
Vorbericht
23.08.25
2.660 Tage später: HSV vor Bundesliga-Comeback
Die Rothosen kehren am Sonntag mit dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach auf die Bundesliga-Bühne zurück. Alle Infos zu diesem Traditionsduell liefert der „Spieltag kompakt“.
Es geht wieder los: Die Bundesliga ist am gestrigen Freitagabend mit einem spektakulären Auftaktmatch zwischen Bayern München und RB Leipzig (6:0) in ihre 63. Spielzeit gestartet. Der Hamburger SV – 1963 eines von 16 Bundesliga-Gründungsmitgliedern und fast 55 Jahre lang als „Dino“ Teil des Liga-Inventars – kehrt am morgigen Sonntag zum Abschluss des 1. Spieltags der Saison 2025/26 endlich auf die Bundesliga-Bühne zurück (ab 17.15 Uhr live im HSVnetradio). Für die Rothosen ist es eine Rückkehr nach 2.660 Tagen. Dabei trifft der HSV in seinem 1.867. Bundesliga-Spiel mit Borussia Mönchengladbach ausgerechnet auf jene Mannschaft, gegen die er am 12. Mai 2018 (2:1) einst seine letzte Begegnung in der Beletage des deutschen Fußballs bestritt. Das Traditionsduell mit den Fohlen, die ihrerseits ihr 125-jähriges Vereinsjubiläum feiern, gibt´s dabei zum 101. Mal - klingt also alles nach viel Bundesliga-Nostalgie.
Zugleich wird für den HSV am Sonntag, wenn Schiedsrichter Sascha Stegemann voraussichtlich um 17.30 Uhr anpfeifen wird, eine neue Zeitrechnung beginnen. „Das letzte Spiel liegt nach all der Dynamik der letzten Jahre für mich als Trainer sehr weit zurück“, erklärte HSV-Cheftrainer Merlin Polzin im Vorfeld der Partie. „Für uns ging es darum, den HSV wieder dahin zu bringen, wo er am kommenden Sonntag ist. Es sind relativ wenige Gedanken zur Vergangenheit da, sondern wir wollen die Zukunft gestalten. Dazu haben wir jetzt die Chance.“ Um den HSV in Zukunft wieder erfolgreich in der Bundesliga zu etablieren, haben sich die Rothosen in den vergangenen rund sechs Wochen der Sommervorbereitung personell verändert und spielerisch weiterentwickelt. Fußballlehrer Polzin macht diesbezüglich deutlich: „Von außen mag es pauschalisiert heißen, dass der HSV zu viel verändert hat. Wir wollen letztlich aber erfolgreich sein, und dafür müssen wir uns anpassen. Es entspricht nicht meinem Empfinden einer Weiterentwicklung, wenn man im Erfolgsfall den Fehler macht, nichts anzupassen und einfach so weiterzumachen.“ Welches Personal für das erste Match dieser neuen Zeitrechnung zur Verfügung steht und wie die aktuelle Lage bei den Fohlen ist, verrät euch wie gelernt der „Spieltag kompakt“.

Das Personal
Der Fokus der Vorbereitung lag darauf, defensiv stabiler zu verteidigen und mehr Geschlossenheit gegen den Ball herzustellen. „Zugleich wollen wir weiter Fußballspielen und Tore schießen. Es ist nicht so, dass wir jetzt aufhören, den Ball haben zu wollen. Hier haben wir genauso unsere Abläufe“, unterstreicht Polzin. Zum Bundesliga-Start in Gladbach kann der gebürtige Hamburger mit Blick auf seinen variablen Matchplan fast auf die volle Kaderstärke zurückgreifen. Einzig Bakery Jatta und Immanuel Pherai fallen definitiv aus. Bei Flügelspieler Jean-Luc Dompe, der zuletzt an einer Sprunggelenksverletzung laborierte, wird mit einem Comeback gerechnet. Und auch Mittelstürmer Yussuf Poulsen - einer von neun Neuzugängen, der ebenso wie sein Vorgänger Schonlau direkt zum Kapitän ernannt worden ist - könnte nach seiner leichten Oberschenkelzerrung in den Kader rücken. Hierzu will das Trainerteam die letzten Eindrücke vom Abschlusstraining bewerten. Im Tor ist die Entscheidung wiederum gefallen: Daniel Heuer Fernandes erhält den Vorzug vor Namensvetter Daniel Peretz. Unterm Strich reisen die Rothosen trotz der Testspielergebnisse mit großer Vorfreude gen Borussia-Park. „Wir haben maximal Bock auf den Saisonstart und wollen zeigen, was in uns steckt“, sagt Polzin. „Wir treten gegen einen Traditionsverein an, der sehr ambitioniert ist.“

