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Saison

19.09.19

Stadtderby abgehakt, Aue vor der Brust

Mit dem Auftakt in eine kurze Trainingswoche haben die Rothosen den Fokus auf das Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue gerichtet. Sportvorstand Jonas Boldt: "Wir dürfen nicht den Fehler machen, dieses Spiel als Selbstläufer abzutun."

Für die Profis des Hamburger SV stand am heutigen Donnerstagvormittag das erste gemeinsame Mannschaftstraining nach der 0:2-Niederlage im Stadtderby beim FC St. Pauli auf dem Programm. Bei der knapp 90-minütigen Trainingseinheit hinterließen die engagierten Rothosen dabei den Eindruck, den Kater nach der bitteren Niederlage beim Stadtrivalen vollständig auskuriert zu haben und den Blick entschlossen auf das bevorstehende Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue (ab 13.15 Uhr im HSVnetradio) zu richten. "Wir haben das Derby abgehakt und konzentrieren uns jetzt schon wieder auf Sonntag. Das ist auch gut so, weil uns nur eine kurze Trainingswoche bevorsteht", bestätigte Linksverteidiger Tim Leibold im Anschluss an die Einheit am Trainingsplatz in einer Presserunde. Rund eine halbe Stunde später ordnete Sportvorstand Jonas Boldt sowohl hierarchisch als auch geographisch zwei Ebenen höher im Pressekonferenzraum des Volksparkstadions die erste Niederlage der Saison ähnlich ein. "Mit Niederlagen tut man sich immer schwer. Besonders eine Derby-Niederlage tut doppelt weh. In unserem Fall vielleicht sogar dreifach, da sie absolut vermeidbar war", so der 37-Jährige. "Bei aller Emotionalität, die diese Niederlage mit sich bringt, ist es unsere Aufgabe, die Situation immer sachlich zu analysieren. Entscheidend ist immer, welche Schlüsse man aus den Spielen zieht."

"Diese Punkte hat Aue nicht geschenkt bekommen"

Einer dieser Schlüsse liegt auf der Hand: Eine erste halbe Stunde wie im Stadtderby am Millerntor, als laut Boldt "überhaupt nichts gepasst und funktioniert hat", darf den Rothosen nicht nochmal passieren, wenn gegen die "Veilchen" wieder drei Punkte aufs Konto gepackt werden sollen. "Wir haben als Kollektiv in der ersten halben Stunde nicht gut ausgesehen und haben das besprochen und ad acta gelegt. Jetzt müssen wir sehen, dass wir von Minute eins an auf dem Platz sind", lässt Leibold wissen, dass die Mannschaft die laut Boldt "sachlich und sehr deutliche Analyse" des Trainers verinnerlicht hat. Geschärfte Sinne wird es im Duell gegen den Tabellenfünften aus Sachsen auch absolut benötigen. So sammelten die Ostdeutschen in dieser Saison bereits elf Punkte und haben damit nur zwei Pünktchen weniger auf dem Konto als der HSV. "Diese Punkte bekommt Aue nicht geschenkt und hat sie sich sogar trotz eines Trainerwechsels erarbeitet", betont Boldt und wird mit tiefer Stimme gewohnt deutlich: "Ich habe hier in Hamburg sehr schnell gelernt, dass ein Name wie St. Pauli sehr viel größer gesehen wird als zum Beispiel ein Name wie Aue. Das wird dann als Selbstläufer abgetan und genau diesen Fehler sollten wir nicht machen." 

Die Reaktion, die die Mannschaft bereits innerhalb des Derbys gezeigt hat, sowie sein sehr guter Eindruck von den Charakteren innerhalb der Mannschaft stimmen Boldt dabei zuversichtlich, dass eben jener Fehler am Sonntag nicht begangen wird. Ähnlich sieht es Tim Leibold und machte zum Abschluss des heutigen Trainings klar: "Wir haben am Montagabend gesehen, dass es gegen jeden Gegner mit weniger als 100 Prozent schwer wird. Aue ist die nächste unangenehme Mannschaft. Eines ist aber auch klar: Eine Niederlage wirft uns nicht aus der Bahn und uns erwartet jetzt ein ganz anderes Spiel. Wir werden an unserem Plan festhalten und am Sonntag zählen nur die drei Punkte."