Stimmen zum Spiel
24.10.20
"Zeichnet uns aus, solche Spiele zu gewinnen"
Der HSV hat gegen die Würzburger Kickers auch sein fünftes Spiel der Saison gewonnen, musste hierfür aber einen Kraftakt absolvieren. Die Stimmen zum Spiel.
Es war eine lange Woche, entsprechend mixte sich nach dem Schlusspfiff des Spiels gegen die Würzburger Kickers in die Freude auch eine Portion Erschöpfung. Drei Spiele, drei Siege - die maximale Ausbeute bleibt also bestehen, doch der 3:1-Heimsieg gegen den Aufsteiger war ein hartes Stück Arbeit gewesen. Bis zur 90. Minute mussten die Rothosen alles investieren, um den 0:1-Pausenrückstand gegen den frech aufspielenden Aufsteiger zu drehen und die Tabellenführung zu behaupten. Wie die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang zustande kam und wie sich dieser fünfte Sieg im fünften Spiel anfühlt, das erfahrt ihr in den Stimmen zum Spiel.
Simon Terodde: Wir haben uns in der 1. Halbzeit sehr schwergetan. Würzburg hat aggressiv verteidigt und uns aktiv gepresst, davon haben wir uns etwas überraschen lassen. Zudem wurden die Vorgaben des Trainerteams nicht gut umgesetzt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Positionen besser gehalten, hatten dadurch mehr Räume und konnten unsere Chancen dann auch nutzen. Wichtig war, dass wir nicht hektisch geworden sind, sondern geduldig weitergespielt und den Druck hochgehalten haben. Aber es war ein hartes Stück Arbeit, großes Kompliment an Würzburg.
Tim Leibold: Erster gegen Letzter hört sich auf dem Papier immer leicht an, aber Würzburg hat es uns wie erwartet über 90 Minuten extrem schwergemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und die Räume, die wir hatten, nicht zielstrebig genug genutzt. Das war ein pomadiger Auftritt, durch den wir es den Kickers zu leicht gemacht haben. Nach einem Standard bekommen wir dann ein dämliches Gegentor, das zu dem Zeitpunkt aber gewissermaßen verdient war. Der Trainer hat in der Pause die richtigen Worte gefunden, so dass wir im zweiten Durchgang zwei, drei Schippen drauflegen konnten und im Endeffekt noch verdient gewonnen haben. Wir haben eine richtig gute Mentalität gezeigt. Es zeichnet uns im Moment aus, dass wir solche Spiele noch gewinnen.
Daniel Thioune: Würzburg ist wie erwartet als frecher Aufsteiger aufgetreten. Wir hingegen haben in der ersten Halbzeit ein Gesicht gezeigt, das nicht unserem Weg und unserer Idee entspricht. Insbesondere im Bereich Technik und Ballbesitz hatten wir Schwierigkeiten. Beim Gegentor hat die Zuordnung nicht gepasst, das war das i-Tüpfelchen auf die ausbaufähige Leistung. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft dann die Reaktion gezeigt, die ich einfordere. Das war gut. Jeder Spieler hat gezeigt, dass er gierig und gallig sein kann. Wir haben nicht nachgelassen, immer mehr gewollt und uns dem Tor Stück für Stück angenähert. Mit den drei Treffern haben wir uns belohnt und trotz der Anlaufschwierigkeiten am Ende einen verdienten Sieg eingefahren. Diese Partie zeigt wieder aufs Neue, dass wir uns nicht ausruhen dürfen und immer Vollgas geben müssen, in jedem Spiel und egal gegen welchen Gegner. Aber es bleibt festzuhalten: Englische Woche, drei Spiele, drei Siege und insgesamt 15 Punkte aus fünf Spielen - damit sind wir einverstanden.
Marco Antwerpen: Trotz der Umstände mit drei positiven Corona-Tests im Vorwege der Partie wollten wir dieses Spiel unbedingt spielen. Die erste Halbzeit war aus unserer Sicht sehr gut. Wir haben das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten und sind dann auch noch mit einer Standardsituation in Führung gegangen. Uns war bewusst, dass es in der zweiten Halbzeit nicht so weitergehen wird. Wir haben den Druck nicht mehr aus der Partie herausbekommen und konnten insbesondere auch Terodde nicht mehr so gut verteidigen. Am Ende gehen wir gebeutelt mit 1:3 vom Platz. Wir hätten gern etwas mitgenommen, aber die zweite Halbzeit hat das nicht mehr hergegeben. Wir wissen, dass der HSV nicht unsere Kragenweite ist. Trotzdem nehmen wir die positiven Aspekte mit, um uns in unseren kommenden Spielen weiter zu verbessern.