Nachbericht
10.04.21
„Wir glauben an uns und werden wieder aufstehen!“
In einer Presserunde sprach HSV-Sportdirektor Michael Mutzel über die bittere 1:2-Niederlage gegen Darmstadt 98, die Situation im Saisonendspurt und die Nehmerqualitäten des HSV.
Beim heutigen Auslaufen und Spielersatztraining nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Darmstadt 98 waren die Gesichter der Rothosen noch deutlich vom gestrigen Spiel gekennzeichnet. Die Schützlinge von HSV-Trainer Daniel Thioune mussten zweite heftige Wirkungstreffer durch die Gegentore von Erich Berko (51.) und Serdar Dursun (60.) einstecken, schüttelten sich im Anschluss kräftig, schlugen durch Jeremy Dudziaks Anschlusstreffer (77.) auch nochmal zurück, mussten letztlich nach einem intensiven Fight aber als gezeichnete Verlierer die Arena verlassen. Der HSV erlitt damit einen weiteren Rückschlag in einer Saison, die einem Boxkampf über zwölf Runden gleicht, in dem die Hamburger schon mehrmals auf den Brettern lagen. Thioune selbst bemühte nach dem Abpfiff eben dieses Bild eines Boxers, das HSV-Sportdirektor Michael Mutzel am Vormittag im Rahmen einer Medienrunde aufnahm und ergänzte. Seine Botschaft war dabei unmissverständlich: „Wir glauben an uns und werden wieder aufstehen. Wir sind alle gemeinsam der Meinung, dass wir Nehmerqualitäten haben.“
Im Detail sprach der 41-jährige Ex-Profi über…
… das gestrige Spiel: Wir haben es verpasst, in Führung zu gehen, was gegen einen solch tiefstehenden Gegner unglaublich wichtig gewesen wäre. Nach dem Rückstand hatte ich das Gefühl, dass wir es unbedingt wieder gutmachen wollten und vielleicht etwas zu offen waren. Diese Dinge müssen wir abstellen. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass es wieder an uns selbst lag. Wir haben die entscheidenden Momente nicht gut verteidigt, wir haben die zahlreichen Chancen nicht reingemacht, aber wir hatten selbst die Möglichkeit, das Spiel anders zu gestalten. Das gibt uns Hoffnung, dass wir diese Partien auch gewinnen können. Die letzten beiden Spiele waren nicht bodenlos: Die Ergebnisse waren schlecht und wir haben zu viel verdaddelt. Es liegt an uns, es zu drehen.
… die allgemeine Situation: Der Trainer hat es im Mannschaftskreis nach dem Abpfiff gut zusammengefasst: Wir haben uns einen gefangen. Das ist wie bei einem Boxer. Wir kriegen einen in die Rippen, gehen vielleicht auch mal in die Knie, aber jetzt entscheidet sich, ob wir liegenbleiben oder wieder aufstehen. Die Message an alle war und ist klar: Wir glauben an uns und werden wieder aufstehen. Wir sind alle gemeinsam der Meinung, dass wir Nehmerqualitäten haben. Das haben wir in dieser Saison immer wieder bewiesen. Es geht jetzt in die letzten Runden und wir müssen zurückschlagen!
… Vergleiche mit den Vorjahren: Wir haben über die gesamte Spielzeit immer wieder gesagt, dass wir im Hier und Jetzt und damit einzig und allein in dieser Saison sind. Wir haben hier viel Neues geschaffen. Es ist nicht alles so wie in den letzten Jahren. Wir beschäftigen uns intern nicht damit. Wir versuchen alles dafür zu tun, dass wir in den nächsten Wochen mental stark sind und nicht in dieses Fahrwasser geraten. Es liegt an uns, allen Leuten, die Zweifel daran haben und Parallelen zu den Vorsaisons ziehen, zu zeigen, dass es dieses Mal anders ist.
… die Restverteidigung: Gegen tiefstehende Gegner ist es immer wieder die Mischung zwischen Angriff und Verteidigung. Wir müssen aufpassen, dass wir aus kleinen Aktionen nicht zu viel zulassen. Das war bereits die Botschaft nach dem Hannover-Spiel. Das gestrige 1:0, der schlechte Verteidigungsmoment, hat uns ein Stück weit das Spiel kaputtgemacht. Dabei ist Josha Vagnoman eigentlich mutig mit nach vorn gegangen, Terodde verpasst nach seiner Flanke um eine Fußspitze das 1:0 für uns und dann haut der Keeper den Ball genau diagonal in den Raum, wo Josh weg ist. Das ist maximal schlecht gelaufen und dennoch müssen wir den Rest mit den drei Spielern natürlich besser verteidigen.