
Vorbericht
06.12.25
Das einzig wahre Nordderby ist zurück
HSV vs. Werder – ein Duell, das Fußballdeutschland elektrisiert, und am Sonntag erstmals seit 2018 wieder in der höchsten Spielklasse stattfinden wird. Alle Infos zu diesem Kräftemessen liefert knackig zusammengefasst der "Spieltag kompakt".
Es gibt diese Spiele, in denen geht es wirklich um mehr als drei Punkte. HSV vs. Werder Bremen ist eine solche Begegnung. Geballte Tradition und Rivalität treffen in diesem, dem einzig wahren Nordderby, aufeinander. Am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr, live im HSVnetradio) findet dieses spannungsgeladene Duell im Zuge des 13. Bundesliga-Spieltags bereits zum 158. Mal in einem Pflichtspiel statt, zum 111. Mal seit Gründung der Bundesliga 1963 im Ligabetrieb. „Wir werden das Spiel sicherlich nicht kleiner reden und sagen, dass es nur um drei Punkte geht, sondern wissen, was dieses Spiel unseren Fans und den Menschen in Hamburg bedeutet“, betonte HSV-Trainer Merlin Polzin in der Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels.
Der 35-Jährige ist als gebürtiger Hamburger, der früher in der Kurver der Rothosen stand, bestens mit der Geschichte dieses Spiels vertraut. Gemeinsam mit seinem Trainerteam hat er die kurze Woche nach dem Pokal-Aus gegen Holstein Kiel (3:5 n.E.) genutzt, um dieses Bewusstsein mithilfe von Videos, Bildern und Gesprächen auch in eine Mannschaft zu tragen, die zu dieser Saison viele neue Gesichter bekommen hat. „Wir haben diese Bedeutung aufgeladen und wollen es am Sonntag rauslassen. Denn natürlich will man die Besonderheit dieses Spiels mitnehmen. Es gibt nicht viele Duelle in Deutschland, die ähnlich elektrisierend sind“, sagt Polzin, der selbstredend weiß, dass es neben einem heißen Herzen in diesen Derbys auch immer eines kühlen Kopfes bedarf. „Es geht darum, sich nicht nur von Emotionen leiten zu lassen, sondern gute Entscheidungen im Vorfeld zu treffen und eine Klarheit in Bezug auf unsere Ziele zu haben.“ Welches Personal für dieses Vorhaben zur Verfügung steht, was vom Gegner aus Bremen zu erwarten ist und welches Stadionerlebnis auf die 57.000 Zuschauer im Volkspark warten wird, das verrät wie immer der „Spieltag kompakt“.

Die Personallage
Neben dem Langzeitverletzten Warmed Omari (Sprunggelenksverletzung) reihten sich in dieser Woche mit Mittelstürmer Robert Glatzel (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Flügelspieler Alexander Rössing-Lelesiit (Foto, kleiner Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) zwei Akteure in die Verletzenliste der Rothosen ein. Beide Akteure werden damit im Kalenderjahr 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Norweger Rössing-Lelesiit, der ebenso wie Glatzel im vergangenen Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart (2:1) seinen ersten Scorerpunkt der Saison markierte, ist für das Nordderby gegen Werder Bremen aufgrund seiner Gelb-Roten Karte ohnehin gesperrt.
Ein Fragezeichen stand bis zum Abschlusstraining am Sonnabend noch hinter Yussuf Poulsen und Daniel Elfadli. Der Kapitän und der Defesivallrounder konnten unter der Woche ihr Trainingspensum steigern, sodass sich Polzin hinsichtlich einer Kadernominierung vorsichtig optimistisch zeigte. Definitiv wieder mit von der Partie sind hingegen Sambi Lokonga und Nicolas Capaldo. Letztgenannter sprach im HSVtv-Spieltagscheck ausführlich über seine internationalen Derby-Erfahrungen und erklärte: „Derbys sind immer besondere Spiele, an die man sich erinnern wird. Es sind umkämpfte Spiele, die immer einen eigenen Verlauf nehmen können. Ich hoffe, dass wir ein gutes Spiel abliefern werden und den Fans auf den Rängen die passende Energie geben können.“

