Stimmen zum Spiel
18.09.21
"Dieser Sieg ist mehr wert als drei Punkte"
Die Mannschaft von HSV-Coach Tim Walter gewinnt das Nordderby beim SV Werder Bremen verdient mit 2:0 und freut sich für sich, vor allem aber für die Fans. Die Stimmen zum Spiel.
Nach einer klar überlegenen ersten Halbzeit hat der HSV am Sonnabend unter Flutlicht im Bremer Weserstadion das 109. Nordderby verdient mit 2:0 gewonnen. Im zweiten Durchgang verpassten die Rothosen die frühe Vorentscheidung, hatten zum Ende hin in einer ereignisreichen Schlussphase aber auch das nötige Quäntchen Fortune - und feierten so am Ende diesen umjubelten Derbysieg. Es waren hochkarätige 96 Minuten, die Millionen von Fußballfans den Abend versüßt und bestens unterhalten hatten. Zwei Tore, zwei Platzverweise, dazu etliche Aufreger und viele Torraumszenen auf beiden Seiten - dieses Nordderby hatten gehalten, was es versprochen hatte und lieferte reichlich Gesprächsstoff. Die Stimmen zum Nordderby-Sieg der Rothosen.
Moritz Heyer: Dieser Sieg ist ein riesiger Erfolg, über den wir uns extrem freuen, vor allem für unsere Fans. Es war eine absolut starke Leistung, auch wenn wir in der zweiten Hälfte in der einen oder anderen Szene auch etwas Glück und mit Ferro einen überragenden Torhüter in unseren Reihen hatten. Wir hätten da einige Situationen besser lösen können, aber dennoch war es aus meiner Sicht ein absolut verdienter Sieg, für den wir permanent alles reingehauen haben. Ich freue mich natürlich, dass ich auch wieder etwas dazu beitragen konnte. Das war allerdings auch eine super Vorlage von Baka, da konnte ich mit meinem Kopfball nicht mehr viel falsch machen.
"Es ist einfach ein geiles Gefühl"
Robert Glatzel: Der Start ins Spiel lief für uns natürlich perfekt, dieses frühe 1:0 hat uns enorm viel Rückenwind gegeben. So haben wir eine sehr starke erste Halbzeit gespielt und sind hochverdient mit 2:0 in die Pause gegangen. Am Ende war nochmal viel drin in dieser Partie, aber der Sieg ist verdient. Und es war ein besonderer Sieg in einem besonderen Spiel - für uns als Mannschaft, vor allem aber für die HSV-Fans, deshalb ist dieser Sieg mehr wert als drei Punkte. Auch deshalb, weil es ein sehr gutes Spiel gegen eine Top-Mannschaft der Liga war, das gibt uns noch mehr Selbstvertrauen. Das wollen wir auch im nächsten Heimspiel zeigen.
Jan Gyamerah: Es ist einfach ein geiles Gefühl. Wir wollten das Derby unbedingt gewinnen. Wir wussten, was das Spiel auch für die Fans bedeutet. Wir haben alles reingeschmissen, natürlich auch den einen oder anderen Fehler gemacht, aber die Leidenschaft haben alle auf den Platz gebracht und alles bis zur 96. Minute gegeben. Deshalb haben wir uns den Sieg auch verdient.
"Überragend, dass wir den Fans etwas zurückgeben konnten"
Tim Walter: Bis zur Gelb-Roten Karte, die aus meiner Sicht keine ist, hatten wir alles im Griff. Lange Zeit haben nur wir gespielt, doch der Platzverweis hat unsere unerfahrene Mannschaft dann etwas aus dem Tritt gebracht. Anschließend wurde es ab und zu hektisch und gefährlich, da müssen wir noch cleverer sein. In solchen Situationen sehen wir, in welchen Bereichen wir uns noch entwickeln können. Aber insgesamt bleibt bestehen, dass meine Mannschaft es heute richtig gut gemacht hat, mutig gespielt hat, viele gute Ballpassagen hatte, aber auch ein paar blöde Ballverluste, bei denen es auch klingeln kann. Allerdings: Wenn Baka vorher das 3:0 macht, dann sprechen wir über diese Szenen gar nicht mehr. Deshalb: Es war ein gutes Spiel von meiner Mannschaft und es ist einfach überragend, dass wir den Fans heute etwas zurückgeben konnten, die Mannschaft hat sich gerade darüber riesig gefreut.
Markus Anfang: Gratulation an den HSV. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, waren in den ersten 20 bis 25 Minuten nicht gut drin. Wir waren nicht handlungsschnell, hatten anders als in den Vorwochen keinen guten Zugriff beim Pressing. Der HSV macht dann direkt das Tor und war besser. Mit der Gelb-Roten Karte und dem Tor kurz vor dem Pausenpfiff wird’s dann ein schweres Spiel für meine Jungs. Zumal der schöne Freistoß nicht zählte, auch wenn wir selbst Schuld daran waren. In der zweiten Halbzeit haben wir dann abgeliefert: Der HSV hatte nur eine, wir sechs oder sieben ganz klare Chancen. Wir haben nur auf ein Tor gespielt. Aber wenn du das Tor nicht machst, darfst du dich nicht beschweren oder jammern. Der HSV hat die Tore gemacht. Das müssen wir akzeptieren.