skip_navigation

Verein

21.07.23

„Uns Uwe“: Unvergessen. Einer von uns – nur besser.

Am heutigen Freitag jährt sich der Todestag von HSV-Legende Uwe Seeler zum ersten Mal. Der HSV gedenkt des größten Sportlers seiner Vereinsgeschichte. 

Es gibt jene wenige Augenblicke im Leben, die sich auf ewig im Gedächtnis einprägen: Wie ein Foto lassen sie sich hervorholen, sodass man direkt wieder den Ort, die Uhrzeit und die Umgebung vor Augen hat, als man mit dem Geschehen in Berührung kam. Der Tod von Uwe Seeler war definitiv ein solcher Augenblick. Als am Donnerstagnachmittag des 21. Julis 2022 die Nachricht über den Tod des größten HSVers aller Zeiten im Alter von 85 Jahren verbreitet wurde, standen nicht nur die HSV- und Fußballwelt, sondern der gesamte Sportglobus still. 

In diesem Augenblick der Stille gedachten die Menschen eines des größten Fußballers, den dieser Erdball je gesehen hat und sehen wird, und dessen sportliche Errungenschaften ihresgleichen suchen: 587 Pflichtspiele, 507 Tore, Deutscher Meister, Bundesliga-Torschützenkönig, DFB-Pokalsieger, neunfacher Serienmeister der Oberliga-Nord – das alles mit einem Club, mit seinem Club, mit dem HSV. Dazu 72 Länderspiele, 43 Tore und vier WM-Teilnamen mit dem Adler auf der Brust in der deutschen Nationalmannschaft. Fußball-Legende – für Uwe Seeler war dieser Begriff wie gemacht. Doch an diesem Tag und auch an den Folgetagen, als der Tod dieser Legende weltweit eine überwältigende Anteilnahme auslöste, gedachten die Menschen nicht nur des Sportlers, sondern vor allem des Menschen Uwe Seeler. „Menschlichkeit“, „Respekt“, „Würde“, „Ehrlichkeit“, „Loyalität“, „Herzlichkeit“, „Treue“ oder „Bodenständigkeit“ – jene Begriffe verknüpften Freunde, Weggefährten und kritische Beobachter ebenso sehr mit seinem Wirken wie Titel, Tore und Triumphe. 

 

Die Erklärung für eine derartig allgemeingültige Bewunderung, sofern man sie überhaupt in Worte und nicht in gelebte Gefühle fassen kann, versuchte drei Tage später, am Sonntag, dem 24. Juli 2022, der ehemalige HSV-Stadionsprecher und Freund der Familie Joachim „Jo“ Brauner zu finden, als er im ausverkauften Volksparkstadion vor dem ersten HSV-Heimspiel nach Uwe Seeler über den Menschen sprach, der hier zu Hause war und so viele Personen nachhaltig geprägt und inspiriert hatte: 

„Als Idol und Vorbild wird man nicht geboren. Uwe Seeler wurde beides, sportlich und menschlich, weil er so war, wie er war – ein nach eigenem Bekunden stinknormaler Mensch. Uwe Seeler wird mir fehlen. Er wird uns allen fehlen. Aber er wird nicht in Vergessenheit geraten. Er war, ist und bleibt der größte HSVer aller Zeiten. An seinen Werten können wir uns orientieren.“  

Am gleichen Ort würdigte HSV-Vorstand Jonas Boldt den größten HSVer aller Zeiten im Rahmen der offiziellen Trauerfeier der Hansestadt Hamburg, die am 10. August 2022 wenige Tage nach der Beisetzung Seelers auf dem Friedhof Ohlsdorf stattfand. Vor mehr als 5.000 Zuschauern, darunter 1.000 geladene Gäste um Bundeskanzler Olaf Scholz, prägte er dabei diesen einen nachhaltigen Satz, der das Verhältnis der Menschen zu „Uns Uwe“ wohl mit am treffendsten widerspiegelt:   

„Uns Uwe – ein Idol, ein Mann des Volkes, den jeder nur lieben kann, weil er so wunderbar normal war. Stinknormal, wie er selbst formulierte. Er ist einer von uns – nur besser. Ein Vorbild. Generationenübergreifend.“ 

 

Am heutigen Freitag, dem 21. Juli, jährt sich der Todestag von Uwe Seeler zum ersten Mal. Der Augenblick von damals – er ist präsenter denn je. Doch ebenso die vielen Worte, die für „Uns Uwe“ im Nachgang dieses Augenblicks gefunden wurden – oft eingebettet in besondere Erinnerungen an einen einmaligen Sportler und Menschen. Uwe Seeler ist definitiv nicht in Vergessenheit geraten, sondern bleibt vielmehr ein generationenübergreifendes Vorbild. Seit seinem Tod hängt sein Trikot mit der Rückennummer 9 eingerahmt unmittelbar hinter der Tür zur Profikabine. Jeder Spieler muss beim Betreten des Traktes an diesem Wahrzeichen, das die Werte und Mentalität des größten HSVers aller Zeiten in Ehren hält, vorbei. Angesichts des ersten Todestages erinnert die Mannschaft am Sonnabend beim Testspiel in Glasgow zudem in besonderen „Uns Uwe“-Aufwärmshirts an den HSV-Rekordtorschützen.    

Außerhalb des Volksparkstadions steht bereits seit Sommer 2005 mit dem Uwe-Seeler-Fuß ein Denkmal für die HSV-Ikone, WM-Legende und den Hamburger Ehrenbürger. Wie zu seinem Todestag am 21. Juli 2022, als sich der Fuß in Kürze zu einem Ort der schönen Erinnerung entwickelte, besteht für alle HSVer die Möglichkeit, am heutigen Freitag, morgigen Sonnabend sowie am Sonntag im Rahmen des Volksparkfestivals an diesem Ort innezuhalten und „Uns Uwe“ zu gedenken. In unmittelbarer Nähe dessen leuchten dieser Tage auf dem „Walk of Fame“ außerdem auch Kerzen für den kürzlich im Alter von 91 Jahren verstorbenen langjährigen HSV-Aufsichtsratsvorsitzenden Udo Bandow – ein enger Freund von Uwe Seeler, der ebenfalls über das höchste Maß an Treue und Verlässlichkeit verfügte, ganz viel HSV-Historie und -Liebe vereinte und ein beeindruckendes Lebenswerk hinterlässt. 

Ruhet in Frieden, Legenden!