
Spielbericht
13.12.25
1:4 – HSV unterliegt der TSG Hoffenheim
Am 14. Bundesliga-Spieltag müssen sich die Rothosen dem starken Tabellenfünften geschlagen geben. Prömel, Kabak, Lemperle und Asllani treffen für die Hausherren, Philippe erzielt spät den Ehrentreffer.
Der Hamburger SV hat am Sonnabend (13. Dezember) im Zuge des 14. Bundesliga-Spieltags sein Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 1:4 (0:2) verloren. Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften PreZero Arena in Sinsheim erwischten die Rothosen gegen den Tabellenfünften keinen guten Start und gerieten bereits in der 8. Minute nach einem Prömel-Treffer ins Hintertreffen. Auch in der Folge des ersten Durchgangs hatten die Hamburger gegen griffige Gastgeber ihre Probleme und mussten in der 31. Minute durch Kabak das 0:2 hinnehmen. Nach dem Seitenwechsel agierten die Rothosen zunächst wesentlich druckvoller und hatten ihrerseits gute Chancen auf den Anschlusstreffer. Die Tore machten allerdings erneut die Hausherren, die durch Lemperle (65.) und Asllani (72.) mit einem Doppelschlag auf 4:0 erhöhten. Philippe erzielte in der Schlussphase den Ehrentreffer zum 1:4-Endstand, verpasste darüber hinaus durch einen verschossenen Handelfmeter in der Nachspielzeit einen Doppelpack.

Kalte Dusche zu Beginn …
Gegenüber dem Nordderby veränderte Coach Polzin seine Startelf auf fünf Positionen: Anstelle von Jatta, Soumahoro, Philippe, Remberg (Gelb-Sperre) und Dompe (Achillessehnenreizung) erhielten Gocholeishvili, Muheim, Königsdörffer, Balde und Meffert den Vorzug. Letztgenannter feierte seine Startelf-Premiere in dieser Saison und führte die komplett in Weiß gekleideten Hamburger als Kapitän aufs Feld. Nach einem kurzen Abtasten wurde der HSV in der 8. Minute kalt erwischt: Burger schlug aus dem linken Halbfeld eine perfekte Flanke gen Elfmeterpunkt, wo Prömel freistehend per Kopfball-Aufsetzer links ins Eck zum 1:0 einnetzen konnte – keine Abwehrchance für Heuer Fernandes. Nur wenige Zeigerumdrehungen später blockte Torunarigha im Nachgang einer Ecke entscheidend. Auf der Gegenseite kam der HSV nach einer Viertelstunde zum ersten Abschluss: Gocholeishvili rutschte der Ball aus der zweiten Reihe aber deutlich vom Schlappen.
Generell benötigte der HSV Anlaufzeit, um gegen die sehr hoch und griffig verteidigenden Hoffenheimer ins eigene Offensivspiel zu finden. Angefeuert von bis zu 15.000 mitgereisten Fans stand Gocholeishvili auch bei der nächsten nennenswerten Torannäherung im Fokus, als Königsdörffer nach 25 Minuten seine scharfe, aber entscheidend abgefälschte Hereingabe nicht erreichte. Auf der Gegenseite schlug die TSG ein zweites Mal eiskalt zu: Innenverteidiger Kabak schob nach einem feinen Steckpass von Prömel aus kurzer Distanz an Heuer Fernandes vorbei – 2:0. Im unmittelbaren Anschluss wackelten die Hamburger, hatten Glück, dass Traore statt des 3:0 ein Luftloch im Strafraum schlug. Kurz vor dem Pausenpfiff verzeichnete der HSV dann gleich zwei nennenswerte Abschlüsse: Zunächst Königsdörffer und dann Balde scheiterten nach guten Umschaltmomenten an TSG-Schlussmann und Nationalkeeper Baumann. So ging es mit dem 0:2 aus HSV-Sicht in die Kabinen.

... und Ehrentreffer kurz vor Ende
Zum zweiten Durchgang nahm Polzin einen Wechsel vor und brachte Philippe für Gocholeishvili ins Spiel. Während der Franzose die Linksaußenposition einnahm, wechselte Balde auf die rechte Schiene. Die Rothosen kamen insgesamt mit frischem Wind aus der Pause. Exemplarisch dafür die 49. Minute: Muheim setzte aus halblinker Position und aus mehr als 22 Metern einen satten Distanzschuss in Richtung des linken Torwinkels, den Baumann per Glanzparade über den Querbalken lenkte. Auch Vieira versuchte nach einer Vuskovic-Ablage sein Glück aus der Distanz, zog die Kugel jedoch über das Tor. Insgesamt agierten die Rothosen nun mit und gegen den Ball präsenter. Mit dem Stundenschlag meldeten sich auch die Kraichgauer mal wieder im Spiel an. Lemperle köpfte die Kugel nach Flanke von Kramaric hauchzart übers Tor. Wenige Minuten später machte es der TSG-Angreifer dann besser und vollendete von der linken Fünfmeterraumlinie aus zum 3:0.
Im Anschluss an diese Vorentscheidung nahmen beide Trainer die nächsten Wechsel vor. Elfadli ersetzte Meffert, bei Hoffenheim kamen Prass und Asllani neu ins Spiel. Nachdem Prömel per Kopf und Balde per Fernschuss zunächst weitere Top-Chancen ausgelassen hatten, sorgte das eingewechselte TSG-Duo in der 72. Minute für das 4:0. Asllani hatte nach einem hohen Ballgewinn und anschließendem Doppelpass mit Prass aus kurzer Distanz eingeschoben. Die Rothosen waren in der Folge um Schadensbegrenzung bemüht, kamen dabei durch einen sauber vorgetragenen Konter selbst zu ihrem ersten Treffer: Vieira spielte in den Lauf von Philippe, der im Eins-gegen-eins-Duell mit Baumann cool blieb und seinen vierten Saisontreffer erzielte – 1:4. Ein Ehrentreffer für die gute Moral, dem die Polzin-Schützlinge in der Nachspielzeit per Handelfmeter ein weiteres Tor hätten folgen lassen können. Doch Philippe rutschte vom Punkt weg und schoss per Doppelkontakt klar über das Gehäuse. Auf der Gegenseite verhinderte Heuer Fernandes gegen Hlozek das 1:5, das in der Höhe auch etwas zu viel des Guten gewesen wäre.
Das Spiel im Stenogramm:
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Coufal (88. Gendrey), Hranac, Ozan Kabak, Hajdari – Avdullahu – Prömel (80. Hlozek), Burger – Kramaric (67. Asllani) – Lemperle (79. Bebou), Toure (67. Prass)
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo (88. Soumahoro), Vuskovic, Torunarigha – Gocholeishvili (46. Philippe), Sambi Lokonga, Meffert (67. Elfadli), Muheim – Vieira, Königsdörffer (78. Poulsen), Balde (78. Jatta)
Tore: 1:0 Prömel (8.), 2:0 Kabak (31.), 3:0 Lemperle (65.), 4:0 Asllani (72.), 4:1 Philippe (82.)
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Gelbe Karten: Prömel / Königsdörffer, Capaldo, Sambi Lokonga
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
