Stimmen zum Spiel
22.09.19
"Als Mannschaft die richtige Antwort gegeben"
Gegen den FC Erzgebirge Aue feierte der Hamburger SV einen souveränen 4:0-Heimsieg. Dementsprechend glücklich zeigten sich die Protagonisten nach der Partie. Die Stimmen zum Spiel.
Im Heimspiel gegen den Tabellenfünften aus Sachsen sorgte mit Josha Vagnoman ausgerechnet der jüngste Spieler auf dem Platz für den Dosenöffner. In der 18. Minute erzielte der 18-Jährige mit einem beherzten Abschluss aus der zweiten Reihe, den Tom Baumgart ebenso unfreiwillig wie unhaltbar ins Tor abfälschte, sein erstes Tor für die HSV-Profis und zugleich das wichtige 1:0. In der Folge präsentierten sich die Rothosen in ihrem Offensivspiel dann äußerst variabel und siegten durch weitere Treffer der Österreicher Lukas Hinterseer (32.) und Martin Harnik (47.) sowie Kapitän Aaron Hunt (62.) auch in der Höhe verdient mit 4:0. Der HSV lieferte damit die richtige Antwort auf die bittere 0:2-Niederlage im Stadtderby beim FC St. Pauli, wie die Protagonisten im Anschluss an die Partie in der Mixed-Zone des Volksparkstadions erklärten.
Josha Vagnoman: Das ist ein gelungener Tag für uns. Ein gutes Spiel, ein gutes Ergebnis, eine gute Reaktion nach der Derby-Niederlage. Für mich persönlich war es natürlich ein besonderer Moment mit meinem ersten Tor. Ein Treffer im Volkspark - davon habe ich immer geträumt! Ich wollte in der Situation eigentlich abspielen, aber habe keinen freien Mitspieler gefunden und dann einfach draufgehalten.
Martin Harnik: Der Frust nach der Derby-Niederlage war groß und allgegenwärtig. Wir haben heute eine gute Reaktion gezeigt. Wir wissen, dass die Fans in dieser Beziehung sehr enttäuscht sind und wollten sie mit einer guten Leistung wieder abholen. Das ist uns spätestens mit dem 1:0 eindrucksvoll gelungen. Das Tor von Josha war ein klassischer Dosenöffner. Im Anschluss haben wir es geschafft, die richtigen Mittel zu finden. Wir wollten uns eigentlich durchkombinieren und nicht lange Bälle spielen, aber wir haben gesehen, dass besonders Rick nie Druck bekommt und Aue recht hochsteht. Wir haben dann gute Bälle hinter die Kette gespielt. Das spricht für die Mannschaft, dass sie im Spiel den Matchplan ändern kann. Für mich war das mit zwei Scorerpunkten natürlich ein perfektes Heimdebüt, keine Frage.
Rick van Drongelen: Wir haben es heute anders als im Derby über 90 Minuten gut gemacht und waren von Beginn an da. Martin ist noch nicht lange da, aber hat mir genau signalisiert, wo er die Bälle hin haben möchte. Noch kurz vor dem 2:0 hat er gesagt, dass ich einen Ball lang hinter die Kette schlagen soll. Das hat dann genau gepasst. Genauso wie direkt nach der Pause. Manchmal habe ich harte Füße, aber heute sind mir diese Flugbälle gut gelungen. Ich muss eine gute Abwechslung zwischen den kurzen und langen Bällen im Mittelfeld finden. An diesem variablen Spielaufbau möchte ich weiter arbeiten.
Lukas Hinterseer: Vor dem Tor hatten Martin und ich ein paar gute Kombinationen, aber Ausgangspunkt dazu waren jeweils die tollen Bälle von Rick und Gideon hinter die Abwehrkette. Ich muss zugeben, dass ich nach der Derby-Niederlage trotz meiner Erfahrung ein, zwei nicht so ruhige Nächte hatte. Aber der Trainer und das Team haben mir das Vertrauen geschenkt. Der Treffer von Josha hat uns dann die nötige Sicherheit gegeben, um dieses Spiel so deutlich zu gewinnen.
Dirk Bremser: Für uns war es sehr wichtig, dass wir nach der Stadtderby-Niederlage als Mannschaft die richtige Antwort geben, auch für das Umfeld und die Fans. In den ersten Minuten haben wir nach Sicherheit gesucht, die wir dann aber auch schnell gefunden haben. Spätestens nach dem 1:0 hat es die Mannschaft sehr gut gemacht. Wir haben geduldig gespielt und sind immer wieder in den Rücken der Abwehr gekommen. Insgesamt war nach dem 3:0 der Deckel drauf. Es ist nicht selbstverständlich, dass man gegen Erzgebirge Aue so souverän auftritt. Dieses Level müssen wir jede Woche neu nachweisen.
Dirk Schuster: Wir hatten uns viel vorgenommen, es war aber auch klar, dass bei uns vieles passen muss, damit wir in Hamburg was ernten können. In den ersten Minuten waren wir auch ganz gut im Spiel, kriegen aber dann ein komisches Tor und geraten dadurch in Rückstand. Beim zweiten Gegentor vor der Pause haben wir uns dann defensiv nicht gut angestellt. Alle in der Halbzeit vorgenommen Änderungen waren in der 47. Minuten schon wieder Makulatur, als wir das 0:3 kassiert haben. Danach war die Partie so gut wie entschieden. Beim HSV waren die Sinne geschärft und wir haben heute zu viele Fehler gemacht.