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Vorbericht

19.01.18

Ziel: Festung reloaded

Der HSV muss zu dem zurückfinden, was ihn in der Rückrunde der vergangenen Saison ausgezeichnet hat: die Heimstärke. Gegen Köln soll der erste Schritt erfolgen. Dabei kann Markus Gisdol wieder auf Aaron Hunt zurückgreifen.

Es ist eine oft zitierte Forderung, die in ähnlichen Situationen schon von zahlreichen Trainern in der Bundesliga-Historie verwendet wurde und von den Fans stets mitgetragen wird: ‚Im Abstiegskampf musst du deine Heimspiele gewinnen.‘ Ob diese weit verbreitete Fußball-Weisheit durch Statistiken eindeutig zu belegen ist, kann und soll an dieser Stelle nicht aufgeklärt werden. Beim Blick in die nähere Vergangenheit trifft sie für den HSV allerdings zu: Im vergangenen Jahr hatten die Hamburger zum gleichen Zeitpunkt der Saison mickrige 13 Zähler auf dem Habenkonto und damit eine historisch schlechte Punkteausbeute. Doch anstatt sich dem Schicksal zu ergeben, wurde vor allem in den Heimspielen alles Verfügbare in die Waagschale geworfen und damit auch fleißig gepunktet.

"Die Fans haben uns getragen"

In der Rückrunde der Saison 2016/17 holten die Rothosen unter Markus Gisdol im heimischen Volksparkstadion stolze 20 Punkte. Sechs Siege, zwei Unentschieden bei nur einer Niederlage standen am Ende zu Buche und waren der Grundstein für den erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt. „Die Heimstärke muss wieder unser Faustpfand für die Rückrunde werden, da wir viele Gegner zuhause haben, die in einer ähnlichen Situation wie wir stecken und die wir packen können“, sagte Gisdol in der Pressekonferenz. Von den acht Heimspielgegnern sind aktuell nur Schalke, Leverkusen und Gladbach unter den Top-6 der Liga zu finden. Und auch diese Teams wurden in der vergangenen Spielzeit allesamt im Volkspark geschlagen.

Mit den Fans im Rücken lassen sich Spiele, die mit Wille und Leidenschaft gewonnen werden müssen, auch leichter gewinnen. „Wir haben immer eine großartige Unterstützung. Das hat uns im letzten Jahr getragen. Ich bin sicher, dass wir es in den Heimspielen schaffen können, unsere Zuschauer wieder zu 100 Prozent hinter uns zu bekommen“, sagt der Trainer, der von einer schlechteren Stimmung nichts wissen will. Und auch wenn allgemein über eine aufkommende Müdigkeit berichtet wird, scheint es ebenso viele HSVer zu geben, die das alte Motto `Jetzt erst recht‘ erneut aufleben lassen. Denn trotz der Auftaktniederlage gegen den FC Augsburg wurden seit dem letzten Wochenende über 4.000 Karten an HSV-Fans abgesetzt, was für die aktuelle Situation und Jahreszeit eine beachtliche Anzahl ist.

Erfolgsgarant Hunt kehrt zurück

Sportlich setzen die HSV-Verantwortlichen deshalb auch auf die Tugenden, die die Fans sehen wollen, und die in kritischen Situationen in den Fokus gerückt werden: Kampf, Wille und Leidenschaft. „Wir wissen, dass wir in dieser Rückserie einiges an Boden gutmachen und umgehend als Einheit funktionieren, als verschworener Haufen um den Klassenerhalt kämpfen müssen“, fordert Jens Todt, der gegen den FC einen Kampf mit harten Bandagen erwartet. Personell kann Markus Gisdol dabei wieder auf den schmerzlich vermissten Aaron Hunt zurückgreifen, der gegen Augsburg aufgrund eines Schlags auf das Sprunggelenk noch passen musste. Mit dem Mittelfeldregisseur holten die Rothosen diese Saison alle 15 Punkte, ohne ihn stehen null Punkte und eine Tordifferenz von 0:11 zu Buche. Dazu zählt der FC zu Hunts absoluten Lieblingsgegnern: Gegen die Geißböcke verlor er nur eins von neun Bundesliga-Duellen.

Auch Lewis Holtby hat gegen die Kölner gute Erinnerungen. Der Mittelfeldspieler schoss bei den letzten beiden Aufeinandertreffen jeweils ein Tor, beim letzten Bundesliga-Heimspiel sorgte sein Treffer sogar für den Last-Minute-Sieg. Mit sechs Bundesliga-Toren traf er zudem gegen kein Team öfter. Auch er könnte wieder in den Kader rücken. Für Fiete Arp wird es hingegen sehr eng. Der Stürmer laborierte bis zuletzt an den Auswirkungen einer Grippe. Ob es am Ende reichen wird, entscheidet sich kurzfristig.

"Richtige Antwort auf dem Platz geben"

Die Kölner setzten ihrerseits auf den Trend. In den letzten beiden Partien fuhren die Gäste unter Neu-Trainer Stefan Ruthenbeck die ersten beiden Saisonsiege überhaupt ein und wittern ihre letzte Chance, noch einmal in der Tabelle aufzuschließen. Schon folgten ein paar forsche Töne aus dem FC-Lager, die Gisdol souverän konterte: „Das ist für uns Motivation genug, um die richtige Antwort auf dem Platz zu geben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Lassen Sie uns nach dem Spiel sprechen.“ In diesem Sinne: Lasst die Festung wieder aufleben!

So könnte der 1. FC Köln spielen: T. Horn - Sörensen, Jorge Meré, Heintz, J. Hector - Koziello, Höger - Klünter, Jojic - Zoller, Terodde  

Nicht dabei: J. Horn (Traininigsrückstand), Joao Queiros (Aufbautraining), Maroh (Aufbautraining), Bittencourt (Leisten-OP), Rausch (abgestellt für Verhandlungen), Risse (Aufbautraining), Cordoba (Aufbautraining)

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

 

Den Vorbericht zum Heimspiel gegen den 1. FC Köln seht ihr auch bei HSVtv: