
Nachwuchs
05.09.25
U21 verliert knapp in Flensburg
Ganz bitterer Freitagabend (5. September) für die U21 des Hamburger SV: Nach einem couragierten Auftritt und zwischenzeitlicher 2:0-Führung verlieren die Rothosen mit 2:3 (1:0) beim SC Weiche Flensburg 08.
Im Auswärtsspiel beim SC Weiche Flensburg 08 schickte U21-Cheftrainer Lukas Anderer seine Mannschaft erstmals wieder in einer 4-3-3-Grundordnung auf den Rasen. Im Vergleich zur Niederlage gegen den SV Meppen liefen Dorian Migalic, Leonardo Garcia Posadas, Raif Adam, Maurice Boakye und Levin Öztunali, der damit seine Startelf-Premiere feierte, von Beginn an auf und ersetzten Benjamin Lamce, Timon Kramer, Davis Rath, Moritz Reimers und Arnaud Riedel.
Maurice Boakye trifft vom Punkt zur Führung
Auf gutem Geläuf unter Flutlicht lieferten sich beide Mannschaften von der ersten Sekunde an einen intensiven Fight. Viele Zweikämpfe zeichneten das Bild in der Anfangsphase, in der Levin Öztunali den ersten Hamburger Warnschuss abgab (9.). Neben der Körperlichkeit ging vor allem viel über Seitenverlagerungen und Diagonalbälle. Mit einem solchen setzte Innenverteidiger Shafiq Nandja Öztunali ein, der auf Simon Kristiansen ablegte. Der Außenverteidiger bediente Maurice Boakye, der im Strafraum nur mit einem Foul zu stoppen war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Boakye im linken unteren Eck zur 1:0-Führung für den HSV (20.). Nach dem Rückstand wurden die Hausherren aktiver und tauchten nun auch vermehrt im Hamburger Strafraum auf. Zweimal war Hannes Hermann zur Stelle, einmal warf sich Jeremy Gandert entscheidend in den Ball (31., 32.). Kurz darauf nickte Flensburgs Obina Iloka den Ball aus kürzester Distanz knapp rechts neben das Tor (33.). Auf der Gegenseite eroberte Glory Kiveta den Ball und hatte nur noch Kevin Ntika vor sich, der den Stürmer zu Fall brachte. Schiedsrichter Tim Otto verzichtete aber auf einen Platzverweis und beließ es bei einer gelben Karte, von der es im ersten Durchgang insgesamt fünf an der Zahl gab. Da sich an der Anzahl der Tore nichts mehr veränderte, blieb es bei der 1:0-Pausenführung für die Gäste.

Ansehnlich vorgetragener Angriff führt zum 2:0
Im zweiten Abschnitt erwischten die Rothosen einen Start nach Maß – und bauten ihren Vorsprung nach einem ansehnlich vorgetragenen Angriff aus: Boakye spielte den Ball von links ins Zentrum, wo Kiveta uneigennützig auf Raif Adam ablegte, der von der Strafraumkante überlegt ins lange Eck zum 2:0 vollendete (54.). Kurz darauf verpasste der Torschütze gar den Doppelpack und zielte haarscharf am Kasten vorbei. In der Folge entdeckten die Hausherren immer mehr den langen Ball für sich und arbeiteten mit vielen Flanken. Diese bereinigten Nandja, Gandert und Kollegen souverän. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld hatte die Hamburger Hintermannschaft allerdings das Nachsehen, als Marshall Faleu etwas aus dem Nichts zum 1:2 einköpfte (68.). In dieser Phase schnupperten die nun auch vom Publikum lautstark angefeuerten Hausherren am Ausgleich und entwickelten in erster Linie nach Flanken und Standards Gefahr. Solch ein ruhender Ball führte kurze Zeit später zum 2:2, als Rene Guder die Kugel am zweiten Pfosten aus kürzester Distanz über die Linie schob (74.). Nun ergab sich ein offener Schlagabtausch bis zur letzten Sekunde und dieser wurde – wie an diesem Abend nicht anders hätte sein können – von einem langen Ball entschieden. Dieses Mal in Form eines ganz weit ausgeführten Einwurfs von der rechten Seite, der im Zentrum landete und dort von Marshall Faleu zum 3:2 für die Flensburger ins Netz befördert wurde (86.). Da den Hamburgern in der Nachspielzeit keine passende Antwort auf diesem späten Schock gelang, mussten sie die Heimreise mit einer denkbar bitteren 2:3-Niederlage antreten.
Anderer: „Hatten eine richtig gute Energie auf dem Platz“
Entsprechend enttäuscht präsentierten sich die Rothosen nach dem Schlusspfiff. „Wir sind mit drei Niederlagen und 0:11-Toren aus der englischen Woche hierhergekommen, haben als junge Mannschaft richtig einen auf den Deckel bekommen. Dafür haben wir über 70 Minuten ein gutes Spiel gemacht und hatten eine richtig gute Energie auf dem Platz. Wir haben verpasst, das dritte Tor zu machen und haben dann zu spüren bekommen, dass Weiche nach ruhenden Bällen eine enorme Qualität hat. Dementsprechend ist es extrem bitter, dass wir hier gar nichts mitnehmen“, haderte Coach Anderer nach Niederlage. Bereits am kommenden Mittwoch (10. September, Anstoß: 17.30 Uhr) geht es beim HSC Hannover weiter.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
SC Weiche Flensburg 08: Rust – Wagner, Marten (6. Ntika), Faleu, Behrmann – Plechaty, Ghubasaryan (59. Celotto), Hartmann (C) (67. Tytarenko), Guder – Iloka (88. Schleemann), Göttel (90.+3 Gyamenah)
U21: Hermann – Kristiansen (90.+4 Lamce), Gandert, Nandja, Migalic – Megeed (67. Rath), Garcia Posadas (C), Kiveta (90. Adeknule) – Öztunali, Boakye (80. Ojo), Adam (62. Riedel)
Tore: 0:1 Boakye (20./FE), 0:2 Adam (54.), 1:2 Faleu (68.), 2:2 Guder (74.), 3:2 Faleu (85.)
Gelbe Karten: Ntika, Behrmann, Plechaty – Boakye, Adam, Gandert, Migalic, Megeed, Ojo, Öztunali
Schiedsrichter: Tim Otto
Fans: 1.092