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Vorbericht

13.04.18

Punkte aus der Heimat entführen

Der HSV tritt am Sonnabend (Anstoß um 15:30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim an. Für Coach Christian Titz ist es nicht nur aufgrund der tabellarischen Situation seines Teams ein besonderes Spiel, für ihn ist der Auftritt in Sinsheim auch eine Reise zu den eigenen Wurzeln. 

Nach dem 3:2-Erfolg über Schalke 04 und dem damit verbundenen ersten Sieg des HSV nach 15 Spielen war die Erleichterung bei Fans und Mannschaft groß. Doch trotz des Erfolgs will man in Hamburg bodenständig bleiben und konzentriert weiterarbeiten. Die Ausgangslage vor der morgigen Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim (ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) bleibt die gleiche: Nur ein Sieg kann dem HSV helfen, das schier Unmögliche möglich zu machen und die Restchance auf den Klassenerhalt zu wahren. Auch wenn ein wenig Abhängigkeit von den Resultaten der direkten Mitstreiter besteht, liegt der Fokus einzig und allein auf der eigenen Leistung. Diese Einstellung impft Christian Titz seinen Spielern während jeder Trainingseinheit auf Neue ein. Und seine Worte kommen an.

Mit positiver Bilanz nach Hoffenheim

Seit gut einem Monat ist der 47-jährige Fußballlehrer nun Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft des Hamburger SV. In dieser Zeit hat er einiges verändert. Titz arbeitet Tag für Tag akribisch mit seinen Profis an der Stabilisierung seiner Spielweise. Und die harte Arbeit trägt so allmählich Früchte. Der jüngste Erfolg war Balsam für die Seele aller Beteiligten. Dennoch wissen alle im Umfeld des Vereins, dass sie durch den einen Sieg noch nichts erreicht haben. Deshalb will die Mannschaft auch nicht in Euphorie verfallen. Spiel für Spiel sollen nun die Punkte eingefahren werden. Der nächste Gegner in der heißen Saisonphase heißt nun 1899 Hoffenheim. Für den Coach ist es eine Reise in die alte Heimat, dort wo alles begann. Titz wuchs 40 Kilometer von der Whirsol Rhein-Neckar-Arena entfernt auf, seine Eltern und viele Bekannte leben noch dort. Die Unterstützung des Titz-Clans ist den Hamburgern also sicher. Doch alle Heimatverbundenheit wird am Sonnabend für 90 Minuten in den Hintergrund gerückt.      

Der Trainer weiß, dass in diesem Spiel ein ganz anderes Kaliber als noch in den Begegnungen zuvor auf seine Mannschaft wartet. „Wir haben mit Hoffenheim eine richtig schwere Auswärtsaufgabe vor der Brust. Wir treffen auf eine der spielstärksten Mannschaften der Bundesliga, die einen richtigen Lauf hat. Sie haben mit dem Ball eine sehr hohe Qualität und ebenso ein sehr schnelles Umschaltspiel“, so Titz. Verzichten muss er dieses Mal auf Kyriakos Papadopoulos. Der Grieche fehlt aufgrund seiner fünften Gelben Karte, dafür rückt Jung nach abgesessener Sperre wieder in den Kader. Dennis Diekmeier musste zudem kurzfristig passen (Schlag aufs Sprunggelenk), für ihn ist der 17-jährige Josha Vagnoman in den Kader gerückt. Für Mo Gouaida tritt der Ex-Hoffenheimer Sejad Salihovic die Reise nach Sinsheim an.

Schaut man auf die Statistik zwischen diesen beiden Teams, so schneidet der Hamburger SV in dieser Hinsicht positiv ab. Die Rothosen gewannen die letzten beiden Partien gegen Hoffenheim und holten aus den vergangenen drei Duellen mit den Kraichgauern sieben von neun möglichen Punkten. Zuletzt das 3:0 im Hinspiel im Volksparkstadion. Ein Selbstläufer wird dieses Rückspiel aber keineswegs werden.

Spiel mit "offenem Visier" erwartet

Die Spielweise der Hoffenheimer ist mit der der Hamburger unter Titz zu vergleichen. Mit Julian Nagelsmann hat die TSG einen jungen, motivierten Trainer, der wie der Hamburger Coach von der Akribie seiner Arbeit lebt. Nach schwachem Start in die Rückrunde hat sich die Mannschaft von Nagelsmann mittlerweile wieder gefestigt und verlor keines der vergangenen sechs Partien. Im letzten Heimspiel gegen HSV-Mitstreiter Köln gab es sogar einen satten 6:0-Erfolg. Für die TSG ist das Ziel klar, sie wollen die internationalen Ränge erreichen. Trotz mächtig positivem Rückenwind weiß der 1899-Coach, dass das Spiel gegen die Hamburger aber kein Selbstläufer wird. „Gegen Schalke 04 haben sie eine sehr starke Vorstellung gezeigt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass all ihre Auftritte unter Christian Titz sehr ordentlich waren. Sie stehen aber auch mit dem Rücken zur Wand und müssen mit offenem Visier spielen. Doch das werden wir auch. Ich gehe davon aus, dass es eine sehr interessante Partie wird.“

Der Druck liegt nach wie vor mehr auf Seiten des HSV. Dass die HSV-Akteure diesem Druck aber auch Positives abgewinnen können, freut ihren Trainer. „Ein grundsätzlicher Druck ist in unserer Situation immer vorhanden. Die Mannschaft ist momentan im Gesamtgebilde eng zusammengerückt und es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre innerhalb der Gruppe. Das ist auch wichtig.“ Der kurzzeitige Aufenthalt in seiner Heimat sei dem HSV-Coach gegönnt, aber noch schöner wird seine Rückkehr nach Hamburg sein, vor allem mit etwas Zählbarem im Gepäck. 

Der Kader für das Spiel in Hoffenheim: Tor: Mathenia, Pollersbeck; Feld: Ambrosius, Arp, Douglas, Ekdal, Holtby, Hunt, Ito, Jatta, Jung, Kostic, Sakai, Salihovic, Steinmann, Vagnoman, van Drongelen, Waldschmidt

So könnte die TSG spielen: Baumann - Akpoguma, Vogt, B. Hübner - Kaderabek, N. Schulz - Grillitsch - Demirbay, Rupp - Kramaric, Gnabry

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

 

Einen Vorbericht zum Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim seht ihr auch im HSVtv.