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Vorbericht

09.09.16

Gesucht wird der neue Skorpion

Der letzte Auswärtssieg des HSV gegen Leverkusen liegt bereits über sieben Jahre zurück. Doppleter Torschütze damals: Marcell Jansen. Sein Nachfolger wird nun gesucht.

Wenn die Rothosen am Sonnabend (10. September, ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) gegen Bayer Leverkusen antreten, wird es sich Marcell Jansen wahrscheinlich vor dem heimischen Fernseher gemütlich machen. Der ehemalige HSV-Profi, der seit Anfang September nun auch Mitglied im Verein ist, schaut bei seinen früheren Mannschaftskollegen immer noch ganz genau hin – auch wenn von der alten Garde nicht mehr viele übriggeblieben sind. Beim Stichwort Leverkusen erinnert sich „Cello“ dabei besonders an ein Spiel, das nun schon einige Jahre zurückliegt. Am 22. Februar 2009 gewann der HSV gegen Bayer 04 mit 2:1. Doppelter-Torschütze: Marcell Jansen, der seine Treffer damals mit der typischen Skorpion-Jubelpose (sein Sternzeichen) feierte. Es war der letzte Erfolg der Hanseaten in Leverkusen, oder besser gesagt in Düsseldorf, wohin die Werkself seinerzeit aufgrund der Umbaumaßnahmen im eigenen Stadion ausweichen musste. Es folgten fünf Niederlagen und zwei Unentschieden. Eine ausbaufähige Bilanz, die die Frage aufwirft: Wer kann nun der neue Skorpion werden?

Kostic und Wood treffen im Nationaltrikot

Bruno Labbadia, der beim damaligen 2:1-Sieg des HSV ausgerechnet auf der Trainerbank der Leverkusener saß, wird dabei natürlich vor allem auf seine neuen Offensivkräfte zählen. Filip Kostic (Sternzeichen Skorpion) deutete in den ersten beiden Pflichtspielen bereits seine schnellen und gefährlichen Vorstöße über die linke Seite an und traf auch beim Länderspiel unter der Woche gegen Irland im Dress der serbischen Nationalmannschaft. Und auch Bobby Wood (ebenfalls Skorpion) konnte sich im Kreise der US-Nationalmannschaft wie schon beim Bundesligaauftakt gegen Ingolstadt in die Torschützenliste eintragen. Der Stürmer kam allerdings erst am Donnerstag (8. September) zurück nach Hamburg. Mit 13.234 Flugmeilen in den Beinen und einem Schlag auf den Fuß, ist sein Einsatz allerdings noch offen.

Neben den beiden Skorpionen könnte daher einer der Top-Torschützen der letzten beiden Jahre, Pierre-Michel Lasogga (Sternzeichen Schütze), wieder in die Startelf zurückkehren. Der bullige Angreifer traf zuletzt im Testspiel gegen BFC Dynamo Berlin. In diesem stand auch Alen Halilovic in der Anfangsformation, der seine Länderspielreise absagte, um beim HSV weiter zu trainieren. Zu guter Letzt feierte auch Michael Gregoritsch sein Debüt für die A-Nationalmannschaft Österreichs. In der Offensive stehen dem Trainer also eine Menge Alternativen mit reichlich Selbstbewusstsein zur Verfügung.

Douglas im Kader

Anders verhält es sich in der Defensive. Nach seinen zwei Toren im WM-Qualifikationsspiel gegen Estland, unterstrich Emir Spahic zwar, dass auch er über Offensivqualitäten verfügt, der Bosnier wird in der Vierkette nach dem Ausfall von Kapitän Johan Djourou (Zerrung) aber mehr denn je gebraucht. Er wird neben Cleber in der Innenverteidigung gesetzt sein. Ob der am 31. August verpflichtete Douglas schon eine ernsthafte Alternative für Matthias Ostrzolek auf der Linksverteidigerposition darstellt, ließ Labbadia noch offen. „Douglas hatte durch die Olympischen Spiele wenig Pause. Wir sehen aber natürlich seine starken Anlagen“, sagte der Trainer in der Pressekonferenz. Gegen Leverkusen wird es aber vor allem darauf ankommen, dass die Defensive steht. „Unsere Mannschaft wird dort gefordert sein, denn wir treffen auf eine sehr, sehr spielstarke Mannschaft“, betonte Labbadia.

Chicharito wieder dabei

Gerade in der Offensive hat auch Bayer-Trainer Roger Schmidt gleich eine Handvoll hochkarätige Akteure aufzubieten. Kevin Volland, der sich beim DFB-Länderspiel gegen Finnland den Ringfinger der rechten Hand gebrochen hatte, fällt zwar aller Voraussicht nach aus, dafür soll aber Chicharito wieder zur Verfügung stehen. Der Mexikaner, der in seiner ersten Saison in 28 Spielen 17 Mal traf, hat seine Mittelhand-Fraktur nach einem Treppensturz überwunden, und wird wohl zumindest in den Kader zurückkehren. "Ich gehe davon aus, dass er einsatzfähig ist", sagte Schmidt. Auch Lars Bender (Sprunggelenksverletzung) und Stefan Kießling (Hüftverletzung) sind wieder einsatzbereit.

Das Warten auf einen Treffer

Nach der Auftaktniederlage gegen Gladbach stehen die Leverkusener allerdings ein wenig unter Druck. Zwei Niederlagen zum Auftakt gab es für die Bayer-Elf zuletzt 1994. Dafür wurde kurz vor Transferschluss auch noch einmal investiert. Nach langen Verhandlungen kam der österreichische Nationalspieler Aleksander Dragovic (50 A-Länderspiele) von Dynamo Kiew. Dafür wurden kurzfristig noch Krygiakos Papadopoulos (an RB Leipzig), Andre Ramalho (an Mainz) verliehen und Levin Öztunali (an Mainz) abgegeben.

In der vergangenen Saison gewann die Werkself das Heimspiel knapp mit 1:0. Davor gab es ein 0:0 in Hamburg und eine 0:4-Niederlage (aus dem April 2015). Damit wartet der HSV aktuell seit drei Spielen oder 334 Minuten auf einen Torerfolg gegen Bayer. Der letzte Treffer gelang Rafael van der Vaart per Foulelfmeter zum 1:0-Sieg im November 2014. Den Strafstoß dazu holte wer heraus? Natürlich Marcell Jansen, der Skorpion.

Der HSV-Kader für das Spiel: Tor: Adler, Mathenia; Feld: Bahoui, Cleber, Diekmeier, Ekdal, Gregoritsch, Halilovic, Holtby, Hunt, Kostic, Lasogga, Müller, Ostrzolek, Sakai, Spahic, Waldschmidt, Wood

Es fehlen: Djourou (Oberschenkelzerrung), Jung (Aufbautraining nach Faserriss im Hüftbeuger), Jatta, Porath (beide HSV II)

So könnten Leverkusen spielen: Leno - Jedvaj, Tah, Toprak, Wendell - Baumgartlinger, Kampl - Bellarabi, Calhanoglu, Brandt - Mehmedi

Es fehlen: Kruse (Infekt), Volland (Bruch des Ringfingers), Yurchenko (Haarriss in der Wade)

Schiedsrichter: Tobias Wlez (Wiesbaden)

Den Spieltags-Check seht ihr auch bei HSV total!