
Interview
03.07.22
Tim Walter: „Das ist ein richtig gutes Konstrukt“
Im Interview zieht HSV-Cheftrainer Tim Walter ein Fazit zum Sommertrainingslager in der Steiermark, spricht ein großes Lob an den gesamten Rothosen-Tross aus und gibt die Marschroute für die Zeit bis zum Pflichtspielauftakt vor.
Wenn Tim Walter über das gestern zu Ende gegangene Sommertrainingslager in der Steiermark spricht, dann huscht immer wieder ein Lächeln über das Gesicht des HSV-Cheftrainers. Der 46-Jährige blickt mit beinahe uneingeschränkter Zufriedenheit auf die zehn Trainingseinheiten und zwei Testspiele zurück und will nun in Hamburg an die erzielten Fortschritte anknüpfen. Welche Erkenntnisse der Coach im Süden Österreichs gewinnen konnte, warum die Mannschaft für ihn der Gewinner des Trainingslagers ist und wie die Marschroute für die Zeit bis zum Pflichtspielauftakt aussieht, das erklärte Tim Walter im HSV.de-Interview.
Tim, inwiefern hat der 4:3-Testspielsieg gegen Aris Thessaloniki das gelungene Trainingslager für dich abgerundet?
Klar waren wir in der Anfangsphase etwas zu fehlerhaft in der Defensive, dafür waren die Tore aber sehr stark herausgespielt. Wie wir Chancen kreieren, das ist teilweise unfassbar gut. Dafür betreiben wir immer wieder einen sehr hohen Aufwand, dürfen dem Gegner dann aber natürlich keine Tore schenken. Diese Fehler sind aber ein Stück weit auch normal, denn die Jungs waren echt platt, deswegen gestehe ich solche Schnitzer auch mal zu. Grundsätzlich bin ich mit allen Spielern mehr als zufrieden.
Wie hast du die Bedingungen im Teamhotel "Das Sonnreich" und auf den Sportplätzen in Fürstenfeld sowie Söchau empfunden?
Das Drumherum war wirklich optimal, auch das Wetter hat gepasst. Wir konnten sehr hart und intensiv trainieren und sind daher recht weit. Die Jungs haben die Spielidee weiter verfeinert. Es war der Plan, dass wir unter Müdigkeit an die Leistungsgrenze gehen und das haben die Jungs gut umgesetzt.

Kann man also guten Gewissens sagen, dass nicht ein einzelner Spieler, sondern die Mannschaft der Gewinner des Trainingslagers ist?
Absolut. Das Team steht bei uns sowieso immer im Mittelpunkt. Es darf sich keiner zu wichtig nehmen, das Miteinander ist entscheidend. Da gehören auch mein Trainerteam, der Staff und die anderen Mitarbeiter dazu. Alle machen einen starken Job, das ist ein richtig gutes Konstrukt. Es ist auf jeden Fall ein Vertrauen entstanden, das wir in der nächsten Saison in Erfolge ummünzen möchten.
In der Steiermark waren auch viele junge Spieler aus der U21 dabei, dazu Omar Megeed aus der U17 bzw. U19. Wie haben sich die Youngster verkauft?
Der gute erste Eindruck hat sich bestätigt, die Youngster haben sich nahtlos in das Teamgefüge eingegliedert. Es ist schön zu sehen, dass wir auch in den eigenen Reihen ein paar Jungs haben, die den Schritt zu den Profis gehen können.
Das erste Pflichtspiel findet in zwei Wochen statt. An welchen Stellschrauben willst du bis dahin in Hamburg noch drehen?
Wir müssen jetzt erstmal die Müdigkeit abschütteln und dann in der Genauigkeit einfach noch besser werden. Man hat in den beiden Testspielen gesehen, dass wir in der Präzision offensiv und defensiv noch besser werden können. Die individuellen Aussetzer müssen wir abstellen, grundsätzlich passt aber das Zweikampfverhalten und wir sind einem guten Weg.