Nachbericht
16.09.18
Zwischen Aufholjagd und Auswärtsfahrt
Nach Heidenheim ist vor Dresden – so oder so ähnlich könnte das Motto in dieser Englischen Woche lauten, die Trainer Christian Titz am Tag nach dem 3:2-Heimsieg über den 1. FCH einordnete.
20 Stunden waren seit dem Schlusspfiff im Volksparkstadion vergangen, als sich die Spieler des HSV am Sonntagmorgen wieder in Bewegung setzten. Dieses Mal allerdings mit dem Fahrrad, ein bisschen ausradeln im Volkspark, den Kopf frei und die Beine locker kriegen nach diesem ebenso anstrengenden wie aufreibenden 3:2-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim. Christian Titz machte sich derweil auf den Weg in den Pressekonferenzraum, um dort vor den Journalisten nicht nur das Geschehene und Erlebte von vor 20 Stunden inklusive drittem Sieg und Dreierpack inhaltlich einzuordnen, sondern um auch direkt den Blick auf die nächste Partie zu richten. Dresden, Nachholspiel, schon am Dienstag. Da bleibt nicht viel Zeit, die geglückte Aufholjagd vom Vortag, die aus einem Rückstand doch noch einen vielumjubelten Sieg werden ließ, zu genießen, da geht der Blick direkt wieder nach vorn. Denn dort wartet mit Dynamo Dresden eine große Unbekannte. Fünftes Spiel, dritter Trainer – das sich drehende Trainerkarussell in Dresden erschweren Titz und seinem Trainerteam ganz sicher die Vorbereitung auf die Spielweise des Gegners. Ganz schön viele Themen für einen sonnigen Sonntagvormittag…
Christian Titz über…
… den 3:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim: Es war ein sehr schweres Spiel, das wir auch genauso erwartet hatten. Heidenheim ist bekannt für seine kompakte Spielweise, das haben sie eindrucksvoll bewiesen. Zudem waren sie gegen uns sehr gefährlich bei Kontern. Allerdings haben wir ihnen auch zu viele Gelegenheiten dazu geboten, diese Szenen hätten wir in einigen Situationen besser verteidigen können. Sehr positiv ist, dass wir erneut drei Tore gemacht haben und dass wir neben unseren spielerischen Elementen auch den Kampf und die richtige Mentalität reingebracht und so schlussendlich das Spiel gedreht haben.
… Dreifachtorschütze Lasogga: Pierre ist für solche Spiele wie gemacht, deshalb war das ja auch unser Plan: Den sehr kompakten Gegner immer wieder bespielen, so dass bei ihnen unweigerlich irgendwann Kraft und Konzentration nachlassen und wir das Spiel immer mehr in die gegnerische Box verlegen können. Und dann bringen wir von der Bank mit Pierre den idealen Spieler für solche Situationen, der genau dort seine größten Stärken hat. Unabhängig davon darf man aber auch nicht vergessen, dass er unter der Woche angeschlagen war und wir etwas vorsichtig agieren wollten, auch das war ein Grund, ihn in diesem Spiel von der Bank zu bringen.
… Neuzugang Hwang: Ich finde, er hat es sehr gut gemacht. Er hat nur zweimal mit der Mannschaft trainiert und hatte zuvor viele Spiele und Reisestrapazen, das darf man nicht außer Acht lassen. Vor diesem Hintergrund waren es sehr viele gute Aktionen, die er hatte. Und mit ein bisschen Glück wäre ihm ja sogar direkt sein erstes Tor gelungen, er hatte in der ersten Halbzeit zwei gute Gelegenheiten und stand kurz vor unserem 3:1 auch noch einmal alleine vor dem Torhüter. Schade, ein Tor hätte ihm sicher nochmal einen zusätzlichen Schub gegeben, aber auch so konnte man erkennen, dass er ein besonderer Spieler ist.
… die personelle Situation: Wir werden am Montag die Videoanalyse zum Heidenheim-Spiel machen, dann trainieren und anschließend mit der Bahn nach Dresden fahren, hierbei werden uns allerdings Lewis Holtby und Tatsuya Ito fehlen, sie werden nicht spielen können. Lewis ist noch verletzt und Tatsu hat sich einen Infekt eingefangen und hat Fieber. Dafür plane ich aber mit Rick van Drongelen und Vasilije Janjicic, die beide ebenfalls gesundheitlich angeschlagen waren. Bei ihnen hat sich der Zustand durch das Heidenheim-Spiel aber zumindest nicht verschlechtert, deshalb gehen wir davon aus, dass sie mit nach Dresden reisen werden.
… das Nachholspiel gegen Dynamo Dresden: Dynamo hat jetzt mit Maik Walpurgis bereits den dritten Trainer in dieser Saison, wir müssen also mit unserer Gegner-Analyse von vorn beginnen. Sie haben zuletzt in Regensburg auch anders gespielt als zuvor unter Cristian Fiel, viel mehr auf die Defensive und auf ein sehr schnelles Umschaltspiel ausgerichtet. Aber unsere Mannschaft wird diese neue Situation annehmen, sie weiß, dass in dieser ausgeglichenen Liga ohnehin jedes Spiel schwer wird, sie hat das verinnerlicht. Daran ändern auch unsere vier Pflichtspielsiege in Folge nichts, ich spüre in der Mannschaft keinerlei Selbstzufriedenheit, sondern eine tolle Mentalität.