
Stimmen zum Spiel
06.08.17
"Guter Test, aber noch Arbeit vor uns"
Der Hamburger SV trennt sich im letzten Vorbereitungsspiel mit einem 1:1-Remis vom spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona. Dementsprechend zweigeteilt fielen die Stimmen der Rothosen nach dem Spiel aus.
In einem guten Testspiel gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona erarbeiteten sich die Rothosen viele Torchancen, erzielten allerdings erst in der 87. Minute durch Lewis Holtby ihren ersten Treffer, der gleichzeitig den 1:1-Endstand markierte. Zuvor hatte Andre Hahn in der 77. einen Elfmeter vergeben. Im Anschluss an die Partie fiel das Fazit der Rothosen in der Mixed-Zone des Volksparkstadions dementsprechend einhellig aus. Im Spiel gegen die taktisch guten Spanier habe man gute Ansätze gezeigt, zeitgleich aber auch gesehen, woran man in der letzten Trainingswoche vor dem Pflichtspielauftakt in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals beim VfL Osnabrück jetzt noch arbeiten muss. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Nicolai Müller: Die Chancenverwertung war leider auch heute das Problem. Das zieht sich schon durch die gesamte Vorbereitung, aber vielleicht ist es besser, wenn wir die Torflaute diesmal dort erleben statt wie in der vergangenen Spielzeit zum Saisonstart. Wir müssen da einfach die besseren Entscheidungen treffen, aber sind auf einem guten Weg und haben noch eine Woche. Es ist wichtig, dass wir jetzt gut in die Saison starten, um nicht wie im Vorjahr dem Rückstand hinterlaufen zu müssen – dann fällt vieles leichter. Wir wollen eine Runde im Pokal weiterkommen und dann auch im ersten Heimspiel gegen Augsburg gewinnen. In Osnabrück erwartet uns ein spannendes Spiel. Ich kenne die Atmosphäre dort noch aus der zweiten Liga und es ist immer schwer, gegen ein Team das erste Pflichtspiel zu bestreiten, das bereits voll im Ligabetrieb ist.
Andre Hahn: Wir haben uns taktisch gut verhalten, diszipliniert gespielt und gute Aktionen nach vorne gezeigt. Leider war die Chancenverwertung heute unser großes Manko. Beim Gegentor passten dann die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht optimal, was in einem Testspiel passieren kann. Mein Elfmeter war wiederum einfach schlecht geschossen, ich habe den Ball nicht optimal getroffen. Prinzipiell habe ich aber ein gutes Gefühl bei Elfmetern, was ich hier im Training auch schon unter Beweis stellen konnte, so dass die Spieler heute auch gesagt haben, dass ich schießen solle. Zum Glück ist mir das in einem Testspiel passiert, den nächsten mache ich dann rein. Wir werden das Spiel jetzt nochmal analysieren und dann mit viel Einsatz in die letzte Trainingswoche vor dem Pflichtspielauftakt im Pokal gehen. Insgesamt habe ich nach dem Auftritt heute ein gutes Gefühl.
Sven Schipplock: Wir haben einen guten Test gegen einen guten Gegner gezeigt. Es war eine ausgeglichene Partie, bei der wir viele gute Möglichkeiten hatten, aber auch ein vermeidbares Kontertor kassiert haben. Man hat unterm Strich gesehen, dass noch etwas Arbeit vor uns liegt und wir in der letzten Trainingswoche vor dem Pflichtspielauftakt weiter konzentriert arbeiten müssen. Bei meinen beiden strittigen Strafraumszenen habe ich jeweils einen Kontakt gespürt, der mich aus dem Gleichgewicht gebracht hat und ich in der Folge zu Boden gefallen bin. Ich würde sagen, dass in beiden Situationen kein glasklarer Elfmeter vorlag, aber der Schiedsrichter sich in der Summe dann zurecht für einen Elfmeterpfiff entschieden hat. Bei welcher Aktion ist mir dann am Ende egal, aber ich würde mir beide Szene auch gern noch einmal ansehen.
Markus Gisdol: Vom Ergebnis war das heute zu wenig, aber wir haben ein gutes Spiel mit vielen Torchancen gezeigt. Wir hätten uns mehr belohnen können, aber es ist entscheidend, dass wir diese Chancen überhaupt bekommen - gerade gegen einen guten Gegner wie Espanyol, der in der vergangenen Saison Achter in Spanien wurde und seine taktischen wie spielerischen Stärken heute gezeigt hat. Unser Trainingslager in Längenfeld war sehr gut und man hat heute gesehen, dass wir dort ein paar gute Sachen auf den Weg gebracht haben. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass wir noch Arbeit vor uns haben. Die Ausfälle von Albin Ekdal und Bjarne Thoelke sind zudem bitter. Mit der Ankunft von Rick van Drongelen, der es heute übrigens direkt prima gemacht hat, hatte sich die Personalsituation eigentlich etwas entspannt.