Der Gegner
Borussia Mönchengladbach verfügt in der Tat über eine sehr ruhmreiche Historie und feiert in dieser Saison sein 125-jähriges Bestehen. Daran erinnert dieser Tage das aktuelle Branding des Traditionsvereins an vielerlei Stellen. Nach einer langen sportlichen Durststrecke nahm der VfL in den 2010er-Jahren wieder regelmäßig an internationalen Wettbewerben teil. Sportdirektor Max Eberl, der mittlerweile beim FC Bayern die Geschicke leitet, galt dabei als Architekt der Fohlenelf, die sich gleich sechsmal für Europa qualifizierte. Mit dem Ende der Eberl-Ära rutschte Gladbach zuletzt wieder ins Mittelfeld der Tabelle ab. Ein personeller Umbruch war hierbei von allen Beteiligten eingepreist. Nach einem enttäuschenden 14. Platz in der Saison 2023/24 waren die Fohlen in der Vorsaison lange auf Europapokal-Kurs, rutschten aufgrund von sieben sieglosen Spielen zum Saisonende aber noch auf Rang 10 ab.
Cheftrainer Gerardo Seoane (Foto) geht nun in seine dritte Spielzeit beim VfL und kann nahezu auf das gleiche Personal wie im Vorjahr zurückgreifen. Nur zwei Stammkräfte in Ko Itakura (Ajax Amsterdam) und Alassane Plea (PSV Eindhoven) verließen den Club. Mit Shuto Machino (Holstein Kiel), Kevin Diks (F.C. Kopenhagen), Jens Castrop (1. FC Nürnberg) und Haris Tabakovic (TSG Hoffenheim) kam ein vielversprechendes Quartett hinzu. Während hinter Machino und Diks nach Verletzungen ein Fragezeichen fürs Wochenende steht, wird Mittelstürmer Tabakovic zu Saisonbeginn den letztjährigen Top-Torjäger (16 Tore) und neuen VfL-Kapitän Tim Kleindienst ersetzen. Der Nationalspieler verpasst die ersten Bundesliga-Spiele aufgrund einer Meniskusverletzung.

Das Stadionerlebnis
Der Support des VfL-Anhangs ist ebenfalls typisch für einen Traditionsverein: leidensfähig und bedingungslos. Besonders in den vergangenen nicht ganz einfachen Umbruchsjahren blieben die Fans ihrer Borussia treu. Durchschnittlich 52.883 Zuschauer strömten in der Vorsaison in den Borussia-Park. Damit rangierte der VfL auf Platz 5 der letztjährigen Bundesliga-Zuschauer-Tabelle. Generell finden bis zu 54.042 Fans im Stadion, das 2004 den legendären Bökelberg als Spielstätte der Fohlenelf ablöste, Platz. In der vergangenen Saison 2024/25 war die Hütte sechsmal ausverkauft – und das wird am Sonntag, wenig überraschend angesichts dieses Traditionsduells, erneut der Fall sein. Mindestens 5.000 HSV-Fans werden ihr Team vor Ort unterstützen und dann endlich wieder dort sein, wo sie und ihr Club hingehören: in der Bundesliga!
Der Spieltag beim HSV
Die Bundesliga-Rückkehr der Rothosen wird live auf DAZN übertragen, darüber hinaus seien euch aber selbstverständlich auch die weiteren verschiedenen und vielfältigen HSV-Kanäle ans Herz gelegt, auf denen ihr die Partie ebenfalls live verfolgen könnt.
HSVnetradio – Mit viel Fachkompetenz, einer Prise Humor und natürlich blau-weiß-schwarzer Brille ist das HSVnetradio live vor Ort für euch dabei, begleitet für euch das Spielgeschehen und bringt euch die Partie nach Hause oder unterwegs auf euer Smartphone. Oder auch auf den Alexa-Sprachassistenten, denn der Stream ist auch über unseren HSV-Alexa-Stream abrufbar. Einfach "Alexa öffne HSV" bei den Amazon Sprachassistenten sagen und los geht's!
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"PUR DER HSV" – Der offizielle HSV-Podcast stellt Spieler, Verantwortliche und Menschen des Clubs von einer ganz persönlichen Seite vor.