Stimmen zum Spiel
26.09.21
"Unterm Strich hatten wir mehr verdient"
Nach dem Heimspiel-Remis gegen den weiterhin ungeschlagenen 1. FC Nürnberg mischte sich bei den HSV-Protagonisten in die Zufriedenheit bezüglich der Leistung auch eine Portion Ärger über das Ergebnis.
Zweimal in Rückstand geraten, zweimal den Ausgleich geschafft: Der HSV zeigte am Sonntag (26. September) beim 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg eine spielerisch gute Leistung und bewies nach den Rückschlägen in der ersten und zweiten Halbzeit eine starke Moral. Dennoch waren die Rothosen nach der Partie nicht vollends zufrieden, vor allem das schnelle Gegentor nach dem Seitenwechsel sorgte für Verärgerung. Darüber hinaus wurden von allen Protagonisten aber auch viele positive Aspekte hervorgehoben, die sich im Grundtenor der Stimmen zum Spiel niederschlagen.
Robert Glatzel: Wir sind zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen und haben gezeigt, dass wir viele Chancen kreieren können - auch gegen einen tiefstehenden Gegner. Das war gut. Gleich nach dem Wiederanstoß das Gegentor zu kriegen, war aber extrem bitter. Das darf uns nicht passieren. Dann läufst du 45 Minuten an, der Gegner steht tief und es wird einfach viel schwerer. Wir haben aber alles nach vorne geschmissen und uns belohnt.
"Das Gegentor zum 1:2 war total unnötig" Jonas David
David Kinsombi: Wir waren in vielen Bereichen überlegen, haben den Nürnberger Strafraum über weite Strecken belagert und viele Chancen herausgespielt. Defensiv haben wir allerdings nicht alles richtig gemacht, was sich auch an den beiden Gegentoren ablesen lässt. Vor allem das 1:2 fällt natürlich zu einem ärgerlichen Zeitpunkt direkt nach der Pause. Davon abgesehen war es aber schon recht einseitig, von daher fällt es mir schwer, viel Kritik zu üben. Wir haben enorm viel investiert und waren kreativ in der Offensive, darauf können wir definitiv aufbauen.
Jonas David: Wir sind schon ein wenig enttäuscht, da der Anspruch ein Heimsieg war. Über weite Strecken hatten wir mehr Spielkontrolle und auch die besseren Chancen. Das Gegentor zum 1:2 nach der Halbzeit darf uns nicht passieren, das war ein total unnötiges Gegentor. Wenn wir in der Szene wacher gewesen wären, hätte es am Ende wohl nur einen Sieger gegeben. Unterm Strich hätten wir heute mehr verdient gehabt.
"Leider haben wir uns nicht noch mehr belohnt" Tim Walter
Tim Walter: Wir haben nicht so gut ins Spiel reingefunden, haben aber nach dem Rückstand mehr in die Offensive investiert. Leider waren wir nicht so konsequent wie in den vergangenen beiden Wochen, trotzdem haben wir uns mit dem 1:1 belohnt. Das 1:2 fiel dann direkt nach der Pause aus heiterem Himmel, aber es zeigt den fortschreitenden Reifeprozess der Mannschaft, dass sie das Heft weiter in der Hand hält, nie aufgibt, immer dran bleibt. Leider haben wir uns nicht noch mehr belohnt, das ärgert mich auch ein bisschen, aber mit dem Auftritt insgesamt bin ich zufrieden - auch wenn wir grundsätzlich immer nur mit drei Punkten vollkommen zufrieden sind. Und manchmal liegt es ja auch nicht in der eigenen Hand - für mich jedenfalls ist die Szene zum 0:1 kein Elfmeter, sondern ein ganz normaler Zweikampf, in dem beide Spieler ein bisschen mit den Armen arbeiten. Aber wir aktzeptieren das alles und freuen uns über das gute Spiel unserer Mannschaft, auch wenn wir uns nicht zu 100 Prozent für unseren großen Aufwand belohnen konnten.
Robert Klauß: Lange Zeit sah es so aus, dass wir mit drei Punkten nach Hause fahren, am Ende sind wir aber auch glücklich über diesen einen Punkt. Wir haben heute tief verteidigt, um nach vorn hin Räume zu haben und überfallartig kontern zu können. Das hat insgesamt ganz gut geklappt, auch wenn wir im eigenen Ballbesitz für zuwenig Entlastung gesorgt haben. Defensiv haben wir aber wenig zugelassen und haben uns in den letzten Minuten gegen einen starken HSV und das Stadion leidenschaftlich gewehrt und den einen Punkt verteidigt. Ich bin mit der Art und Weise, wie unsere junge Mannschaft hier aufgetreten ist, sehr zufrieden.