Stimmen zum Spiel
15.12.20
"Vor der Kiste waren wir sehr effizient"
Den 4:0-Heimsieg gegen den SV Sandhausen ordneten Trainer und Spieler der Rothosen zufrieden, aber gleichzeitig auch gewohnt sachlich ein. Die Stimmen zum Spiel.
Der Jubel war groß, als Josha Vagnoman quasi mit dem Schlusspfiff den letzten Akkord setzte und den 4:0-Endstand erzielte. Es war das i-Tüpfelchen auf den siebten Saisonsieg der Hamburger, die gegen den SV Sandhausen allerdings Schwerstarbeit verrichten mussten. Denn die Gäste spielten stark und prüften die HSV-Defensive ein ums andere Mal, doch die blieb stabil. Das dritte Zu-Null-Spiel der Saison legte somit den Grundstein für einen Erfolg, den die Effizienz der Rothosen schließlich perfekt machte. Mit diesem zweiten Sieg binnen vier Tagen machte der HSV in der Tabelle weiter Boden gut. Entsprechend zufrieden, gleichzeitig aber auch sachlich einordnend präsentierten sich die Rothosen nach dem Dienstagabend-Sieg im Volksparkstadion. Die Stimmen zum Spiel.
Toni Leistner: Die 2. Liga ist harte Arbeit. Das muss man annehmen und das haben wir in den letzten beiden Spielen gemacht. In ein paar Wochen fragt niemand mehr, wie das 4:0 zu Stande gekommen ist, auch wenn wir natürlich wissen, dass wir uns spielerisch verbessern können. Gleichzeitig macht es mich stolz, wie wir uns als Team in die Bälle werfen und defensiv reinarbeiten. Es werden noch weitere eklige Spiele in dieser Saison kommen.
Tim Leibold: Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Es war von beiden Mannschaften kein gutes Spiel. Wir hatten wenig Zug zum Tor, haben wenig Chancen kreiert. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann gesteigert und waren vor der Kiste einfach sehr effizient. Das Ergebnis war am Ende zu hoch, aber das können wir einordnen und sind einfach glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Wir haben jetzt sechs Punkte aus den vergangenen zwei Spielen geholt und wollen nun auch noch in Karlsruhe zum Jahresabschluss gewinnen.
Daniel Thioune: Wir haben heute unsere Torchancen sehr konsequent genutzt, so kommt dann ein solches Ergebnis zustande. Aber wir waren sicherlich keine vier Tore besser als sehr fleißige Sandhäuser, die phasenweise mehr Ballbesitz hatten als wir, die sehr beharrlich waren und sehr viel Arbeit auf dem Platz abgeliefert haben. Wir wollten in erster Linie unser Tor sichern und uns mit allem, was wir haben, in jeden Ball werfen. Wir wissen, dass wir darüber hinaus schöner spielen können - aber nicht erfolgreicher. Und darum geht es.
Wir wollen uns entwickeln, wollen fleißig sein und hart arbeiten. Das habe ich meiner Mannschaft heute auch mitgegeben: Dass wir auch beharrlich sein und arbeiten müssen. Wenn dann die Ergebnisse stimmen, dann können wir damit sehr gut leben. Insofern sind wir zufrieden, weil die Mannschaft beharrlich war, jeder einzelne Spieler. Auch diejenigen, die eingewechselt wurden, was sich heute ausgezahlt hat, denn sie waren an den letzten beiden Toren direkt beteiligt. Der Sieg tut uns gut, zeigt aber auch, dass wir uns noch weiterentwickeln müssen.
Michael Schiele: Wir sind enttäuscht und auch traurig. 0:4 hört sich ganz klar an. Ich habe es aber nicht so gesehen. Das haben wir uns selber ein bisschen eingebrockt. Wir waren von Anfang an top im Spiel, haben Standards rausgezogen, gute Ballpassagen gehabt, aber dann gab es die eine Aktion, in der wir den Fehler machen und den Gegner aufbauen. Da waren wir nicht organisiert, können den Ball aber noch im Fünfmeterraum klären, machen das nicht und Terodde steht da, wo er immer steht, und drückt ihn über die Linie. Auch in der zweiten Halbzeit waren wir vom Ausgleich nicht weit weg. Es sollte heute nicht sein. Dass wir noch das dritte und vierte Gegentor bekommen, war nicht gut. Das war zu einfach. Trotzdem müssen wir das Positive mitnehmen. Wir haben eine top Mannschaft vor Probleme gestellt und brauchen nun endlich mal das Glück, dass ein Ball vielleicht auch mal reinfällt.