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05.11.25
„Wir wollen die Vorfreude und Power des Stadions nutzen“
In Bochum geboren, in der A-Jugend für den BVB gespielt – für HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes ist das bevorstehende Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund ein ganz besonderes, wie er am Mittwoch in einer Medienrunde erklärte.
Daniel Heuer Fernandes ist ein Kind des Ruhrgebiets: Am 13. November 1992 in Bochum geboren, ging der Deutsch-Portugiese bei den dortigen Stadtteilvereinen VfB Langendreerholz und SV Langendreer 04 die ersten fußballerischen Schritte, ehe er im Jahr 2008 mit 16 Jahren in den Nachwuchs des größten Fußballvereins der Stadt, dem VfL Bochum, wechselte. Ein weiterer Jugend- und "Pott"-Verein mit Schwergewicht Borussia Dortmund (2010–11) folgte, bevor "Ferro" über Stationen bei VfL Bochum II, dem VfL Osnabrück, dem SC Paderborn und dem SV Darmstadt 98 im Sommer 2019 im hohen Norden beim HSV landete. Dort schließt sich für den Schlussmann, der in dieser Bundesliga-Saison die zweitmeisten Torschüsse abwehrt, mit dem Heimspiel am Sonnabend gegen den BVB (ab 15.15 Uhr live im HSVnetradio) nun ein Kreis, wie er in einer Medienrunde am Mittwoch (5. November) erklärte.
Im Detail sprach Heuer Fernandes dabei über …
… die Vorfreude auf das kommende Heimspiel: Als ich vor der Saison gefragt worden bin, auf welche Spiele ich mich in der Bundesliga am meisten freue, war meine Antwort bereits Borussia Dortmund. Ich habe dort selbst ein Jahr lang gespielt, und die Nähe zu Dortmund war als gebürtiger Bochumer immer gegeben. Es ist ein Riesenverein. Dementsprechend groß ist die Vorfreude, sich gegen solche Mannschaften zu beweisen.
… seine Verbindungen ins Ruhrgebiet: Ich habe 21 Jahre in Bochum gelebt, meine Familie lebt dort noch immer. Wir sind damals zwar zum VfL Bochum gegangen, aber durch meine Jugendstation beim BVB hat man auch diesen Verein und seine Größe wahrgenommen. Natürlich prägt einen die Kindheit. In mir steckt also ein bisschen Pott, aber zugleich bin ich schon mein siebtes Jahr in Hamburg. Das zähle ich mittlerweile auch zu meiner Heimat, weil ich hier viele Momente erlebt habe, die mich haben wachsen lassen.
… seine guten Leistungen in dieser Saison: Es ist mein Job, dem Team mit abgewehrten Schüssen zu helfen. Ich bin immer darauf vorbereitet, möglichst viele Bälle zu halten. Die Qualität der Bundesliga-Mannschaften ist hoch, es braucht einen guten Torwart, um am Ende etwas mitzunehmen. Das ist mein Job. Ich bin froh über persönliche Statistiken, aber die wichtigste Statistik sind am Ende die Punkte. Hier wollen wir am Wochenende weiter angreifen, damit die Ausbeute steigt.

… seine Erwartungen an das Spiel: Es müssen viele Sachen stimmen, damit man gegen so einen Gegner Punkte hier behält. Die Vorfreude und Power, die im Stadion stecken, wollen wir nutzen. Wir haben in den Vorwochen gezeigt, dass wir auch gegen sehr starke und vermeintlich bessere Teams gegenhalten und unser Spiel aufziehen können. Das ist auch unsere Aufgabe für Samstag, um erfolgreich zu sein. Ich denke nicht, dass wir unterschätzt werden. Die Wochen haben gezeigt, dass wir mithalten können.
… seine gezielte Vorbereitung auf gegnerische Stürmer wie Guirassy: Es gibt immer Verhaltensweisen, die bei den Gegenspielern sichtbar sind. Dabei geht es nicht nur um die Stürmer, sondern auch Außenbahnspieler, hohe Außenverteidiger oder Spieler aus dem Zentrum. Als Torwart habe ich mit dem Torwartteam eine Voranalyse. Diese Vorbereitung auf die Einzelspieler ist wichtig und nehme ich in Anspruch, weil sie mir hilft, die Spielertypen und Charaktere des Gegners besser einschätzen zu können. Zugleich passiert im Spiel viel aus dem Instinkt heraus.
… die spielerische Entwicklung der Mannschaft: Es war in dieser Saison ein stetiger Prozess mit unserer Spielidee. Anfangs lag viel Wert auf der Defensivarbeit. Von außen betrachtet wirkte es vielleicht etwas defensiver, aber mit der Zeit haben sich mehr Lösungen und Dynamiken im Offensivspiel entwickelt, auch weil sich die Spieler untereinander besser kennengelernt haben. Es war in den letzten Spielen spürbar, dass wir auch mit dem Ball eine gewisse Präsenz in der gegnerischen Hälfte haben und viele Offensivaktionen und Chancen kreieren. Dadurch holst du dir Sicherheit und bewegst auch beim Gegner etwas. Deshalb ist der Mix zwischen defensiver Stabilität und gutem Ballbesitzfußball so wichtig, um erfolgreich zu sein.
