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Saison

05.01.19

„Körperlich, mental und emotional jeden Tag voll da sein!“

Vor 300 Zuschauern ist der HSV am Volksparkstadion in die Vorbereitung auf die Rückrunde in der 2. Bundesliga gestartet. HSV-Trainer Hannes Wolf formulierte dabei einen klaren Auftrag, wie er sich die kommenden drei Trainingswochen vorstellt.  

Um 11:04 Uhr schritten die HSV-Profis am Sonnabend (5. Januar) die Treppen hinunter auf das Trainingsgelände am Volksparkstadion und starteten damit offiziell in die Vorbereitung auf die verbleibenden 16 Zweitliga-Spiele. Auf die 26 Rothosen, darunter die U21-Youngster Aaron Opoku und Patric Pfeifer sowie U19-Keeper Kevin Haar, warteten nach einer 20-minütigen Erwärmungsphase unter Anleitung von Athletik-Trainer Daniel Müssig sowie einer kurzweiligen Passübung eine lange und intensive, aber auch spielerisch aufgebaute Trainingseinheit. So ließ HSV-Trainer Hannes Wolf abwechselnd in zwei Übungsformen ausgiebig mit dem Ball trainieren. Zum einen wurde im Sechs-gegen-vier-Format auf kleinem Feld am Überzahlspiel gefeilt und zum anderen wurden die Profis in einer Slalom-Dribbling-Übung mit anschließenden Abschluss auf ein Mini-Tor im technischen Bereich gefordert. Letztere Übung fand dabei in einem Teamwettbewerb statt, den das Quartett um Douglas Santos, Fiete Arp, Tatsuya Ito und Vasilije Janjicic für sich entscheiden konnte. Bei der insgesamt über 100-minütigen Trainingseinheit vor etwa 300 Zuschauern konnte auch Innenverteidiger Gideon Jung, der aufgrund eines Knorpelschadens im Knie die komplette Hinrunde verpasste, wieder voll mitwirken. „Die Jungs haben gut gearbeitet. Natürlich ist das erste Training nach einer so langen Pause noch immer etwas holprig, aber von der Einstellung und Haltung war das heute total in Ordnung“, zeigte sich Hannes Wolf im Anschluss an das Auftakttraining in einer Presserunde zufrieden. Auch an den kommenden sechs Tagen soll am Volkspark intensiv und lange trainiert werden, ehe der HSV-Tross am 12. Januar ins einwöchige Trainingslager nach La Manga (Spanien) aufbricht. „Es geht nicht immer um Intensität, sondern auch um Umfänge und dafür muss man lange trainieren. Wir waren heute zuvor auch im Kraftraum und haben somit insgesamt zwei Stunden trainiert“, erklärte der 37-jährige Fußball-Lehrer zur Trainingssteuerung und sprach darüber hinaus über...

... die sportlichen Vorsätze für 2019: Wir wollen eine sehr gute Vorbereitung machen, in der wir an jedem Tag gut arbeiten. Das Ziel ist es, gegen Sandhausen ein gutes Spiel abzuliefern und im ersten Heimspiel voll da zu sein. Das werden wir nicht schaffen, indem wir über das Spiel nachdenken, sondern indem wir jeden Moment hier im Training nutzen. Wir müssen auf allen Ebenen, körperlich, mental und emotional jeden Tag gut arbeiten. Die vier Monate, die jetzt kommen, werden sehr intensiv, sehr spannend und sehr schwer. Wir brauchen eine Top-Verfassung. 

... das Gefühl, als Gejagter in die Rückrunde zu gehen: Wir haben mit dem Spiel in Kiel vor Augen geführt bekommen, was in dieser Liga passiert, wenn du nachlässt und nicht zu 100 Prozent da bist. Das nehmen wir als Warnung mit und ich finde es nicht schlimm, wenn wir uns daran erinnern und darüber auch die Sinne schärfen. Wir müssen sehr, sehr gut sein, um in der Liga zu bestehen. Gleichzeitig hat die Hinrunde aber auch gezeigt, dass wir die Möglichkeit haben, unsere Punkte zu holen, wenn wir voll da sind. 

... die Schwerpunkte der Vorbereitung: Wir müssen alles abdecken, was Fußball bedeutet. Das Spiel in Kiel hat vieles aufgezeigt. Wir haben die defensiven Duelle nicht richtig geführt. Wir brauchen auf jeden Fall defensive Stabilität, eine Kompaktheit und ein gutes Umschalten. Dennoch geht es im Fußball auch immer um die spielerische Weiterentwicklung und mit den richtigen Spielformen deckt man meistens beides ab. Fakt ist, dass wir die Härte und Schnelligkeit in der Liga komplett respektieren müssen. Wenn du denkst, dass du spielerisch überlegen bist, aber den Rest vermissen lässt, dann verlierst du.  

... die Rückkehr von Gideon Jung: Wir können wieder voll mit ihm planen. Wir haben ihm und uns die Zeit und den Raum gegeben, damit die Verletzung komplett ausheilen und er muskulär auf allen Ebenen arbeiten konnte. Er ist schon eine lange Zeit wieder draußen am Ball und deshalb ist er jetzt auch wieder vollwertiges Mitglied des Ganzen und wir hoffen natürlich, dass wir das Glück haben, dass er fit bleibt. Es ist schön, dass er sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der "Sechser"-Position gleichwertig spielen kann. Ich möchte mich bei ihm auf keine Position festlegen, sondern die Eindrücke abwarten.  

... verschiedene taktische Formationen: Wir haben schon relativ flexibel agiert. Sowohl gegen den Ball als auch im Ballbesitz hatten wir mehrere Varianten. Es liegt etwas daran, welche Spieler uns zur Verfügung stehen und wie der Gegner spielt. Ich habe schon sehr viele unterschiedliche Grundauslegungen in meinem Leben spielen lassen und bin diesbezüglich nicht eingeschränkt.

... etwaige Winter-Transfers: Wenn es etwas gibt, das uns deutlich weiterhilft, dann müssen wir das natürlich machen. Gleichzeitig verspüren wir diesbezüglich aber keinen Zwang. Mit Gideon und Pierre-Michel Lasogga, der zuletzt ja auch Wochen gefehlt hat, haben wir ja schon wieder zwei Spieler, die wieder neu dazukommen. Wir fühlen uns insgesamt ganz gut aufgestellt und dennoch hat man den Transfermarkt immer im Blick. Wohl wissend, dass es im Winter ohnehin schwerer ist, etwas zu realisieren.

... die Youngster: Aaron Opoku und Patric Pfeiffer sind junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die auf jeden Fall Potential haben. Sie bekommen die Chance, über eine gewisse Zeit hier anzukommen und sich reinzubeißen. Damit ist gleichzeitig der Anspruch formuliert, dass sie Vollgas geben und ihre Chance jeden Tag versuchen zu nutzen. Sie sind bei uns, weil wir das Potential sehen und die Jungs müssen daraus nun Qualität machen.