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Vorbericht

25.08.17

Ein positives Gefühl im Gepäck

Am heutigen Freitag (25. August) trifft der HSV im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison auf den 1. FC Köln. Mit dem Augsburg-Sieg im Rücken soll der Auswärtsschwäche der vergangenen Saison ein Riegel vorgeschoben werden.

Wenn heute Abend um 20:30 Uhr die Partie zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln im Kölner RheinEnergieSTADION zum 93. Mal angepfiffen wird (ab 20:15 Uhr live im HSVnetradio), ist es für einen HSVer ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Mergim Mavraj, der knapp zweieinhalb Jahre für die Domstädter auflief, trifft dann erstmals mit der Raute auf der Brust in seinem alten Wohnzimmer auf seine alten Mannschaftskollegen. Dabei könnte man dem 31-jährigen Innenverteidiger mittlerweile nachsagen, er sei so etwas wie ein „Glücksbringer“ in Sachen Köln-Spiele: Seitdem Mavraj beim HSV ist, trafen die Hamburger und der FC zweimal aufeinander – und zweimal gab es am Ende einen verdienten Sieg für den HSV. Nun, am Freitagabend bei Flutlicht, soll die kleine Erfolgsserie gegen die Domstädter fortgesetzt werden und Mavraj, der gegen Augsburg verletzungsbedingt passen musste, will seinen Beitrag dazu leisten. Mit dem Auftaktsieg gegen Augsburg reisen die Rothosen mit einem positiven Gefühl im Gepäck nach Köln. 

Mehr Stabilität in der Fremde

„Es tut jedem Spieler gut, ein Spiel zu gewinnen“, erklärte Cheftrainer Markus Gisdol auf der Pressekonferenz vor der Partie am Donnerstagmittag (24. August). „Die Wirkung von Siegen - auch wenn sie nicht ganz so glanzvoll ausfallen - ist immer wichtig.“ Gegen den FC Augsburg war es am vergangenen Sonnabend am Ende ein Arbeitssieg, der nur durch eine leidenschaftliche und kämpferische Leistung glückte. Nachdem Hamburgs Top-Scorer der letzten Saison Nicolai Müller den HSV bereits nach acht Spielminuten in Führung gebracht hatte, saß der Schock wenige Augenblicke später tief. Müller hatte sich beim Jubeln verletzt und musste ausgewechselt werden. Die traurige Diagnose folgte am nächsten Tag: Kreuzbandriss, OP, sieben Monate Pause. Ein großer Verlust für die Mannschaft von Markus Gisdol. Der 48-jährige Übungsleiter setzt aber sein vollstes Vertrauen in seine übrigen Spieler. „Zunächst einmal ist unser gesamte Kader gefordert, diese Lücke zu füllen“, stellte dieser klar. „Das betrifft vor allem auch Spieler, die bisher noch nicht so viel Einsatzzeiten hatten.“ Glück im Unglück also, dass Gisdol bis auf die beiden Langzeitverletzten Nicolai Müller (Kreuzbandriss) und Bjarne Thoelke (Innenbandriss im Knie) personell aus den Vollen schöpfen kann. Auch Innenverteidiger Mergim Mavraj (ausgerenkte Rippe) meldete sich rechtzeitig zum Duell mit seinem Ex-Verein wieder fit. 

Und personelle Unterstützung wird in Köln auch von Nöten sein, denn der HSV ist auswärts zuletzt kaum ein Angstgegner gewesen. Seit sechs Partien in der Fremde warten die Rothosen nun bereits auf einen Sieg (zuletzt 3:0 in Leipzig am 19. Spieltag 2016/17). „Ich glaube, dass wir bereits im letzten Jahr oft dran waren, auch in den Auswärtsspielen erfolgreich zu sein. Doch wir haben manchmal diesen letzten Schritt nicht gemacht“, resümierte Gisdol diesbezüglich am Donnerstag. „Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, uns nicht nur taktisch weiterzuentwickeln, sondern auch auswärts stabiler aufzutreten. Ich bin gespannt, wie wir das morgen das erste Mal machen.“

Köln: HSV vor der Brust, Europa im Kopf

Gespannt ist sicher auch Gegner Köln. Nach turbulenten Jahren in der Vergangenheit hat der Club Ruhe in seine Reihen einkehren lassen. „Der Verein leistet seit Jahren vorbildliche Arbeit“, bemerkte auch Gisdol anerkennend. „Der Erfolg gibt ihnen Recht.“ In der vergangenen Spielzeit beendeten die Geißböcke die Saison auf Platz fünf der Tabelle – und damit auf einem Europa-League-Platz. Damit haben die Kölner am heutigen Freitag allerdings nicht nur den HSV vor der Brust, sondern warten auch mit Spannung auf die Auslosung der Europa-League-Gruppenphase, die ebenfalls heute (um 13 Uhr) in Monaco stattfindet. „Wir sind sehr gespannt“, gab FC-Coach Peter Stöger im Vorfeld der Partie zu. „Man kann nicht so tun, als könnten man das ausblenden. Die Auslosung wird jeder in Köln verfolgen.“ Dennoch möchte er den Fokus auf das Abendspiel gegen den HSV richten. „Wir erwarten eine schwierige Aufgabe gegen den Hamburger SV“, so Stöger. „Sie sind positiv in die Saison gestartet, wir haben unser erstes Spiel verloren.“ Und das ausgerechnet im Rhein-Derby gegen Borussia Mönchengladbach (0:1). Wiedergutmachung ist angesagt, die mit viel Kampfbereitschaft und dem Kölner Publikum im Rücken gelingen soll. „Wir erwarten wie immer eine gute Stimmung in unserem Stadion. Unsere Mannschaft fightet immer bis zum Schluss. Das muss sie auch am Freitag tun, um erfolgreich sein zu können.“ Dabei kann Stöger voraussichtlich auf den wiedergenesenen Angreifer Yuya Osako zurückgreifen, der zuletzt mit einer Sprunggelenksverletzung pausieren musste. Ein Fragezeichen steht dafür noch hinter Konstantin Rausch, der mit einer Gehirnerschütterung ausgefallen war. 

Wie das Spiel im Kölner RheinEnergieSTADION am heutigen Abend ausgehen wird, hängt natürlich von vielen Kleinigkeiten ab. Klar ist aber, dass es voraussichtlich 90 Minuten voller Leidenschaft und Kampf auf beiden Seiten geben wird. Es ist angerichtet für das erste Auswärtsspiel der neuen Saison.

So könnte der 1. FC Köln spielen: T. Horn - Klünter, Sörensen, Heintz, J. Horn - Lehmann, Hector - Risse, Bittencourt - Osako – Cordoba

Es fehlen: Kessler (Handverletzung), Rausch (Gehirnerschütterung)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Der Spieltagscheck vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln seht ihr bei HSVtv!