skip_navigation

Verein

26.07.22

Bewegender Abschied von Uwe Seeler

Mit zahlreichen Gedenk-Aktivitäten nahm der Hamburger SV im Rahmen des Heimspiels gegen Hansa Rostock im Volksparkstadion Abschied von dem größten Sportler seiner Vereinsgeschichte. 

Das erste Rothosen-Heimspiel der Saison 2022/23 gegen den F.C. Hansa Rostock (0:1) stand ganz im Zeichen des größten HSVer aller Zeiten. So erinnerten der HSV und die 54.500 Zuschauer im unter Sichertheitsaspekten ausverkauften Volksparkstadion mit zahlreichen Trauer-Aktivitäten ihrer am vergangenen Donnerstag (21. Juli) im Alter von 85 Jahren verstorbenen Vereinsikone Uwe Seeler. 

Die Verantwortlichen beider Clubs, die FCH-Vorstände Robert Marien und Martin Pieckenhagen sowie die HSV-Vorstände Jonas Boldt und Dr. Thomas Wüstefeld legten 15 Minuten vor dem Anpfiff jeweils einen Blumenkranz im Mittelkreis nieder. Die Nordtribüne huldigte dem HSV-Rekordtorschützen mit einer gefühlvollen in Schwarz und Weiß gehaltenen Choreographie, die zwei riesige Banner ("Loyal und bescheiden - der Größte aller Zeiten" und "R.I.P Uwe Seeler"), eine alleinstehende Blockfahne mit Seelers Konterfai und ein "UNS UWE" im Oberrang beinhaltete. Das Schiedsrichtergespann sowie die Trainer, Spieler und Betreuer beider Mannschaften liefen mit einem Trauerflor auf und hielten vor dem Anpiff ein Banner mit der Botschaft "UNS UWE - Sportler. HSVer. Mensch" hoch. Stadionsprecher Christian "Stübi" Stübinger bewies bei der Verkündung der Startaufstellung und des Cheftrainers besonderes Fingerspitzengefühl, indem er zwölfmal den Namen "Uwe" vorlas, um jeweils ein lautstarkes "Seeler" von den Rängen zurückzubekommen. Der ehemalige HSV-Stadionsprecher (Januar 1974 – April 1991) Joachim "Jo" Brauner nahm diesen Ball auf, als er sich bei seiner im Anschluss folgenden Trauerrede mit "Uwe Seeler" vorstellte. Die ebenso beeindruckende wie bewegende Trauerrede, bei der es vielen Zuschauern im Rund schwerfiel, Tränen der Rührung zurückzuhalten, im Wortlaut sowie die Gedenkaktivitäten rund um den besonderen Tag im Video:

 

"Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer, liebe Fußballfans,

mein Name ist Uwe Seeler - vor dem Anpfiff des heutigen Spiels HSV gegen Hansa Rostock wollen wir gemeinsam eines großen Fußballers, eines großen Hamburgers und eines großartigen Menschen gedenken, der leider am vergangenen Donnerstag im Alter von 85 Jahren von uns gegangen ist.

Wir trauern um Uwe Seeler, einem Wahrzeichen Hamburgs und einer außergewöhnlichen Persönlichkeit. „Uns Uwe“ hat sich durch seine sportlichen Taten, seine Fairness, seinen Fleiß, seine Bodenständigkeit, Loyalität, Lebensfreude, Nahbarkeit und seinen Familiensinn einen Platz in vielen Herzen und Gedächtnissen gesichert und wird dort auch in Zukunft verweilen.

Als Idol und Vorbild wird man nicht geboren. Uwe Seeler wurde beides, sportlich und menschlich, weil er so war, wie er war – ein nach eigenem Bekunden „stinknormaler Mensch“. Uwe Seeler wird mir fehlen. Er wird uns allen fehlen. Aber er wird nicht in Vergessenheit geraten. Er war, ist und bleibt der größte HSVer aller Zeiten. An seinen Werten können wir uns orientieren.

Trotz der Trauer über den Verlust eines beliebten und geliebten Menschen und unseres tiefen Mitgefühls für seine Familie und Freunde, sollten wir heute auch lachen und uns freuen können. Nämlich auf das, was Uwe Seeler mit uns allen verbindet: den Fußball. Seine zweite große Liebe neben Ilka war der HSV. Und der wird ihn in Ehren halten. Für immer.

Ruhe in Frieden, Uwe. Und wie man in Hamburg sagt: Tschüs."