Vorbericht
06.03.20
Gegen Regensburg gemeinsam das Ruder rumreißen
Die letzten Wochen und Spiele verliefen aus HSV-Sicht nicht zufriedenstellend. Entsprechend soll am Sonnabend gegen Jahn Regensburg die Trendwende her. Mit aller Macht. Und mit alle Mann.
Die Trainingskiebitze hatten in dieser Woche im Volkspark viel zu gucken und zu besprechen. Denn dort schmiss sich Maskenmann Adrian Fein nach seinem Jochbeinbruch in jeden Zweikampf, zudem mischte plötzlich auch Jan Gyamerah erstmals nach einem knappen halben Jahr Verletzungspause wieder auf dem Trainingsplatz voll mit und zu guter Letzt ließ der Trainer auch noch Systeme ausprobieren, die vom altbekannten 4-3-3 abwichen. Ordentlich was los also bei den Einheiten am Volksparkstadion, wo man im täglichen Training spürte, dass ordentlich Feuer drin ist, nachdem die letzten Wochen nicht nach Wunsch verlaufen waren.
Zwei Niederlagen in Folge – das war dem HSV in dieser Saison bislang erst einmal passiert. Entsprechend schlug dieser Umstand einigermaßen hohe Wellen. In den Zeitungen, in den sozialen Medien und überhaupt. „Für einen 18- oder 19-Jährigen, der zum ersten Mal damit konfrontiert wird, ist das nicht ganz einfach, aber die Jungs müssen als Personen des öffentlichen Lebens lernen, damit umzugehen“, ordnete Trainer Dieter Hecking das Geschehen nach den zwei torlosen Niederlagen ein. Der Coach seinerseits reagierte ebenfalls auf die aktuelle Situation und ließ im Training etwas Neues ausprobieren.
„Unser 4-3-3-System war bis zum Stadtderby ein sehr gutes System, von dem wir auch weiterhin überzeugt sind“, so Hecking, aber: „Wir haben zuletzt gegen St. Pauli und Aue zweimal nicht gut ausgesehen, so dass es ein Ansatz sein kann, die Systematik zu verändern. Wir haben die Trainingstage genutzt, um zu sehen, wie das neue System aussehen könnte.“ Ob es tatsächlich dazu kommen wird und wie die personelle Ausrichtung hierbei aussehen könnte, darüber machte Hecking gewohntermaßen keine Angaben. Der Trainer will die Spannung im Kader - für den Jeremy Dudziak (Innenbandteilabriss), Ewerton (Innenbandteilriss), Jan Gyamerah (Trainingsrückstand nach Wadenbeinbruch), Gideon Jung (Gelb-Rot-Sperre) und Josha Vagnoman (Reha nach Fußwurzelknochenbruch) nicht zur Verfügung stehen - extrem hochhalten. Volle Konzentration, totaler Fokus, alle Augen auf Regensburg!
Mit dem SSV wartet am Sonnabend (7. März, 13 Uhr, ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio) ein Gegner, der nicht optimal ins neue Jahr gestartet ist. Sechs Punkte aus sechs Spielen in 2020 (zwei Siege, vier Niederlagen) und zuletzt ein 1:2 im Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Dynamo Dresden entsprechen nicht den Erwartungen von Trainer Mersad Selimbegovic. Der glaubt zudem an einen heißen Tanz am Sonnabendmittag, denn er erwartet die Rothosen „mit richtig viel Wut im Bauch“, da der HSV nach den beiden jüngsten Niederlagen „etwas gutmachen will“, wie es Selimbegovic ausdrückt.
Und in der Tat: Die HSV-Profis haben in dieser Woche mehrfach betont, dass sie nach nunmehr drei sieglosen Partien mit aller Macht wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wollen und wie wichtig hierbei der Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans sein wird. „Natürlich können wir den Frust der Anhänger verstehen“, sagte stellvertretend Adrian Fein, „aber gerade jetzt brauchen wir die Fans, wir brauchen alle Mann, denn dieser Zusammenhalt hat uns die ganze Saison stark gemacht." Entsprechend soll gegen Regensburg gemeinsam das Ruder rumgerissen werden, um eine Trendwende herbeizuführen und auch in der Tabelle weiter oben dranzubleiben. „Ich bin mir sicher: Sobald wir ein Erfolgserlebnis haben, werden wir wieder befreiter aufspielen können“, sagt Fein, „wir müssen uns wieder belohnen." Und damit auch die treue Anhängerschaft. Und nicht zuletzt die Trainingskiebitze.
Der HSV-Kader für das Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg: Heuer Fernandes, van Drongelen, Kinsombi, Narey, Kittel, Wood, Mickel, Moritz, Hunt, Beyer, Hinterseer, Amaechi, Jatta, Pohjanpalo, Schaub, Leibold, Harnik, Letschert, Fein, Ambrosius
Voraussichtliche Aufstellung des SSV Jahn Regensburg: A. Meyer - Saller, Nachreiner, Correia, Okoroji - Geipl, Besuschkow - Stolze, George - Grüttner, Albers