Stimmen zum Spiel
05.12.20
"Wir haben uns nicht belohnt"
Die Rothosen bestimmen trotz einstündiger Unterzahl ihr Heimspiel gegen Hannover 96, müssen sich letztlich jedoch unglücklich mit 0:1 geschlagen geben. Dementsprechend zweigespalten zeigten sich die Protagonisten nach der Partie. Die Stimmen zum Spiel.
Der Hamburger SV hat am 10. Zweitliga-Spieltag eine unglückliche 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 kassiert. Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte, in der Weydandt (13.) die Gäste per Abstauber in Führung brachte und Kittel (25.) mit einer Gelb-Roten-Karte vom Platz flog, dominierten die Rothosen in Unterzahl den zweiten Durchgang, verpassten trotz zahlreicher Torchancen aber den mehr als verdienten Ausgleichstreffer. So gingen die Hamburger zum dritten Mal in Folge als Verlierer vom Platz, fanden trotz der großen Enttäuschung aber auch positive Aspekte im eigenen Spiel. HSV.de präsentiert die Stimmen zur Partie.
Sven Ulreich: Es ist eine sehr ärgerliche Niederlage. Hannover hat nach der Gelb-Roten-Karte gar nichts mehr gemacht. Wir hatten dagegen gute Chancen, haben aber leider das Tor nicht gemacht. Ein Punkt wäre verdient gewesen. Wir haben im Großen und Ganzen ein gutes Spiel gemacht, aber das Ergebnis stimmt nicht. Wir haben uns nicht belohnt. Dadurch sind wir natürlich enttäuscht. Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht, haben gesehen, dass wir selbst in Unterzahl sehr dominant auftreten können, wenn wir den Ball laufen lassen. Das muss uns Auftrieb geben. Wir haben die richtigen Stellschrauben im Positions- und Passspiel in den letzten Wochen aktiviert. Wir müssen jetzt die Köpfe oben behalten, uns ins nächste Spiel reinkämpfen und wieder ein positives Erlebnis einfahren.
Simon Terodde: Es ist eine extrem bittere Niederlage, wenn man sieht, was für einen Aufwand wir betrieben haben. Wir waren trotz 70 Minuten mit nur zehn Mann die dominante Mannschaft, haben nur auf ein Tor gespielt. Hannover 96 kam trotz der Überzahl gar nicht mehr zu Torchancen. Wir, besonders ich, hatten dagegen unglaublich viele Chancen. Ich hätte heute mit Toren helfen müssen, daher tut es mir unglaublich leid für die Mannschaft, dass mir das nicht gelungen ist. Man hat gesehen, dass wir von hinten heraus gut kombiniert haben, die Flanken von außen kamen und dann immer nur Zentimeter gefehlt haben oder der Torwart im Weg stand. Als Stürmer freut man sich, wenn man so häufig zum Abschluss kommt. Ich muss die Dinger einfach machen, dann werden wir wieder gewinnen.
Daniel Thioune: Man hat gesehen, dass wir ein bisschen überrascht waren, aufgrund der Passivität des Gegners. Wir hatten sie höher im Anlaufen erwartet. Wir haben einen Moment gebraucht, um in unser Positionsspiel reinzukommen, hatten viel Ballbesitz, ohne in unsere Abläufe zu kommen. Nach 13 Minuten bekommen wir diesen Gegentreffer, der auch in der Entstehung sehr ärgerlich war.
Ab Minute 25 bleibt mir inhaltlich nicht viel zu sagen. Der Platzverweis für Sonny Kittel war berechtigt. Meine Mannschaft hat ab diesem Augenblick gezeigt, dass sie sich nichts wegnehmen lassen wollte, und wir hatten vor der Pause noch diese Doppelchance zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft gezeigt, dass sie alles dafür tut, heute nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Sie wollte das Spiel zurückholen, auch für Sonny Kittel und für uns als Team. Was Mentalität, Leidenschaft und Entschlossenheit angeht, kann ich ihnen keinen Vorwurf machen, da waren wir am Limit. Deshalb tut es mir leid, dass sich die Mannschaft dafür nicht belohnt hat. Wir haben eine Menge liegenlassen. Für uns eine Aufgabe, daran weiter zu wachsen, resistent zu sein, Herausforderungen anzunehmen und es nächste Woche besser zu machen.
Kenan Kocak: Wir sind sehr gut in die Partie reingekommen, hatten uns eine veränderte Strategie zurechtgelegt. Wir wollten Hamburg mehr den Ball überlassen, um dann im schnellen Umschaltspiel Hamburg zu stressen. Wir hatten gute Momente und sind dann auch mit 1:0 in Führung gegangen. Die zweite Halbzeit, wie es manchmal im Fußball so ist, haben wir gegen zehn Mann kein gutes Spiel gemacht und können uns bei einem herausragenden Bruno Esser im Tor bedanken. Der Sieg ist glücklich, ein Unentschieden wäre sicherlich auch gerecht gewesen.