren Verlauf der Partie aber stabil. Ebenso wie das gesamte HSV-Team, das durch einen Doppelpack von Robert Glatzel (34., 80.) sowohl die Führung durch Valentini als auch das 2:1 der Nürnberger durch Tempelmann (46.) egalisierte und in den Schlussminuten beinah sogar auf 3:2 stellte, als der Torpfosten für den Club rettete. „Wir durchlaufen weiterhin einen Reifeprozess, geben nie auf und sind immer dran“, erklärte HSV-Cheftrainer Tim Walter nach der Partie. „Die Jungs wollen immer gewinnen und grundsätzlich belohnen wir uns auch. Ich bin mit dem Auftreten zufrieden, auch wenn wir natürlich immer etwas besser machen können.“
„Mario hat es wirklich sehr, sehr gut gemacht“ HSV-Trainer Tim Walter
Das galt am Ende auch für Mario Vuskovic, dessen Startelf-Debüt Walter trotz des verursachten Elfmeters positiv bewertete. „Mario hat es wirklich sehr, sehr gut gemacht“, lobte der 46-jährige Fußball-Lehrer. „Zugleich kann er noch nicht so weit sein, dass er innerhalb von drei Wochen alles verinnerlicht hat. Das war uns bewusst. Wir wollten einfach mutig sein und Mario hat gezeigt, dass er das kann.“ In der Tat deutete der 19-Jährige, der bisher 32 Länderspiele für die kroatischen Jugend-Nationalmannschaften (U17, U19, U21) bestritten hat, sein großes Entwicklungspotential an. Als einen jungen Spieler, der mit seiner Ruhe am und gegen den Ball sowie einem guten Zweikampfverhalten und einer besonderen Antizipationsgabe viele Fähigkeiten eines modernen Innenverteidigers mitbringe, hatte das heutige Geburtstagskind Michael Mutzel (42) die Leihgabe bei seiner offiziellen Vorstellung als HSV-Neuzugang präsentiert. Die Visitenkarte, die der Rechtsfuß gestern als Startelf-Spieler abgab, bestätigte diese Einschätzung und unterstrich vor allem, dass er anspruchsvollen Aufgaben gewachsen ist.