
Saison
25.11.25
Ein Jahr Merlin Polzin
Der gebürtige Hamburger begeht sein einjähriges Dienstjubiläum als Cheftrainer. „Ein schöner und zugleich kleiner Moment bei all dem, was wir hier beim HSV noch vorhaben“, sagt Polzin.
Besonderer Tag für Merlin Polzin: Auf den Tag genau vor einem Jahr, also am 25. November 2024, übernahm der gebürtige Hamburger den Cheftrainer-Posten beim HSV und begeht damit in dieser Funktion sein einjähriges Dienstjubiläum. Der Bramfelder ist dem Club schon deutlich länger eng verbunden, zu Kindheits- und Jugendjahren als leidenschaftlicher Fan und bereits seit Sommer 2020 in offizieller Funktion als Teil des Trainerstabs der Profi-Mannschaft. So war Polzin zunächst als Assistenztrainer von Daniel Thioune (32 Spiele), Tim Walter (103), Horst Hrubesch (3) und Steffen Baumgart (27) tätig, ehe er nach 165 Spielen mit der Raute auf der Brust in die vorderste Reihe rückte. Polzin vollzog dabei eine natürliche Transformation vom Co- zum Cheftrainer und setzte seine Erfahrungen aus mehr als vier lehrreichen Jahren unter ebenso vielen ganz unterschiedlichen Trainertypen gewinnbringend ein. Die Spiele als Interimstrainer inbegriffen, war Polzin bis dato in 35 Partien als hauptverantwortlicher Coach an der Seitenlinie tätig und holte dabei 1,57 Punkte im Schnitt.
Neben einem hohen Maß an Identifikation mit dem Club und dessen Werten steht Polzin für maximalen Teamgeist und eine verschworene Einheit. Der mit 35 Jahren aktuell jüngste Trainer der Bundesliga wird nicht müde, immer wieder das „Wir“ zu betonen, sowohl innerhalb des eigenen Trainerteams um seine Co-Trainer Loïc Favé und Richard Krohn als auch im großen HSV-Kosmos mit all seinen Interessensgruppen. „Das Jahr ist sehr schnell vergangen und es ist sehr viel passiert – nicht nur für mich persönlich als Trainer, sondern generell im gesamten HSV“, blickt Polzin zurück. „Die Jahresmarke ist ein schöner und zugleich kleiner Moment bei all dem, was wir hier beim HSV noch vorhaben.“

Nach der erfolgreichen Rückkehr in die Bundesliga befinden sich die Rothosen dort in der laufenden Saison 2025/26 inmitten eines fortwährenden Prozesses. „Wir haben Zeit gebraucht, um in der Bundesliga anzukommen – mit der neuen Mannschaft, neuen Spielern und Charakteren und der angepassten Spielart, Fußball zu spielen, um wettbewerbsfähig zu sein“, erklärt Polzin. „Das hat in Phasen schon gestimmt, aber es war in Teilen noch nicht über 90 Minuten verlässlich. Wir sind da sehr kritisch mit uns. Die Jungs versuchen jeden Tag, nicht nur sich selbst, sondern auch den Nebenmann besser zu machen. Mir ist total wichtig, dass man ein guter Teamkollege ist. Ein guter Teamkollege definiert sich nicht darüber, dass man dann gratuliert, wenn der Kollege ein Tor schießt, sondern auch in den Momenten, die mal schwerer sind, da zu sein. Das machen die Jungs auf einem sehr hohen Niveau.“
Auf diese Weise wollen die Rothosen wie schon in der Vorsaison auch die jüngsten Widerstände gemeinsam aus dem Weg räumen. Nach der bitteren 0:1-Niederlage in Augsburg wartet auf die Schützlinge von Merlin Polzin am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart die nächste Gelegenheit dazu. Für Coach Polzin wird es dann das 201. Spiel mit der Raute auf der Brust sein, das 36. als hauptverantwortlicher Coach an der Seitenlinie.
