skip_navigation

DFB-Pokal

12.08.17

#VFLHSV: Startschuss an der "Bremer Brücke"

Der HSV startet in der 1. Hauptrunde des DFB Pokals am Sonntag (Anstoß: 15:30 Uhr) beim Drittligisten VfL Osnabrück in die neue Spielzeit. Eine Pflichtaufgabe, die das Team von Trainer Markus Gisdol mit maximaler Konzentration angehen will. 

Das Warten hat ein Ende: Am morgigen Sonntagnachmittag bestreitet der Hamburger SV sein erstes Pflichtspiel der Saison 2017/18. In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals sind die Rothosen beim Drittligisten VfL Osnabrück (ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) zu Gast. Die Hamburger haben dabei als Bundesligist die Favoritenrolle inne, reisen aber mit geschärften Sinnen in die niedersächsische Studentenstadt. „Wir sind total gewarnt und sehr fokussiert“, erklärte Cheftrainer Markus Gisdol im Vorfeld der Partie.

Konzentrierte Vorbereitung

Dementsprechend ging es für die Rothosen in den vergangenen drei Trainingstagen zur Sache. Erstmals in der gesamten, knapp fünfeinhalbwöchigen Saisonvorbereitung fand das Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In ruhigerer Atmosphäre feilten die Hamburger an den taktischen und spielerischen Abläufen, die sie in den zahlreichen Trainingseinheiten zuvor erarbeitet haben. „Auf unserer Basis, dem Pressingspiel, aufbauend wollen wir in der kommenden Saison auch gegen organisierte Gegner mehr Lösungen finden. Zusätzlich haben wir an den Standardsituationen gearbeitet“, erklärte Gisdol seine Spielphilosophie. Mit Ausnahme von Flügelspieler Filip Kostic, für den Einsatz noch zu früh kommt, sowie den verletzten Defensivspielern Albin Ekdal (Rückenprobleme) und Bjarne Thoelke (Innenbandriss im Knie) kann der 47-Jährige dabei zum Pflichtspielauftakt aus dem Vollen schöpfen. 

Gleichzeitig weiß Gisdol aber auch, dass es besonders im Pokal auf die richtige Einstellung ankommen wird. Auch diesbezüglich sieht er seine Mannschaft mit den Sommer-Neuzugängen Kyriakos Papadopoulos, Andre Hahn, Julian Pollersbeck, Rick van Drongelen und Bjarne Theolke gut aufgestellt: „Wir haben den Kader mit Augenmaß verändert und bei den neuen Spielern sehr viel Wert auf den Charakter, die Mentalität und den Erfolgshunger gelegt. Wir möchten eine Mannschaft, die den Zuschauern idealerweise in jedem Spiel vermittelt, dass sie absolut an ihre Grenzen geht.“ Das Pokalspiel beim vermeintlichen Underdog aus Osnabrück, der nach vier Spieltagen mit zwei Punkten auf dem vorletzten Platz der 3. Liga rangiert, wird deshalb auch zum Charaktertest. „Wir müssen dieses Spiel wie ein Bundesliga-Spiel angehen“, fordert Gisdol. „Von Zuschauerseite erwarte ich einen kleinen Hexenkessel. In Osnabrück ist immer eine Menge los – das ist bekannt. Es ist eine schwere Aufgabe, der wir standhalten wollen.“ 

Arslan freut sich auf Wiedersehen  

An der „Bremer Brücke“, der Heimspielstätte der Lila-Weißen, die am Sonntag mit knapp 16.000 Zuschauern ausverkauft sein wird, fühlen sich die Beteiligten derweil wohl in der obligatorischen Pokal-Underdog-Rolle. „Im Pokal ist alles möglich“, sagte VfL-Trainer Joe Enochs im Vorfeld der Partie. Und der 45-jährige US-Amerikaner weiß, wovon er spricht. Als Rekordspieler der Osnabrücker (388 Einsätze) bestritt er zu aktiven Zeiten selbst 13 DFB-Pokalspiele und zog viermal als Underdog in die nächste Runde ein. Als Trainer ist es dagegen am morgigen Sonntag sein erstes Spiel im DFB-Pokal. Durch den Gewinn des Niedersachsenpokals 2017 konnte sich sein Team für diesen Wettbewerb qualifizieren, erst am Mittwoch zog der VfL durch einen 3:1-Sieg beim BSV Schwarz-Weiß Rehden ins Viertelfinale der diesjährigen Auflage des Wettbewerbs ein. 

Ein wichtiges Erfolgserlebnis, das die Osnabrücker nach einem verpatzten Saisonstart dringend gebraucht haben. „Unser Saisonstart war nicht gut, umso wichtiger war der Erfolg am Mittwoch“, bestätigt Mittefeldspieler Ahmet Arslan im Gespräch mit HSV.de. Der 23-Jährige kickte von 2014 bis 2016 an der Elbe und ist neben Christian Groß einer von zwei ehemaligen HSVern im Kader der Niedersachsen. "Ahmo" kennt aus den Reihen der Hamburger noch zahlreiche Spieler und trifft nach eigenen Aussagen mit Gideon Jung sogar auf einen sehr guten Freund. Die Rollenverteilung vor dem "mit großer Vorfreude" erwarteten Wiedersehen ist dabei für ihn klar. "Wir sind der krasse Underdog und sind nach unserem Saisonstart nicht in der Position, um irgendwelche Ansagen zu machen", sagt Arslan. "Ich kenne aber auch unsere Truppe und ich kenne mich. Wir sind Vollblut-Fußballer und werden uns nicht ergeben."

Ob die Osnabrücker für eine Überraschung gegen den Bundesliga-Dino sorgen können oder die Hamburger ihrer Favoritenrolle gerecht werden, zeigt sich dann am morgigen Sonntag ab 15:30 Uhr. Dann pfeift Schiedsrichter Deniz Aytekin die Saison auch offiziell für die Rothosen an, die zumindest in der vergangenen Saison jüngste Pokal-Blamagen korrigiert haben. 2016/17 ging es für sie bis ins Viertelfinale, wo gegen Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach nach einer 1:2-Heimniederlage Schluss war. "Es wäre schön, wenn wir diesen Erfolg bestätigen könnten", erklärte Markus Gisdol. "Zunächst gilt aber unser voller Fokus dem Erreichen der nächsten Runde."   

 

Der Spieltagscheck vor der Pokal-Partie gegen Osnabrück seht ihr bei HSVtv!