Stimmen zum Spiel
23.01.21
"Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt"
4:2-Sieg nach 0:2-Rückstand - der Hamburger Sieg gegen Eintracht Braunschweig war speziell und besonders. Die Stimmen.
Als der Abpfiff ertönte, da brach der Jubel aus allen Hamburgern heraus. Selten hat man die Akteure in roten Hosen nach einem Sieg so strahlen sehen, denn der Sieg am Sonnabend in Braunschweig war besonders. Einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg zu drehen, das gelingt einem schließlich nicht jeden Tag. Und so strahlten die Rothosen um die Wette, als Trainer Daniel Thioune sie nach dem Abpfiff in den Mannschaftskreis bat. Was dort gesprochen wurde - geheim. Aber die offiziellen Stimmen zu diesem besonderen Sieg, die gibt es hier.
Tim Leibold: Wir haben uns in der ersten halben Stunde des Spiels extrem schwergetan, hatten ein sehr fahriges Spiel im Ballbesitz mit vielen Abspielfehlern. Dabei kriegen wir zwei dämliche Gegentore, die wir nicht gut verteidigt haben. Wir machen dann aber ein sehr wichtiges Tor vor der Halbzeit und haben nach dem Seitenwechsel unsere Qualität aufblitzen lassen, so dass der Sieg auch verdient war. Es ist wichtig für uns, solche Spiele wie hier in Braunschweig, wo es immer unangenehm ist, zu gewinnen. Das haben wir heute in der 2. Halbzeit mit Bravour gemeistert. Es geht nicht immer darum, die 90 Minuten schön herunterzuspielen, sondern Punkte einzufahren. Wir haben eine Mannschaft, die unbedingt gewinnen will. Das hat man heute wieder gesehen. Unterm Strich ist es ein verdienter Dreier gegen ein Team aus Braunschweig, das bisher gegen die Top-Mannschaften der Liga gepunktet hat.
"Auch ein 0:2-Rückstand kann uns nicht das Genick brechen"
Toni Leistner: Das 0:1 entsteht aus einem Einwurf heraus, wo wir nicht konsequent genug zupacken. Das 0:2 geht dann eindeutig auf meine Kappe. Im Anschluss daran sind wir offensiv aber so stark, dass wir noch vier Tore schießen. Die Konkurrenz hat vielleicht schon gedacht, dass wir heute Punkte liegen lassen, aber auch ein 0:2-Rückstand kann uns nicht das Genick brechen. Wir haben eine gewisse Mentalität in der Mannschaft, so dass ich immer guter Dinge bin, dass wir solche Spiele drehen können. Das haben wir heute unter Beweis gestellt. Wir stehen nicht umsonst oben in der Tabelle, aber es ist noch ein langer und harter Weg zu gehen.
Daniel Thioune: Das Spiel ist für uns zu Beginn nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir waren beim ersten Tor nicht wirklich wach. Beim zweiten Tor haben wir ein Geschenk verteilt. Gleichzeitig haben wir gegen einen kompakten Gegner wenig Räume gefunden, um nach vorn zu spielen. Für uns war der Schlüssel, dass wir nach 35 Minuten auf einen Dreieraufbau umgestellt und fortan das Zentrum überladen haben. Der Anschlusstreffer vor der Pause war dann wichtig, um im Spiel zu bleiben. Ein Lob an unsere Einwechselspieler Hunt und Onana, die sich im Anschluss mit der Systemumstellung gut eingefunden haben. Der Ausgleich war vielleicht glücklich, aber wie wir es anschließend final zu Ende gespielt haben war sehr gut. Einzig in den letzten 15 Minuten haben wir uns etwas zurückgenommen, die vielen Standardsituationen aber auch erfolgreich verteidigt. Wenn ich auf das komplette Spiel gucke, geht der Sieg in Ordnung. Wir haben heute unsere Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt. Denn ein Sieg nach einem 0:2 ist nicht so leicht, zumal hier schon viele Top-Mannschaften gestolpert sind.
Daniel Meyer: Es war ein verdienter Erfolg für den HSV, der sich für uns dennoch unnötig anfühlt. Bis zur Umstellung des Gegners ist es uns gut gelungen, das Flügelspiel des HSV zu unterbinden. Anschließend hatten wir Probleme und standen zu tief. Es ist bitter, dass wir die 2:0-Führung nicht in die Pause bekommen und im zweiten Durchgang dann drei Geschenke verteilt haben. Auf solch einem Niveau gegen solche Mannschaften darfst du diese Fehler nicht machen.