Der Gegner
Beim SV Werder Bremen begann in diesem Sommer eine neue Zeitrechung: Horst Steffen (Foto, zuvor SV Elversberg) folgte als Cheftrainer auf Ole Werner (jetzt RB Leipzig), der dreieinhalb Jahre bzw. in 128 Pflichtspielen die Geschicke an der Weser geleitet hatte. Unter Werner schafften die Grün-Weißen im Jahr 2022 nicht nur die Rückkehr in die Bundesliga, sondern etablierten sich in den folgenden drei Spielzeiten mit den Tabellenplätzen 13, 9 und 8 auch stetig wieder im Oberhaus. Der 56-jährige Steffen, der seinerseits zuvor eine fast siebenjähriger Ära im Saarland prägte und auf 257 Spiele für die SVE zurückblickt, führt diese Entwicklung in der laufenden Saison 2025/26 nahtlos vor. Werder Bremen ist stabil, ohne Ausschläge nach oben oder unten. Dazu reicht ein Blick auf die Tabelle: Der Club steht mit 16 Punkten auf Platz 9, und weist dabei die identische Bilanz wie zum Vergleichspunkt der Vorsaion auf: vier Siege, vier Remis und vier Niederlagen bei einem Torverhältnis von -5.
Spielerisch gibt es zugleich Unterschiede zur Vorsaison, allen voran eine Systemumstellung vom 3-5-2 unter Werner zu einer 4-2-3-1-Grundordnung unter Steffen. Auch personell hat sich das Gesicht von Werder verändert. Mit Top-Scorer Marvin Ducksch (Birmingham City), Torhüter Michael Zetterer sowie den Verteidigern Milos Veljkovic (Roter Stern Belgrad) und Anthony Jung (SC Freiburg) haben langjährige Werderaner den Club verlassen, während zu den namhaften Neuzugängen etwa Linksaußen Samuel Mbangula (Juventus Turin), Mittelstürmer Victor Boniface (Bayer Leverkusen, Leihe) oder Rechtsverteidiger Yukinari Sugawara (FC Southampton, Leihe) zählen. Besonders der 21-jährige Mbangula, hinter dessen Einsatz im Derby noch ein kleines Fragezeichen steht, ist bisher eingeschlagen, führt Werder als interner Top-Scorer mit drei Toren und drei Assists an.

Das Stadionerlebnis
Volles Haus, na klar! Diese Partie hat keinen anderen Rahmen verdient. Doch ganz unabhängig vom Gegner sind Tickets für HSV-Heimspiele seit langem ganz, ganz heiße Ware in der Hansestadt. Allein in dieser Saison war das Volksparkstadion bisher jedes Mal ausverkauft - insgesamt 342.000 Besucher verfolgten in Summe die bisherigen sechs Bundesliga-Spiele. Behält man diese 100-prozentige Auslastung über den Saisonverlauf bei, winkt der nächste Allzeit-Zuschauerrekord.
Am Sonntag werden die 57.000 Zuschauer im Volksparkstadion dann übrigens erstmals seit der Bundesliga-Saison 2017/18 wieder die volle Nordderby-Atmosphäre spüren können. Ja, es gab in der Zweitliga-Saison 2021/22 bereits ein Wiedersehen, doch Corona-bedingt waren im Februar 2022 beim zugleich letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams nur 25.000 Fans zugelassen. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Das einzig wahre Nordderby zwischen dem Hamburger SV und dem SV Werder Bremen ist endlich zurück!
Der Spieltag beim HSV
Das Nordderby wird live auf DAZN übertragen, darüber hinaus seien euch aber selbstverständlich auch die weiteren verschiedenen und vielfältigen HSV-Kanäle ans Herz gelegt, auf denen ihr die Partie ebenfalls live verfolgen könnt.
HSVnetradio – Mit viel Fachkompetenz, einer Prise Humor und natürlich blau-weiß-schwarzer Brille ist das HSVnetradio live vor Ort für euch dabei, begleitet für euch das Spielgeschehen und bringt euch die Partie nach Hause oder unterwegs auf euer Smartphone. Oder auch auf den Alexa-Sprachassistenten, denn der Stream ist auch über unseren HSV-Alexa-Stream abrufbar. Einfach "Alexa öffne HSV" bei den Amazon Sprachassistenten sagen und los geht's!
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