Stimmen zum Spiel
16.05.21
"Wir haben es nicht verdient"
Der Hamburger SV hat aufgrund der 2:3-Niederlage beim VfL Osnabrück keine Chance mehr, den Relegationsplatz noch zu erreichen und bleibt damit in der 2. Liga. Die enttäuschten Stimmen zum Spiel.
In den letzten Sekunden des Spiels stürmte sogar Keeper Sven Ulreich mit, doch es nützte alles nichts. Der Hamburger SV verlor am Sonntag (16. Mai) seine Partie des 33. Spieltags mit 2:3 beim VfL Osnabrück und hat damit die letzte Chance auf den Relegationsplatz verspielt. Entsprechend sanken alle HSV-Spieler mit dem Abpfiff zu Boden und kauerten dort jeder für sich eine ganze Weile. Riesengroße Enttäuschung lag über der Spielhälfte des HSV, während auf der anderen Seite des Feldes die Spieler des VfL Osnabrück jubelten. Sie hatten nach 13 Heimniederlagen in Folge erstmals wieder einen Dreier eingefahren und damit den Abstieg vorerst abgewendet und haben nun am letzten Spieltag noch die Chance auf den direkten Klassenerhalt oder zumindest die Relegation. Die hätte der HSV ebenfalls gern gespielt, hat aber mit dieser Niederlage die letzte Chance vertan. Entsprechend enttäuscht waren nach dem Schlusspfiff nicht nur die Profis, sondern auch Trainer Horst Hrubesch und Vorstand Jonas Boldt - die Stimmen zum Spiel.
Horst Hrubesch: Es tut weh. Eins muss man aber auch klar sagen: Wir haben es auch nicht verdient! Ich denke, wenn du so ein Spiel angehst, dann musst du einfach mehr leisten. Das haben wir nicht getan. Ich bleibe dabei: Du musst dir so etwas verdienen. Mir tut es leid, weil wir die Möglichkeit noch einmal gekriegt haben und dann nutzen wir unsere Chance nicht. Am Ende des Tages müssen wir uns selber hinterfragen, warum das so ist.
Wir sind in der Lage, guten Fußball zu spielen, das haben wir gegen Nürnberg gezeigt, und wir sind auch in der Lage, kompakt zu spielen. Aber wir machen Türen auf und kriegen Gegentore, bei denen du dich wirklich hinterfragen musst. Wir haben sie ja quasi selbst geschossen. Dann sind wir in der Schlussphase endlich wieder dran, haben das Spiel bei 2:2, doch dann musst du dieses Spiel aber auch wollen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir dieses Spiel so wollten, wie du dieses Spiel von Anfang an spielen musst. Wir haben alle gewusst, was auf uns zukommt, deshalb muss sich jeder hinterfragen, ob das alles ist, was er da gemacht und gegeben hat.
"Diese 90 Minuten standen sinnbildlich für die gesamte Saison"
Jonas Boldt: Die Enttäuschung nach diesem Spiel ist groß. Wir haben bis zum Schluss an unsere Chance geglaubt, aber diese 90 Minuten standen ein bisschen sinnbildlich für die gesamte Saison: Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, aber wieder einmal zu einfach die Gegentore hergeschenkt und ingesamt gegen die Teams von unten zu viele Punkte liegen gelassen.
Vielleicht haben wir uns in diesen Partien auch nicht richtig gewehrt, zu diesem Schluss muss man kommen, wenn man die Auswärtsspiele in Sandhausen, in Würzburg und auch heute in Osnabrück sieht. Das gilt es zu analysieren. Denn lange Zeit sah unsere Entwicklung vielversprechend aus, gegen die Mannschaften von oben haben wir auch viele Punkte eingefahren und waren auf einem guten Weg, aber dann haben wir uns auf diesem Weg ein Stück weit selbst verloren. Vielleicht haben wir gedacht, dass die Dinge von allein laufen, aber wir müssen uns alles hart erarbeiten. Das hat schlussendlich nicht geklappt, obwohl wir uns so viel vorgenommen haben, insofern ist die Enttäuschung sehr groß.