
Verein
26.11.25
Davidstern und Raute: Ein Abend des Erinnerns und des Miteinanders
Unter dem Motto „Erinnern heißt Handeln“ hat der HSV im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Hamburg zu einer besonderen Podiumsdiskussion mit anschließendem Workshop eingeladen. Rund 60 Gäste folgten der Einladung in den Volkspark und setzten gemeinsam ein deutliches Zeichen für Dialog, Verantwortung und einer lebendigen Erinnerungskultur.
Der Hamburger SV hat am gestrigen Dienstag (25. November) anlässlich der Jüdischen Kulturtage Hamurg eine Podiumsdiskussion mit anschließendem Workshop im Volkparkstadion veranstaltet. Zu Beginn des Abends, der unter dem Motto „Erinnern heißt Handeln“ stand, beleuchteten Daniel Killy (jüdisches HSV-Mitglied und Dauerkarteninhaber), Cornelius Göbel (Direktor Fans, Kultur und Nachhaltigkeit), Niko Stövhase (Koordinator HSV-Museum) sowie Lukas Rind (Leiter Fankultur) die Bedeutung jüdischen Lebens im HSV. Die Redner beschrieben hierbei eindrücklich, wie jüdische Mitglieder den Verein in der Vergangenheit geprägt haben, bevor ihnen systematisch im Nationalsozialismus die Zugehörigkeit entzogen wurde. Ihre Geschichten seien nicht nur Teil der Vergangenheit, sondern elementarer Bestandteil der Identität des Vereins heute.

Intensive Gespräche und Workshops zur Vertiefung
Im Anschluss an die Impulse der Referenten folgte eine intensive Diskussionsrunde mit den Gästen. Fragen wurden offen gestellt, Gedanken ausgetauscht und neue Perspektiven eingebracht. Dabei wurde deutlich, wie groß das Bedürfnis nach ehrlichem Dialog ist, besonders über Geschichte, Gegenwart und aktuelle Herausforderungen. „Wir möchten den Diskurs beim HSV weiter anregen und nicht übereinander, sondern miteinander sprechen“, sagte Cornelius Göbel. „Nur so gelingt es, Haltung zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen.“
In daran anschließenden Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die angesprochenen Inhalte zu vertiefen. In kleinen Gruppen wurde darüber diskutiert, welche Rolle der HSV heute für die Sicherheit jüdischen Lebens spielt, welche Verantwortung Sportvereine tragen und wie Erinnerungskultur im Verein sichtbar und lebendig bleiben kann. Die Workshops lieferten zahlreiche Impulse für zukünftige Formate und zeigten, wie stark das gemeinsame Engagement im Verein ist.
Erinnern heißt Handeln
Der Abend machte deutlich: Ohne Erinnerung keine Identität – ohne Identität keine Zukunft. Das Motto der Veranstaltung war nicht nur Überschrift, sondern Grundhaltung. Der HSV setzt damit ein klares Zeichen gegen das Vergessen und für ein aktives Miteinander und dass im Stadion, im Verein und in der Gesellschaft.
