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HSV-Frauen

10.10.25

"Unsere größte Stärke ist unser absoluter Wille"

Derby-Time - Bevor am Sonnabend, 11. Oktober (17:45 Uhr) im Weserstadion der Ball rollt, spricht Stürmerin Christin Meyer im hsv.de-Interview über den bisherigen Saisonstart, den Support der HSV-Fans und die besondere Bedeutung des Duells gegen Werder Bremen.

hsv.de: Moin Chrisi, wir sind mit fünf Punkten aus fünf Spielen in die Saison gestartet. Wie fällt dein Zwischenfazit aus?

Christin Meyer: Ich denke, wir können insgesamt ganz zufrieden sein mit dem Saisonstart. Wir haben schon wichtige Punkte geholt. Unsere größte Stärke ist aktuell unser absoluter Wille und die Bereitschaft, alles auf dem Platz zu lassen. Dazu kommt noch unsere Unberechenbarkeit. Das wollen wir weiter beibehalten und punkten.

Zuletzt gab es ein 1:4 gegen Hoffenheim. Warum konnten wir da nicht unser Spiel auf den Platz bringen?

Auch das gehört leider dazu. Hoffenheim war an diesem Tag einfach besser, das müssen wir anerkennen und daraus lernen.

Gegen den VfL Wolfsburg hast du noch für Melanie Brunnthaler aufgelegt, gegen den FC Magdeburg  nun dein erstes Saisontor erzielt, wie ist der Saisonstart für dich persönlich insgesamt verlaufen?

Es freut mich, dass ich in meinen Spielminuten viel Impact in unser Offensivspiel bringen konnte und somit unserem Team weitergeholfen habe – und wenn man dann noch Tore erzielt, ist das als Stürmerin natürlich immer besonders schön.

Im Sommer sind einige neue Spielerinnen zu euch gestoßen und auch im Trainerteam gab es einige Neuerungen – wie ist dein Eindruck des Teams nach den ersten Wochen?

Am Anfang mussten wir uns als Team erstmal einspielen. Aber das ist zu Beginn einer Saison mit vielen Veränderungen auch normal.  Wir alle haben uns gut angepasst. Jeder weiß um seine Rolle und bringt sich bestmöglich ein. Das ist schön mitzuerleben.

Du bist eine der erfahrensten Spielerinnen im Kader, hast schon mehrere Jahre in der Bundesliga gespielt mit, wie siehst du deine Rolle im Team?

Das stimmt, mit über 70 Bundesligaspielen gehöre ich zu den Erfahrenen. Das versuche ich jeden Tag im Training durch meine optimistische Einstellung und mein professionelles Verhalten vorzuleben. Ich führe auch gerne Gespräche mit meinen Mitspielerinnen, um meine Erfahrung so weiterzugeben.

Am Wochenende steht mit dem Duell gegen deinen Ex-Verein ein ganz besonderes Spiel für dich an. Wie groß ist deine Vorfreude?

Ich blicke mit totaler Vorfreude dem Spiel entgegen. Ich habe drei Jahre mit vielen Mädels von Bremen zusammengespielt. Daher freue ich mich auch auf das ein oder andere Wiedersehen auf dem Platz. Es ist zudem nicht nur ein Spiel gegen meinen alten Verein, sondern eben auch das Nordderby – das wird für alle ein besonderes Spiel.

Du hast von 2021 bis 2024 für Werder gespielt und auch bereits zwei Stadionspiele gegen den SC Freiburg und gegen den 1. FC Köln - wie blickst du auf die Zeit an der Weser zurück?

Zu einigen Spielerinnen habe ich schon ab und zu noch Kontakt. Insgesamt bin ich in meiner Zeit in Bremen als Spielerin und als Mensch sehr gereift und habe viel gelernt. Es wird eine neue Erfahrung für mich sein, nun das erste Mal als Gästeteam ins Weserstadion zu kommen, nachdem ich dort schon zweimal mit den Werder-Frauen gespielt habe.

In der vergangenen Saison gab es im DFB-Pokal-Halbfinale bereits das Nordderby im ausverkauften Volksparkstadion. Die Bremerinnen konnten sich damals erst in der Verlängerung durchsetzen (1:3). Welche Erinnerungen hast du an das Spiel?

Leider konnten wir die Partie am Ende nicht für uns entscheiden, dennoch ist mir das Pokalhalbfinale sehr positiv in Erinnerung geblieben. Unser Team hat eine sehr starke Leistung gezeigt und als Zweitligist lange dagegengehalten. Dazu kam die sensationelle Stimmung in unserem ausverkauften Volksparkstadion. Der Tag bleibt für mich für immer unvergesslich.

Auch in der bisherigen Bundesliga-Saison gab es bei den Heimspielen gegen Wolfsburg und Hoffenheim eine tolle Kulisse im Volksparkstadion, am Sonnabend im Weserstadion werden über 30.000 Fans erwartet, darunter auch mehr als Tausend HSVerinnen und HSVer – wie blickst du auf diese positive Entwicklung der Zuschauerzahlen?

Es ist toll zu erleben, wie die Fans uns unterstützen. All diese Rekorde mit dem HSV erleben zu dürfen, macht mich sehr stolz und dankbar. Ich wünsche mir, dass diese Euphorie bleibt und weiter wächst. Auch der Support bei unseren Auswärtsspielen ist großartig, das pusht uns enorm.

Was dürfen wir am Sonnabend erwarten?

Es wird ein umkämpftes, spannendes Nordderby werden. Durch die Rivalität der Vereine bringt solch ein Spiel eine besondere Atmosphäre und Emotionen mit sich. Die ganze Stadt ist bei solchen Spielen in einer Art Ausnahmezustand, das haben wir schon beim Pokal-Duell gespürt. Jetzt ist es wieder so weit und ich kann es kaum erwarten.