Interview
28.07.17
"Konkurrenzkampf ist geil"
Im Interview mit HSV.de äußert sich Bobby Wood zu seiner Vertragsverlängerung beim HSV, seinen ereignisreichen Sommer und zu seinen Zielen in der neuen Saison.
Hinter Bobby Wood liegt ein wirklich ereignisreicher Sommer. Nach der Last-Minute-Rettung mit dem HSV, ging es für den 24-jährigen Stürmer zunächst noch zu weiteren Länderspielen mit den USA, dann heiratete er seine langjährige Freundin Ditte und zu guter Letzt verlängerte er Ende Juni auch noch seinen Vertrag beim HSV vorläufig bis 2021. Warum er dies getan hat, wie zufrieden er mit seiner ersten Bundesliga-Saison ist und was er von der neuen Spielzeit erwartet, erklärt er im Interview mit HSV.de.
Bobby, du bist auf Hawaii groß geworden, also mitten in atemberaubender Natur. Faszinieren dich die Berge hier in Österreich eigentlich auch?
Wood (lacht): Ein bisschen mehr Sonne und Wärme wären toll – so wie auf Hawaii. Hier ist es bislang recht kalt. Aber Spaß beiseite: Die Bedingungen sind sehr gut. Und auch die Natur ist super. Wir waren gestern ja alle zusammen auf einer Hütte mit Blick ins Tal. Das war schon beeindruckend.
Du bist noch nicht wieder so lange bei der Mannschaft, da du aufgrund deiner Länderspiele später eingestiegen bist. Hast du schon alles aufgeholt?
Wood: Ich bin zwar ein bisschen später reingekommen, aber ich war auch nicht lange raus. Da verliert man nicht so viel. Bisher bin ich aber zufrieden. Es läuft ganz gut und macht eine Menge Spaß, wieder bei den Jungs zu sein.
In der Sommerpause haben sich der HSV und du auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Zwischendurch hatte man das Gefühl, es zieht sich etwas. War deine Entscheidung dennoch von Anfang an klar?
Wood: Ich wollte unbedingt hierbleiben. Ich fühle mich in Hamburg und beim HSV sehr wohl. Dazu spüre ich ein großes Vertrauen vom Trainerteam. Mit der Mannschaft sind wir letztes Jahr sehr eng zusammengerückt und es macht mir eine Menge Spaß. Das sind für mich alles Gründe, um dann auch weiter diesen Weg zu gehen. Zum Glück hat es geklappt.
Auch dein privater Lebensweg war in diesem Sommer sehr ereignisreich. Du hast deine langjährige Freundin Ditte geheiratet.
Wood: Mein Privatleben möchte ich eigentlich aus dem Sport heraushalten. Aber das war schon ein ganz besonderer Moment. Wir sind schon sehr lange zusammen und ich wollte sie immer heiraten. Ich bin sehr glücklich, dass wir das in diesem Sommer gemacht haben.
Gibt das einen zusätzlichen Schub?
Wood: Vielleicht. Jetzt kann ich mich ja auf Fußball konzentrieren. (lacht)
Wenn du auf deine erste Bundesliga-Saison zurückblickst. Wie zufrieden bist du?
Wood: Ehrlich gesagt hätte ich mir mehr Stabilität gewünscht, sowohl bei mir als auch bei der Mannschaft. Aber die Bundesliga ist leistungsmäßig ganz eng beisammen. Da ist nicht leicht, immer erfolgreich zu spielen. Zum Glück haben wir es am Ende geschafft. Die ganze Mannschaft ist näher zusammengerückt.
Ist die zweite Bundesliga-Saison jetzt eher leichter für dich, weil du Erfahrung gesammelt hast, oder schwieriger, da viele natürlich auch noch mehr von dir erwarten?
Wood: Ich hoffe leichter. Ich denke, dass ich die Bundesliga nun besser kenne und mich daher auch noch besser für das Team einbringen kann. Die letzte Saison hat eine Menge Erfahrung gebracht. Es gab viele Hochs und Tiefs und es war keine einfache Sache. Aber dadurch wird man besser. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf die neue Saison, denn es geht wieder bei Null los. Es beginnt eine neue Challenge.
Welche Herausforderung gilt für den HSV?
Wood: Am Ende der letzten Saison haben wir erlebt, dass wir erfolgreich sind, wenn wir alle miteinander kämpfen. Das müssen wir weiterentwickeln. Es ist wichtig immer das nächste Spiel in den Fokus zu stellen. Wir wollen kleine Schritte nach vorne machen, uns auf uns konzentrieren und Stabilität reinbringen. Das ist das Wichtigste.
In der Offensive sind mit Andre Hahn und Rückkehrer Sven Schipplock zwei neue Spieler dazugekommen. Wie siehst du den Konkurrenzkampf beim HSV?
Wood: Ganz ehrlich: Es ist immer geil, wenn Konkurrenzkampf da ist. Ein breiterer Kader bringt immer mehr Ehrgeiz mit sich. Zumindest bei mir. Das spornt mich an. Deshalb sehe ich das positiv.
Das klingt energisch. Privat wirkst du immer sehr entspannt und zurückhaltend. Auf dem Platz sieht es dann doch anders aus.
Wood: Das stimmt. Auf dem Platz bin ich ein anderer Typ. Da muss man emotional spielen, deswegen sind das zwei verschiedene Gesichter, mein privates und das sportliche.
Hast du auch ein persönliches Ziel in der neuen Saison?
Wood: Hoffentlich mehr Tore zu schießen und der Mannschaft dadurch zu helfen.
Dabei wünschen wir dir viel Glück.