Stimmen zum Spiel
29.11.20
"Wir kriegen zurzeit zu einfache Gegentore"
Der Hamburger SV muss eine bittere 2:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim hinnehmen. Dementsprechend enttäuscht zeigten sich die Protagonisten nach der Partie. Die Stimmen zum Spiel.
2:0 geführt, das Spiel fest im Griff gehabt und am Ende in der Schlussminute doch noch mit 2:3 verloren - der Hamburger SV hat im Rahmen des 9. Zweitliga-Spieltags eine bittere Niederlage beim 1. FC Heidenheim kassiert. Dabei hatte das Team von Cheftrainer Daniel Thioune zunächst die maximale Kontrolle über das Spiel gewonnen, indem es durch Treffer von Sonny Kittel (16.) und Toni Leistner (24.) verdient mit 2:0 in Führung gegangen war. Doch Heidenheims Mittelstürmer Christian Kühlwetter machte diese Führung noch vor dem Pausenpfiff per Doppelpack zunichte und krönte seinen Sahnetag kurz vor Ultimo mit dem 3:2-Siegtreffer. Die Rothosen blieben geschockt, enttäuscht und verärgert zurück, hätten sie an diesem November-Sonntag doch zumindest einen Punkt im Gepäck haben müssen. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Tim Leibold: Wir haben eine sehr gute erste halbe Stunde gespielt, Heidenheim hinten reingedrängt und gar nichts zugelassen. Wenn Heidenheim Umschaltmomente kreieren wollte, waren wir stets am Mann und bereit, den Zweikampf zu gewinnen. Dann bekommen wir zwei Tore aus dem Nichts und es geht 2:2 in die Halbzeit. Nach der Pause wurden die Karten neu gemischt, Heidenheim hat umgestellt und uns haben etwas die Lösungen gefehlt. Das Gegentor kurz vor Schluss war zwar ein Fehler von Ulle, trotzdem müssen wir uns als gesamte Mannschaft ankreiden lassen, dass wir in der zweiten Halbzeit zu wenig offensiv investiert haben. Dazu kriegen wir zurzeit zu einfache Gegentore. Wenn wir vorn dranbleiben wollen, muss uns eine kompakte Defensive auszeichnen. Das haben wir in den vergangenen Spielen nicht auf die Kette bekommen. Daran müssen wir arbeiten, sonst wird es gegen jeden Gegner in der zweiten Liga schwer.
Daniel Thioune: Es ist schwierig, dieses Spiel jetzt sachlich einzuordnen. Emotional fühlt es sich natürlich überhaupt nicht gut an, wenn man in der 90. Minute das Spiel verliert. Wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir die Vergangenheit vergessen machen wollten. Wir haben es gegen ein hohes Pressing fußballerisch richtig gut gelöst, gehen verdient mit 2:0 in Führung, weil wir Heidenheim in den Anfangsminuten zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen lassen haben. Dann fällt nach einer Standardsituation das 1:2 und noch vor der Pause das 2:2. Wir wollten uns davon nicht beeindrucken lassen und im zweiten Durchgang weitermachen. Wir haben alles getan, auch wenn beide Teams nur wenige Gelegenheiten hatten. Dann geht man davon aus, dass das Spiel unentschieden endet, ehe wir den Fehler machen, der im Moment natürlich sehr wehtut. Nach zwei Remis und zwei Niederlagen in Folge werden wir zu Recht kritisiert. Das ist völlig normal. Wir haben unser Punktepolster aufgebraucht, sind nicht mehr auf Platz 1 und müssen weiter arbeiten und fleißig sein. Wir müssen den Turnaround wieder hinbekommen.