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Nachbericht

20.11.17

Frust über verpasste Chance

Der HSV zeigte beim Gastspiel auf Schalke eine fußballerisch ansprechende Leistung, stand am Ende aber nicht zum ersten Mal mit leeren Händen da. Ein Umstand, der im Lager der Rothosen für große Unzufriedenheit sorgt und schnell abgestellt werden soll.   

Am Tag nach der 0:2-Niederlage beim FC Schalke 04 stand beim HSV die Regeneration und die Aufarbeitung der Partie im Vordergrund. Nach einer Videoanalyse ging es für die Rothosen in drei Gruppen entweder zum Schwitzen in den Kraftraum, zum Laufen in den Volkspark oder zum Kicken auf den Platz. Die Unzufriedenheit über die erneute Diskrepanz zwischen Leistung und Ergebnis war dabei den Protagonisten deutlich anzumerken. Allen voran HSV-Trainer Markus Gisdol fand am Vormittag in einer Presserunde deutliche Worte und betonte: „Ich sehe immer die Gefahr darin, dass man nach solchen Spielen erzählt, dass es ein guter Auftritt war, obwohl du keinen Punkt hast. Das geht mir total auf den Keks. Ich bin nicht zufrieden, wenn wir gute Spiele machen, aber zum Schluss nichts haben. Das reicht mir nicht.“ Umso wichtiger sind in den Augen des 48-Jährigen nun die verbleibenden fünf Spiele der Hinrunde, von denen drei im heimischen Volksparkstadion stattfinden: „Wir laufen den Punkten bisher hinterher und das wollen wir schnell ändern.“

HSV.deschaut noch einmal auf die gestrige Partie und die 0:2-Niederlage beim FC Schalke 04 zurück, gibt einen Überblick über die Personallage und wagt einen Ausblick auf die kommenden Tage.

Zum Spiel: Gegen das seit fünf Bundesliga-Spielen ungeschlagene Schalke fand der HSV prompt gut in die Partie und schickte sich als Gastmannschaft an, die Spielkontrolle zu übernehmen. „Bis zum 0:1 haben wir das Spiel kontrolliert und gute Lösungen im Spielaufbau gefunden, auch wenn der letzte Pass in die Box fehlte“, befand Mittelfeldspieler Aaron Hunt. Doch nach einem Foulspiel im Strafraum von Gideon Jung verwandelte S04-Angreifer Franco Di Santo den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0 für die Schalker. So musste der HSV bereits nach 17 Minuten einem Rückstand hinterherlaufen, agierte aber trotz des Rückschlags weiter auf Augenhöhe. Während sich die Gastgeber auf eine kompakte Deckung besinnten, suchten die Rothosen nach spielerischen Lösungen und hatten in Person von Hunt in der 57. Minute die beste Chance auf einen eigenen Treffer - der linke Torpfosten stand allerdings dem zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich im Weg. Anschließend war der HSV mit zunehmender Spieldauer gezwungen, das Risiko zu erhöhen und musste letztlich durch einen Konter das entscheidende 0:2 durch Guido Burgstaller (78.) hinnehmen.

Am Ende folgte einer guten Leistung, die sich auch in ebenbürtigen Statistiken (51:49 Prozent Ballbesitz, 52:48 Prozent Zweikämpfe und 80:78 Prozent Passquote) widerspiegelte, mal wieder nicht der passende Ertrag. „Es ist wieder eine sehr unnötige Niederlage. Das nervt und tut weh“, erklärte Hunt nach dem Spiel. Markus Gisdol schlug am Tag nach der Niederlage in die selbe Kerbe und erklärte: „Es ist heute fast noch ärgerlicher als gestern, dass wir ohne Punkte nach Hause gefahren sind. Wir haben wieder keine Punkte und darüber bin ich sehr unzufrieden.“ 

Zur Personalsituation: Beim nimmermüden Dauerläufer Dennis Diekmeier, den in der Schlussphase des gestrigen Spiels Krämpfe im Oberschenkel plagten, konnte Markus Gisdol heute leichte Entwarnung geben: „Dennis hatte einen heftigen Krampf im vorderen Oberschenkel, aber bei ihm droht kein Ausfall für das Spiel gegen Hoffenheim.“ Anders sieht es dagegen bei Defensivspezialist Albin Ekdal aus, der aufgrund einer Faszien-Verletzung das gestrige Spiel aussetzen musste. „Bei Albin können wir noch keine Prognose für das Spiel am Wochenende abgeben und müssen von Tag zu Tag schauen. Gefühlt würde ich aber sagen, dass es mit einem Einsatz eher eng wird“, so Gisdol, der darüber hinaus mit Ausnahme der Langzeitverletzten Nicolai Müller und Bjarne Thoelke keine weiteren Ausfälle zu beklagen hat. 

Bezogen auf das vorhandene Personal fand der 48-Jährige lobende Worte für Torhüter Tom Mickel, der am gestrigen Sonntag den Vorzug vor Julian Pollersbeck erhielt und als zweiter Keeper im Kader stand. „Tom Mickel hat herausragend trainiert und wir müssen Trainingsleistungen bewerten. Es führte kein Weg an ihm vorbei“, so Gisdol. Auch Flügelspieler Luca Waldschmidt, der nach 37 Minuten für den Gelb-Rot gefährdeten Tatsuya Ito eingewechselt wurde, wusste zuletzt im Training zu überzeugen: „Gute Trainingsleistungen werden mit Einsätzen belohnt. Luca ist ein junger Bursche mit gutem Potential und ich hoffe, dass er sich auf diesem Niveau stabilisiert."  

Der Ausblick: Nach einem trainingsfreien Dienstag werden die Rothosen am Mittwoch mit einer Doppeleinheit in die Vorbereitung auf den 13. Spieltag und das Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am kommenden Sonntagnachmittag (Anstoß: 15:30 Uhr) starten. Der Fokus gilt dabei vor allem der Zielstrebigkeit vor dem Tor. „Wir müssen diesbezüglich weiter hart arbeiten. Man kann sich nicht erklären, warum ein Spieler aus acht Metern 30 Zentimeter zu weit links statt rechts schießt. Das ist nur über Fleiß aufzuarbeiten. Es ist ein langer Weg, um diese Dinge abzustellen“, sagt Gisdol. Rückendeckung sollen bei dieser Aufgabe einmal mehr die hervorragenden Fans im heimischen Volksparkstadion geben. „Wir haben jetzt bis zum Winter noch fünf verbleibenden Spiele, von denen drei Heimspiele sind", stellt Gisdol fest. "In diesen Spielen wollen wir noch einmal richtig punkten. Wir laufen den Punkten bisher hinterher und das wollen wir schnell ändern.“

Nur so wird sich die gegenwärtige Unzufriedenheit über die Diskrepanz zwischen Leistung und Ergebnis wieder verdrängen lassen.   

 

Die Presserunde mit Markus Gisdol seht ihr bei HSVtv!