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Team

23.10.19

Martin Harnik: "Spüre eine besondere Anspannung"

Sechs Jahre lang ging der 32-jährige Stürmer für den Gegner in den kommenden beiden Spiele auf Torejagd. Selbstverständlich sind die Partien gegen den VfB nicht normaler Alltag.

Im Januar 2006 zog Martin Harnik aus Hamburg vom SC Vier- und Marschlande kommend in das Internat von Werder Bremen, um Fußballprofi zu werden, und kehrte damit der geliebten Hansestadt den Rücken. Seit August kickt der mittlerweile 32-Jährige nun beim HSV wieder vor seiner eigenen Haustür. In den kommenden Tagen stehen ausgerechnet zwei Spiele gegen den VfB Stuttgart an, gegen den Verein, für den Harnik insgesamt sechs Jahre lang die Fußballschuhe schnürte. „Es war meine erste Station, bei der ich in der 1. Bundesliga richtig Fuß gefasst und mich zum Bundesligaspieler entwickelt habe. Ich habe dort sehr viele schöne Erfahrungen gesammelt und auch Freunde kennengelernt“, sagt er. Dementsprechend ist er in dieser Woche auch ein gefragter Interviewgast und stellte sich am Mittwoch den Medienvertretern.

Dabei sprach Harnik über …

… seine Zeit in Stuttgart: "Es war meine erste Station, bei der ich in der 1. Bundesliga richtig Fuß gefasst und mich zum Bundesligaspieler entwickelt habe. Ich habe dort viele schöne Erfahrungen gesammelt, habe international gespielt und insgesamt eine sehr gute Zeit verbracht. Es war auf der einen Seite mein Sprungbrett in den Profibereich, mit dem Abstieg 2016 habe ich aber auch einen absoluten Tiefpunkt meiner Karriere miterlebt. Aus der aktuellen Mannschaft kenne ich nun nicht mehr viele, aber ich freue mich darauf, aus dem Trainer- und Physioteam einige bekannte Personen aus der Zeit wiederzusehen."

... die Qualitäten des VfB: "Sie spielen wie eine Topmannschaft, sind aufgestellt wie eine Topmannschaft und strahlen es meiner Meinung nach auch aus. Sie sind sehr dominant in ihrem Spiel, aber gleichzeitig auch sehr risikoreich, weil sie dieses Selbstbewusstsein mitbringen und der Trainer dieses auch vorlebt. Sein Spielstil ist schon aus Kiel bekannt und hat dort auch für Furore gesorgt. Dementsprechend können wir damit rechnen, dass sie auf lange Sicht erfolgreich sind. Da wird uns schon eine sehr offensive und selbstbewusste Mannschaft am Wochenende entgegentreten."

… die aktuelle Form des VfB: "Stuttgart bringt sicher noch einmal ein höheres Niveau als Bielefeld mit. Die letzten Spiele muss man differenzieren. Gerade gegen Wehen Wiesbaden war es ein ganz verrücktes Spiel, das sie vielleicht 5:1 oder 6:1 gewinnen können, am Ende aber verlieren. Das Spiel gegen Kiel war ähnlich. Sie waren nicht die schlechtere Mannschaft oder haben das Fußballspielen verlernt. Sie hatten einfach einen rabenschwarzen Tag. Das macht sie in den Spielen gegen uns gefährlich, weil sie natürlich eine Reaktion zeigen wollen. Wir können uns auf eine starke Stuttgarter Mannschaft einstellen."

… das erwartete Spiel: Wir haben den Vorteil, dass wir zuhause spielen. Zuhause haben wir bislang immer bessere Leistungen gezeigt und das wollen wir auch in den nächsten beiden Spielen gegen Stuttgart tun. Es ist wichtig, unsere Stärke und den Heimvorteil für uns zu nutzen. Die Aufgabe wird aber keinesfalls leichter als in Bielefeld. Wir treffen auf einen Gegner, den wir in dieser Saison noch nicht hatten. Sie haben viel Qualität und viel Erfahrung. Und gerade die Erfahrung wird in dieser Situation helfen durch so eine kurze Durststrecke, wir sprechen hier ja über zwei Spiele, hinweg zu kommen. Deswegen werden sie nicht gehemmt oder angeschlagen hierherkommen, sondern werden versuchen zweimal gegen uns zu gewinnen. Das müssen wir abwehren.  

… seine Rolle beim HSV: Ich bin total froh, hier zu sein, spüre auch eine besondere Anspannung bei den Spielen. Die Vorfreude und den Druck, den man sich selber macht, wenn man nun endlich vor der eigenen Haustür spielt, fordert einen. Das habe ich aber ganz gut im Griff. Mit meinem Einstand bin ich zufrieden. Ich versuche durch Leistung zu überzeugen und habe mir meinen Platz erkämpft. Das ist mir die letzten Spiele gut gelungen und ich hoffe, dass ich auch die nächsten Spiele von Anfang an spielen darf.

… die aktuelle Stimmungslage: Ich denke, dass wir als Mannschaft eine gewisse Freude auf unsere Spiele wieder entfacht haben und dass eine gewisse Aufbruchstimmung herrscht. Das Potenzial und die Möglichkeiten, die hier im Verein herrschen, sind überregional bekannt. Wichtig ist, dass wir unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weitergehen und es auch mit Leben füllen. Dann bin ich mir sicher, dass es nicht das letzte Spiel sein wird, das ausverkauft ist. Die Stimmung und die Bereitschaft, den Verein zu unterstützen, ist großartig.