Spieltags-Fakten
12.08.21
Der Faktencheck zum 106. Stadtderby
Eine klare Gesamtbilanz, eine potente Rothosen-Offensive und die Rückkehr von Auswärtsfans in der heimischen Stadt. Die Fakten zum mit Spannung erwarteten Stadtderby am Millerntor.
#1 Deutliche Gesamtbilanz
Der FC St. Pauli und der Hamburger SV stehen sich am Freitagabend zum 106. Mal in einem Pflichtspiel gegenüber. Im Hinblick auf die Gesamtbilanz genießen die Rothosen ganz klar die Vorherrschaft in der Hansestadt, gingen 68-mal als Sieger vom Platz, teilten sich 16-mal die Punkte und mussten 21 Niederlagen einstecken. Aber: In Zweitliga-Vergleichen ist die Bilanz aus HSV-Sicht mit einem Sieg, zwei Remis und drei Niederlagen deutlich ausbaufähig. Die Rothosen trafen dabei sogar nur in zwei von sechs Spielen. Eine Statistik, die nicht nur im im Hinblick auf die Gesamtbilanz ins rechte Licht gerückt werden soll.
#2 Potente Offensive
„Wer am Freitag keinen Mut an den Tag legt, wird den Kürzeren ziehen“, erklärte HSV-Trainer Tim Walter in der gestrigen Pressekonferenz. An Mut hat es seiner Mannschaft in den bisherigen beiden Zweitliga-Spielen beim FC Schalke 04 (3:1-Sieg) und gegen die SG Dynamo Dresden (1:1-Remis) nicht gefehlt. So erarbeiten sich die Hamburger bisher die meisten Großchancen (6) aller Zweitligisten und gaben allein durch ihre Stürmer die zweitmeisten Torschüsse (15) ab. Zudem trafen bereits vier unterschiedliche Schützen für den HSV ins Schwarze - nur der SSV Jahn Regensburg (5) präsentierte sich in dieser Hinsicht noch vielseitiger.
#3 Personeller Umbruch beim Kiezclub
In der vergangenen Saison spielten bei den Stadtderbys vor allen Dingen die FCSP-Leihspieler Rodrigo Zalazar (Eintracht Frankurt; aktuell an Schalke 04 verliehen) und Omar Marmoush (VfL Wolfsburg) groß auf. Beide gehören in dieser Spielzeit ebenso wie zehn weitere Spieler nicht mehr dem Kader der Kiezkicker an. Dem gegenüber stehen neben dem mittlerweile fest verpflichteten Eric Smith (KAA Gent, zuvor ausgeliehen) mit Etienne Amenyido (VfL Osnabrück), Jakov Medic (SV Wehen Wiesbaden), Lars Ritzka (SC Verl), Nikola Vasilj (Zorya Lugansk), Jackson Irvine (Hibernian FC) und Marcel Hartel (Arminia Bielefeld) sieben externe Neuzugänge. Letztgenannter wurde erst in dieser Woche als Neuzugang vorgestellt und steht vor seinem Debüt. Mit einem Sieg (3:0 gegen Kiel) und einem Remis (0:0 in Aue) sind die Braun-Weißen trotz Umbruch gut in die Saison gestartet.
#4 Freitag, der 13. am „Weltlinkshändertag“
Statistik-Nerds und -Liebhaber aufgepasst: Das 106. Stadtderby steigt an einem Freitag, den 13. Dieser sagenumwobene Tag ist für den HSV allerdings keinesweg ein Unglückstag, wie eine mehr als ordentliche Bilanz von sechs Siegen bei je einem Remis und einer Niederlage in Bundesliga- und Pflichtspielen zeigt (mehr dazu hier). Der morgige 13. August steht darüber hinaus aber auch noch unter einem anderen Stern: Seit 1976 ist dieses Datum den Linkshändern gewidmet. Im Hinblick auf die Linksfüßer hat der HSV übrigens drei Spieler (Leibold, Muheim, Dudziak) und der FC St. Pauli satte neun Akteure (Lawrence, Paqarada, Ritzka, Knoll, Roggow, Becker, Buchtmann, Dittgen, Coordes) im Kader.
#5 700+ HSV-Fans am Millerntor
Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland im März 2020 sind bei einem HSV-Auswärtsspiel wieder offiziell Gäste-Fans zugelassen. Zugegebenermaßen fällt die Auswärtsreise im rund sieben Kilometer vom Volkspark entfernten Millerntor-Stadion kurz aus, doch der Support der Rothosen-Anhänger - 700 sind offiziell zugelassen, zudem werden sicherlich auch ein paar weitere Zuschauer im Rund die Raute im Herzen tragen - sollte bei diesem besonderen Spiel umso größer ausfallen.