
Stimmen zum Spiel
02.03.22
"Ein perfekter Fußballabend"
Im DFB-Pokal-Viertelfinale sorgt der HSV mit einem 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den KSC für einen denkwürdigen Pokalabend. Im Anschluss an die Partie zeigten sich die Rothosen überglücklich über den Einzug ins Halbfinale.
Einen solchen Pokalabend hat Hamburg lange nicht mehr erlebt: Der Hamburger SV liegt im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Karlsruher SC bereits mit 0:2 hinten, gleicht den Spielstand durch Doppelpacker Robert Glatzel aber spät in der Nachspielzeit aus und setzt sich dann durch drei vereitelte Elfmeter in Folge von Schlussmann Daniel Heuer Fernandes im Elfmeterschießen durch. Ein Wahnsinn, der neben den Rothosen auf dem Platz fast alle 25.000 Zuschauer im unter Corona-Bedingung ausverkauften Volksparkstadion in komplette Ekstase versetzte. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!" hallte es nach Spielende mehrfach durchs Stadionrund, in dem auch der Mann des Spiels gesondert gefeiert wurde. Dementsprechend euphorisch fielen anschließend auch die Stimmen der Protagonisten zu diesem denkwürdigen Abend aus.
Daniel Heuer Fernandes: Es war ein hartes Stück Arbeit. Auch der KSC hatte den Sieg verdient. Wir sind überglücklich, dass wir einen solchen Pokalfight abgeliefert haben. Wir haben alles reingehauen, waren immer griffig und wollten immer die Tore schießen. Es war auch überragend, wie wir noch das 2:2 in der Nachspielzeit gemacht haben. Wir haben immer an uns geglaubt und genau das zeichnet uns in dieser Saison auch aus. Wir sind heute überglücklich.
Robert Glatzel: Es ist unbeschreiblich, ein überragender Moment. Es war ein perfekter Fußballabend. Ein dramatisches Ende mit einem besseren Ende für uns. Wir hatten das Glück, dass wir nach dem 0:2 direkt den Anschlusstreffer gemacht haben. Wir haben uns nicht aufgegeben. Es war richtig geil mit den Fans - sie haben uns von der ersten bis zur letzten Sekunde unterstützt.
"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie immer wieder zurückkommt, nie aufgibt und sämtliche Widerstände überwindet." Tim Walter
David Kinsombi: Es ist ein richtig geiles Gefühl. Es war zwischendurch nicht immer einfach, der KSC hat sich richtig gewehrt und alles in die Waagschale geworfen. Wir haben es gut gemacht, immer versucht, die Ruhe zu bewahren. Man kann nur ein Lob an die Jungs aussprechen: Es ist nicht einfach, wenn der Gegner aus wenigen Chancen viel macht und man selbst aus vielen Chancen wenig. Doch wir haben es noch gedreht. Das ist einfach überragend.
Tim Walter: Es ist schwer, dieses Spiel so kurz nach dem Ende nüchtern Revue passieren zu lassen. Die Emotionen sind noch immer da. Die Freude bei uns ist sehr groß. Zugleich finde ich die Niedergeschlagenheit beim KSC sehr bedauerlich. Es gibt im Elfmeterschießen nur einen Sieger. Wir waren die glücklichere Mannschaft durch einen überragenden Torhüter. Vom Spielverlauf her haben wir ein sehr intensives Spiel gesehen. Wir haben uns das Leben in der ersten Hälfte etwas schwer gemacht und sind in Rückstand geraten. Wir haben uns in der Kabine gesammelt, bekommen dann den nächsten Nackenschlag. Wie die Jungs dann ihr Spiel durchgezogen haben, war sehr, sehr gut. Das wünsche ich mir für die Zukunft über die komplette Spieldauer. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie immer wieder zurückkommt, nie aufgibt und sämtliche Widerstände überwindet.
Christian Eichner: Wir haben ein überragendes Fußballspiel von zwei Mannschaften gesehen, die sich lange genug kennen. Die gesamte Spielzeit hat gezeigt, wofür beide Mannschaften stehen. Wir haben einen Ticken gebraucht, um ins Spiel reinzufinden. Die Jungs haben es aber besser in den Griff bekommen. Je länger das Spiel in der ersten Halbzeit dauerte, desto besser hatten wir es aus unserer Sicht unter Kontrolle. Aus der Qualität der Chancen gehen wir nicht unverdient in Führung. Nach der Halbzeit haben wir sogar das Break mit dem 2:0. Dann kommt das Brutale im Fußball: das schnelle Gegentor. Dazu kam dann wenige Zeit später der Elfmeter und die gelb-rote Karte, was fast eine Stunde inUnterzahl bedeutete. Der Ausgleich fällt dann in der 91. Minute. So brutal kann Fußball sein. Elfmeterschießen ist dann eine Lotterie. Da gab es auch alles, was das Spiel hergegeben hat. Glückwunsch an den HSV.