Vorbericht
14.09.18
Das große Kribbeln nach der langen Pause
Knapp drei Wochen ist das letzte Pflichtspiel der Rothosen bereits her. In dieser Zeit ist die Vorfreude auf das nächste Spiel im Team stetig gewachsen. Zeit, dass es endlich wieder losgeht.
In einer Sache waren sich am Donnerstag alle Beteiligten einig: Endlich geht es los! Das lange Warten auf das nächste Spiel hat ein Ende, am Sonnabend um 13 Uhr geht es endlich wieder um Punkte. Beim frühesten HSV-Pflichtspiel der Bundesliga-Geschichte - Anpfiff ist bereits um 13 Uhr - ist der 1. FC Heidenheim zu Gast. „Ein sehr interessanter und kompakter Gegner, der sehr gut in die Saison gestartet ist“, lautete die die Einschätzung von Christian Titz, als er Donnerstagmittag auf der Pressekonferenz Rede und Antwort stand und betonte, wie heiß seine Mannschaft auf den Sonnabend sei.
„Wir sind richtig heiß“, hatte kurz zuvor auch Torhüter Julian Pollersbeck verlauten lassen, als er für HSVtv den Spieltagscheck vornahm, „das Kribbeln ist wieder da.“ Eine sehr anschauliche Beschreibung der in der Mannschaft vorherrschenden Vorfreude auf die Partie, auf die auch ein neuer HSVer ganz besonders hinfiebert. „Ich bin froh, endlich in Hamburg zu sein und freue mich sehr auf mein erstes HSV-Spiel“, sagte Neuzugang Hee-chan Hwang, nachdem er Donnerstag sein erstes Training mit den neuen Kollegen absolviert hatte. Vorfreude, dritter Teil - und die endgültige Botschaft: Endlich geht es los!
"Die Unterschiede zwischen den beiden Vereinen könnten kaum größer sein"
Geschuldet war die lange Pause dem ausgefallenen Spiel in Dresden. Am 4. Spieltag hätte der HSV bei Dynamo antreten sollen, die Partie wurde allerdings kurzfristig abgesagt, das letzte Pflichtspiel liegt dank besagtem unvollendeten Dresden-Ausflug und der Länderspielpause nun schon knapp drei Wochen zurück. Kein Wunder also, dass die Vorfreude riesig ist, was auch für die Anhänger gilt, von denen mehr als 45.000 zur Mittagszeit im Volksparkstadion erwartet werden. Zudem wollen 700 Gästefans aus Heidenheim dabei sein - es ist ihr erster fußballbedingter Ausflug in den Volkspark, denn noch nie gab es in der Geschichte beider Clubs ein Aufeinandertreffen.
„Die Unterschiede zwischen den beiden Vereinen könnten ja auch kaum größer sein“, sagt FCH-Trainer Frank Schmidt, „das Stadion, das Medieninteresse, die Zuschauerzahlen - alles eine gewaltige Dimension im Vergleich zu uns. Dass es jetzt trotz aller Unterschiede um wichtige Punkte geht, macht uns schon stolz.“ Aber keinesfalls zurückhaltend, denn Schmidt will mit seinem Team etwas mitnehmen: „Wir wissen, dass wir sehr viele Dinge gut machen müssen, wenn wir gegen diesen brutal starken HSV etwas holen wollen. Aber wir wollen mutig und unbekümmert auftreten, deshalb geht es für uns auch darum: Wer hat einen Streifen in der Hose und wer nicht.“ Klingt auch irgendwie nach Vorfreude.
"Wenn das Spiel angepfiffen wird, dann geht es nur noch darum, dieses Spiel auch zu gewinnen"
So lang die Spielpause war, so dicht besiedelt präsentiert sich der Spielplan in den kommenden Wochen, die Heidenheim-Partie bildet hierbei den Startschuss für sechs Spiele in 21 Tagen. „Wir werden deshalb auch immer schon ein wenig das nächste Spiel im Blick haben, um entscheiden zu können, welchen Spieler wir in welchem Spiel am besten bringen können“, erklärt Trainer Titz, der den Englischen Wochen durchaus auch Positives abgewinnen kann: „Natürlich wird es eine intensive Phase, aber in dieser Zeit kann man sich auch in einen Flow spielen.“ In diese Kerbe schlägt auch Sportvorstand Ralf Becker: „Alle drei Tage ein Spiel - das kann für die Jungs auch gut sein, da sind sie im Fluss. Und abgesehen davon ist das für uns eigentlich auch gar kein großes Thema, denn die Ansetzungen sind halt so wie sie sind, fertig.“ Und so nehmen die Rothosen auch die frühe Anstoßzeit am Sonnabend klaglos hin. Alles eine Frage der Einstellung. „Wenn das Spiel angepfiffen wird, dann spielt das alles doch sowieso keine Rolle mehr, dann geht es nur darum, dieses Spiel auch zu gewinnen“, sagt Pollersbeck und sieht auch hier das Positive: „Ich liebe Flutlichtspiele, aber da wachst du morgens im Hotel auf und weißt: noch 14 Stunden. Und jetzt geht es deutlich schneller, dass es endlich losgeht.“Und vorangig um genau das geht es allen HSVern an diesem Sonnabend.
Der Kader zum Spiel:
Tor: Pollersbeck, Mickel; Feld: Arp, Bates, Douglas, Hunt, Hwang, Ito, Janjicic, Lacroix, Lasogga, Mangala, Moritz, Narey, Sakai, Steinmann, Vagnoman, van Drongelen
So könnte Heidenheim spielen: Müller - Busch, Mainka, Beermann, Theuerkauf - Griesbeck, Andrich - Schnatterer, Dovedan, Thiel - Glatzel
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)